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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Leuchtsäulen, die gerade genügend Licht verbreiteten, um die Straße zu markieren.
    Auf der anderen Straßenseite entdeckte Rhodan ein Speisehaus. Es schien um diese Zeit verlassen zu sein. Der Hunger des Bordinkörpers war längst zur Qual geworden. Rhodan vergaß alle Vorsicht und drang in das Speisehaus ein. Er betrat den unteren Raum. Bis auf einen Wartungsroboter war niemand zu sehen. Rhodan trat an ein Becken und ließ nach den Anweisungen des Tectogehirnfragments eine grünfarbene Flüssigkeit aus einem in der Wand verborgenen Leitungsstück strömen. Er formte die Hände zu einem Trichter und schlürfte den Saft. Nachdem sein Durst gelöscht war, begab er sich zu einem Behälter, wo verschiedene Nahrungsmittel aufbewahrt wurden. Rhodan-Tecto riß ein paar Pakete auf und schlang deren Inhalt in sich hinein. Zusätzlich stopfte er noch einige Päckchen in die Taschen seines Umhangs.
    Nachdem er den Hunger gestillt hatte, kehrte seine vernünftige Überlegung zurück. Er sah ein, daß er ein großes Risiko eingegangen war.
    Als er den Saal verlassen wollte, stellte er fest, daß sich die Sperren geschlossen hatten. Er mußte vor eine Kamera treten, die sein Identifikationsschildchen auf der Brust aufnahm. Erst danach öffnete sich die Sperre.
    Rhodan war sich darüber im klaren, daß die Speisehäuser ständig von der Polizei kontrolliert wurden. Früher oder später würden seine Verfolger erfahren, wo er sich mit Nahrung versorgt hatte. Die Suche würde auf diesen Stadtteil ausgedehnt werden.
    Rhodan mußte aus diesem Gebiet verschwinden.
    Die Straße war verlassen. Rhodan rannte davon. Er wurde das Gefühl nicht los, daß er sich in einem Gebiet befand, das von den Bürgern Nopaloors gemieden wurde. Obwohl es Nacht war, hätte die Straße belebter sein müssen.
    Das Tectogehirnfragment lieferte nur unklare Informationen.
    Irgendwo in der Nähe mußte sich ein unheimliches, von allen Yaanztronern gemiedenes Bauwerk befinden. Dort wurden nach Tectos Informationen verunglückte und zur Verpflanzung ungeeignete Gehirne aufbewahrt.
    Rhodan war erschöpft. Er wußte, daß er den Raumhafen in diesem Zustand nicht erreichen konnte. Er brauchte ein sicheres Versteck, wo er sich ausruhen konnte.
    Er schreckte auf, als er schnelle Schritte hörte. Ein paar Meter vor ihm rannte eine dürre, in Lumpen gehüllte Gestalt über die Straße. Dieses Wesen schien ebenfalls auf der Flucht zu sein. Es bedeutete keine Gefahr für Rhodan.
    Hoch über ihm tauchten die Lichter von Scheinwerfern auf.
    Eine Patrouille! schoß es Rhodan durch den Kopf.
    Er verbarg sich in einem Torbogen und wartete, bis die Lichter verschwunden waren. Wahrscheinlich war seine Furcht übertrieben, denn er brauchte nicht zu befürchten, daß alle Polizisten hinter ihm her waren. Was er gesehen hatte, waren wahrscheinlich nur die Fluggleiter einer Routinestreife gewesen.
    Rhodan erreichte eine Lichtsäule, an der ein Bordin lehnte. Zunächst glaubte Rhodan, das Wesen wäre hier eingeschlafen, dann sah er, daß der Bordin sich bewegte. Die Augen des Fremden waren weit aufgerissen und starrten ins Leere.
    Sie haben sein Gehirn gestohlen! erfuhr Rhodan von Tecto. Wahrscheinlich haben sie ihm ein krankes Gehirnfragment dafür eingepflanzt und ihn dann einfach hier auf die Straße gelegt.
    Rhodan beugte sich zu dem Bordin hinab. »Verstehen Sie mich?«
    Das Wesen reagierte nicht. Es sah Rhodan-Tecto nicht einmal an.
    Das Tectogehirn berichtete, daß viele Yaanztroner wegen begangener Verbrechen kein neues Gehirn erhielten, wenn die Zeit dafür gekommen war. Deshalb kam es immer wieder zu Gehirndiebstählen.
    Rhodan war erschüttert. Auf Yaanzar geschahen Dinge, die unmenschlich waren.
    Rhodan packte den Bordin mit beiden Händen und schüttelte ihn. »Hier können Sie nicht bleiben! Kennen Sie jemand, der Ihnen helfen würde?«
    Die leeren Augen bewegten sich, sahen ihn an. Rhodan glaubte Interesse im Blick des anderen aufflackern zu sehen, doch das dauerte nur einen Sekundenbruchteil, dann war alles vorüber.
    Er wird sterben! dachte Rhodan. Immerhin wird sein Gehirn in einem anderen Körper weiterleben. Im Körper eines Verbrechers.
    Am Ende der Straße wurden Lichter sichtbar. Alarmiert richtete Rhodan sich auf und rannte davon.
    Die Straße mündete auf einen großen Platz, wo ein festungsähnliches Bauwerk stand. Es wurde von ein paar am Nachthimmel schwebenden Leuchtsäulen angestrahlt, aber seine dunkelgrauen Wände schienen das Licht in sich

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