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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ebenso wie der andere bisher – absichtlich vorbei.
    Der Fremde warf sich gedankenschnell in den Energiestrahl hinein und brach zusammen. Rhodan bückte sich und entriß ihm die Waffe. Er hatte gesehen, daß der Yaanztroner am Kopf gestreift worden war. Verwundert betrachtete er ihn, ohne eine Verletzung finden zu können.
    »Wollen wir das Spiel nicht endlich beenden?« fragte er.
    »Warum tötest du mich nicht?« fragte der Yaanztroner.
    Rhodan zielte mit dem Energiestrahler auf die Stirn des Fremden. »Wenn du willst, werde ich es versuchen.«
    Der Yaanztroner entblößte seine Zähne. Er sank vor Rhodan auf die Knie und blickte zu ihm auf. »Schieß! Schnell!«
    Rhodan steckte die Waffe in den Gürtel. »Was soll der Unsinn?« fragte er. »Steh auf und zeige mir die Stadt der Lichter!«
    Der Fremde gehorchte. Er erhob sich. Dabei machte er einen sichtlich enttäuschten Eindruck. Er schien nicht verstehen zu können, daß Rhodan nicht geschossen hatte.
    »Was willst du wissen?«
    »Wie ist dein Name?«
    »Yaamynarasch. Wer mich kannte, rief mich immer nur Yaa. Das genügt.«
    »Also gut, Yaa. Erkläre mir die leuchtenden Kugeln.«
    Der Yaanztroner machte eine zustimmende Geste und eilte Rhodan voraus. Dieser beobachtete ihn. Jetzt zweifelte er nicht mehr daran, das Opfer einer fehlgesteuerten Transplantation vor sich zu haben. Yaa war ein Krüppel. Irgend etwas stimmte nicht mit seinem Gehirn, denn er lebte offenbar in einem geistigen Zwischenreich. Er sehnte den Tod herbei, ohne sterben zu können. Eigentlich hätte er im Energiefeuer verbrennen müssen. Es schien ihm aber nicht geschadet zu haben.
    Über den Hügeln erschienen Gayt-Coor und Zeno.
    »Was ist los, Rhodan?« fragte der Accalaurie. »Wir haben Schüsse gesehen.«
    »Es ist alles in Ordnung«, antwortete Rhodan. Yaa hatte die beiden noch nicht bemerkt. »Bleibt zunächst, wo ihr seid. Mein neuer Bekannter könnte verrückt spielen, wenn er euch sieht.«
    Die beiden Freunde blieben, wo sie waren. Sie beobachteten Rhodan, der zusammen mit Yaa in das Lichtermeer eindrang.
    »Weißt du, daß die Sterne leben?« fragte Yaa. Er richtete sich hoch auf, und seine Füße verloren den Kontakt mit dem Boden. Schwerelos schwebte er zwischen den leuchtenden Kugeln, die Rhodan für Sternen-Symbole hielt.
    »Natürlich weiß ich es«, entgegnete Rhodan, der ungeduldig vorwärts drängte, weil er möglichst bald zu den Gebäuden im Zentrum kommen wollte. »Das ist doch selbstverständlich.«
    Yaa breitete die Arme aus. Ein grüner Ball beleuchtete sein Gesicht. Seine Augen leuchteten begeistert.
    »Ja, sie leben. Es könnte auch gar nicht anders sein. Ich höre ihre Stimmen. Sie kommen ständig zu mir. Es ist ein ewiges Flüstern und Wispern zwischen den Sonnen der Galaxis.« Er blickte auf Rhodan hinab, und seine Stirn umwölkte sich. »Kannst du dir vorstellen, Fremder, daß es Sonnen gibt, die nicht von intelligentem Leben erfüllt sind?«
    »Eigentlich nicht, Yaa.«
    Der Yaanztroner senkte sich zu ihm herab. Und doch ist es so, flüsterte es.
    »Es gibt Sonnen, die nicht in unserem Sinne leben. Ja, es existieren ganze Galaxien, die tot sind.« Er machte eine hilflose Geste. »Das ist für uns natürlich schwer vorstellbar, aber es ist so.«
    »Das Leben unter diesen Sonnen muß unerträglich sein«, sagte Rhodan.
    Yaas Augen weiteten sich überrascht. »Du sagst es, Fremder. Wirklich. So ist es. Kein beseeltes Wesen kann unter solchen Sternen existieren und glücklich sein.« Er senkte den Kopf, während sich seine Füße erneut vom Boden lösten.
    Rhodan folgte langsam und vorsichtig. Er hütete sich, einen der ›Sterne‹ zu berühren. Die Leuchtkugeln strahlten eine spürbare Hitze aus.
    »Eines Tages werden diese Sonnen belebt werden«, fuhr Yaa fort. »Aber vorher werden sie ihre körperliche Existenz aufgeben und in die Form reinen Lebens übergehen müssen. Erst danach werden sie glücklich sein können.«
    War das nur das Gestammel eines Irren? Oder verfügte Yaa doch über Informationen, die wichtig waren? Was bedeutete das Gerede von den ›lebenden Sonnen‹? Rhodan war fasziniert.
    »Still!« rief der Yaanztroner. Er hob beide Arme und neigte den Kopf ein wenig zur Seite, als lausche er. »Hörst du, was die Sonnen sagen? Sie behaupten, daß du aus der toten Galaxis kommst. Aber das ist unmöglich, denn von dort kann es keine Lebensbrücke geben. Diese Galaxis besteht aus anderer Materie. Sie ist der unseren energetisch gegengepolt. Verstehst

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