Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 074 - Konzil der Sieben

Titel: Silberband 074 - Konzil der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
blickte mich verblüfft an, eilte dann zu einem Computer und drückte eine Taste. Auf dem Monitorschirm erschienen die Daten der Jacht. »Da stimmt was nicht«, sagte er verwirrt. »Ich …«
    Mehr hörte ich nicht. Ich eilte schon aus dem Büro. Martola hatte es geschafft, unbemerkt an Bord zu kommen. Es war noch nicht zu spät.
    Als ich über das Landefeld lief, zog ich den Paralysator aus dem Gürtel. Nur noch fünfzig Meter trennten mich von der Jacht, als ich an ihrer Unterseite eine sich öffnende Luke entdeckte. Unmittelbar darauf flammte das Projektionsfeld eines Energiestrahlers auf. Ich warf mich zur Seite, doch damit hätte ich mich niemals retten können, wenn mich nicht eine unsichtbare Kraft gepackt und weggeschleudert hätte. Ich rollte über den Boden. Hände und Gesicht brannten, weil ich mir die Haut an dem rauhen Material abscheuerte. Doch der Energiestrahl fuhr meterweit an mir vorbei.
    Ich lag auf dem Boden, sah, wie sich der Projektor mir zudrehte, und wartete auf meinen Tod. Der zweite Blitz blieb jedoch aus. Ein dunkler Gleiter mit spiegelnden Scheiben schwebte auf das Raumschiff zu. Das Schleusenschott schloß sich langsam, verharrte dann in der Bewegung und brach krachend auf.
    Ein großer Mann, dem die rostroten Haare bis auf die Schultern herabfielen, sprang aus dem Gleiter und rannte auf die offene Schleuse zu. Ich konnte mir keinen Reim auf das Geschehen machen. Der Mann verschwand im Schiff und kehrte Sekunden später mit meiner Tante zurück. Sie machte einen friedlichen, fast apathischen Eindruck. Ohne sich zu wehren, begleitete sie ihn zu dem Flugzeug. Ich war sicher, daß sich noch jemand in dieser Maschine befand, aber ich konnte niemanden hinter den spiegelnden Scheiben erkennen.
    Ich erhob mich und ging auf den Gleiter zu, als der rothaarige Mann Martola durch die offene Tür hineinschob. Er drehte sich um und kam mir entgegen. Ich blickte in ein sympathisches, offenes Gesicht. Er war groß. Ich mußte zu ihm aufblicken.
    »Sie haben sich verletzt, Mr. Bonhero«, sagte er freundlich. »Lassen Sie sich im Raumhafengebäude verbinden.«
    »Wer sind Sie?« Ich blinzelte. »Sind Sie nicht Balton Wyt, der Mutant?«
    »Sie waren leichtsinnig, Mr. Bonhero. Sie hätten niemals auf das Raumschiff zugehen dürfen.« Er reichte mir die Hand. »Sie werden von uns hören. Bis dahin verhalten Sie sich, bitte, ruhig. Der Fall Ihrer Tante ist von einer gewissen militärischen Bedeutung. Es ist wichtig, daß Sie nicht verbreiten, wer sie verhaftet hat.«
    »Ich habe schon begriffen«, entgegnete ich und sagte, was ich dachte.
    Er runzelte die Stirn, drückte mir erneut die Hand und ging. Ich blickte ihm nach. Er hatte mir auch nicht andeutungsweise verraten, wer sich noch im Gleiter befand, aber auch das konnte ich mir jetzt denken. Ich wußte, daß sie die Möglichkeit gehabt hätten, meine Erinnerung an die Ereignisse völlig auszulöschen und mir eine Ersatzerinnerung zu geben. Sie hatten es nicht getan, und ich war ihnen dankbar dafür.
    Martola Bonhero wurde in einen Konferenzraum von Imperium-Alpha geführt, wo bereits Spezialisten von SolAb und USO, Wissenschaftler verschiedener Disziplinen und ein sehr energischer Reginald Bull auf sie warteten. Ribald Corello, Balton Wyt, Merkosh und Takvorian begleiteten sie.
    Der Telekinet führte sie zu einem Sessel am Ende des Tisches, wo jeder der Anwesenden sie gut sehen konnte. Ribald Corello schwebte auf seinem Trageroboter an sie heran. Sie wandte ihm ihr Gesicht zu, das leblos wie eine Totenmaske aussah. Die Augen hielt sie fast geschlossen.
    Das Gesicht des Supermutanten straffte sich, und die Augen schienen sich zu erhellen. Wer ihn beobachtete, konnte die Kraft und Energie erkennen, die von ihm ausging und mit der er Martola niederzwang. Sie verlor ihren eigenen Willen und wurde zu einer hilflosen Puppe.
    Corello leitete das Verhör ein. Er fragte sie nach ihrem Namen.
    »Ich bin Veila Wong«, antwortete sie mit leiser, schleppender Stimme, und dann berichtete sie, wie sie in Martola Bonhero verwandelt worden war und wie man sie bei TEMSYV eingeschleust hatte.
    »Was geschah mit Martola Bonhero?«
    »Ich weiß nur, daß sie tot ist. Man hat sie beseitigt.«
    Sie gestand, seit einem Jahr immer wieder Informationen an einen Mann abgegeben zu haben, den sie nicht kannte. Meistens hatte sie ihm Aufzeichnungsbänder aus den Computern des Konzerns überreicht. Hin und wieder nannte sie Ribald Corello ›Einsatzleiter‹ oder

Weitere Kostenlose Bücher