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Silberband 074 - Konzil der Sieben

Titel: Silberband 074 - Konzil der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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anderen – zumindest auf den ersten Blick.
    Rhodans Gegenüber war so wuchtig und gedrungen gebaut wie alle Laren. Er schien noch ziemlich jung, denn seine krausen Haarborsten waren von eindringlich kupferroter Farbe und bildeten in ihrer Gesamtheit ein besonders imposantes Nest; seine Kiemenohren waren vielleicht etwas breitflächiger als bei anderen Laren, doch das konnte Rhodan nicht genau beurteilen. Jedenfalls erinnerte er sich zumindest, daß Roctin-Par so ähnlich ausgesehen hatte.
    »Ich bin Roctin-Par«, stellte sich der Lare vor. »Ich habe eigentlich nicht erwartet, daß du auf so ungewöhnliche Art und Weise hier erscheinst, Rhodan.« Er verwendete überraschenderweise sofort die vertraute Form der Anrede.
    Rhodan warf Gucky einen kurzen Blick zu. Als der Telepath, der die Gedanken des Laren gelesen hatte, zufrieden nickte, war auch Rhodan erleichtert. Da auch der Mausbiber überzeugt war, daß sie es mit Roctin-Par zu tun hatten, hatte Rhodan keinen Grund, an dessen Identität zu zweifeln.
    Rhodan lächelte, als er Roctin-Par antwortete: »Meine technischen Möglichkeiten sind nur begrenzt, aber dafür kann ich auf die Hilfe von Mutanten zurückgreifen. Es kostete Gucky keine besondere Anstrengung, Atlan und mich unbemerkt hierherzuteleportieren.«
    Gucky stieß erbost die Luft aus. »Ein bißchen mehr würdigen könntest du meine Leistung schon, Perry!«
    Roctin-Par, der mit Guckys Scherzen noch nicht vertraut war, warf dem Mausbiber einen abschätzenden Blick aus seinen grünen Augen zu und meinte: »Die Macht des Geistes wiegt alle technischen Errungenschaften auf – und umgekehrt sagt die technische Evolution eines Volkes nichts über deren geistige Reife aus. Das sieht man bei den Herrschern über die sieben Galaxien. Sie besitzen eine überragende Technik, aber sie sind dennoch Barbaren. Jene Lebewesen aus den sieben Galaxien, deren psychische Entwicklung mit der wissenschaftlichen Schritt gehalten hat, mußten deshalb zwangsläufig zu der Erkenntnis kommen, daß das herrschende Regime grausam ist und abgeschafft gehört. Deshalb bekämpfen wir es.«
    »Damit sind wir schon beim Thema angelangt«, sagte Rhodan. »Wir sind deiner Aufforderung zu diesem Treffen gefolgt, weil wir uns von dir weitere Aufklärung über das Hetos der Sieben – und vielleicht auch Hilfe erwarten.«
    Roctin-Par verzog den Mund, was Rhodan, der bereits etwas mit der Mimik der Laren vertraut war, als Lächeln erkannte.
    »Es scheint, daß ihr die Absichten der Hetosonen schon einigermaßen durchschaut habt«, meinte der Lare aus dem Stamm der Provconer anerkennend. »Aber ihr kennt unser Regime noch nicht gut genug, um das ganze Ausmaß der Folgen zu erkennen, die eure Völker zu tragen haben, wenn ihr euch dem Konzil der Sieben anschließt. Unfreiheit des Individuums, geistige Versklavung – das ist es, was eurer Galaxis blüht.«
    »Wir kennen die hier herrschenden Verhältnisse noch nicht gut genug, Roc, um eindeutig auf unser zukünftiges Schicksal schließen zu können«, erwiderte Rhodan. »Aber ich weiß inzwischen, daß die Angebote Hotrenor-Taaks mit Vorsicht zu genießen sind.«
    »Ich kann euch nur raten, seht euch vor!« sagte Roctin-Par eindringlich. »Andererseits muß ich zugeben, daß das Angebot, Herrscher über eine ganze Milchstraße zu werden, auch starke Charaktere weichmachen kann. Hast du dich schon zu einem Standpunkt entschlossen, Rhodan? Schreckt dich die überhebliche und herablassende Art Hotrenor-Taaks nicht ab, hast du von den Zumutungen und den als Ratschläge getarnten Demütigungen noch nicht genug? Oder überlegst du ernsthaft, auf seine Vorschläge einzugehen?«
    Rhodan war sich klar darüber, daß Roctin-Par seine Gesinnung prüfen wollte. Es war für den Laren, der gesehen hatte, wie viele standhafte Männer der Versuchung der Macht schließlich doch erlegen waren, keineswegs eindeutig, daß die Terraner von den in den sieben Galaxien herrschenden Verhältnissen abgeschreckt wurden. Er als Provconer hatte es mit vielen seiner Artgenossen zu spüren bekommen, wie das Leben unter der Herrschaft der Hetosonen schmeckte. Die Terraner dagegen kannten bisher praktisch nur Hotrenor-Taaks Standpunkt, wenn man davon absah, daß sie Zeugen dessen geworden waren, wie jene behandelt wurden, die gegen das Regime aufmuckten.
    Rhodan konnte gut verstehen, daß Roctin-Par an der Loyalität der Terraner zweifelte. Trotzdem sagte er: »Selbstverständlich werde ich auf Hotrenor-Taaks Vorschläge

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