Silberband 074 - Konzil der Sieben
Gewissensbisse gehabt, wenn sie auf diese Weise umgekommen wären. Aber da er von Roctin-Par wußte, daß sich sofort ihre energetischen Schutzhüllen bildeten, wenn sie in den Bereich von Giftgasen oder eines Vakuums kamen, stand für ihn fest, daß sie nicht gefährdet waren.
All diese Überlegungen stellte Gucky an, während er sich auf die Gedankenströme innerhalb der Wohnsiedlung konzentrierte. Er spürte den einen Gedankenimpuls auch sofort auf, auf den es ihm ankam. Der Energieschirm ist zusammengebrochen. Jetzt könnte ich flüchten … aber ohne Schutzanzug bin ich in dem Wasserstoffgemisch verloren … und da kommen die Soldaten! Das waren Walhan-Pols Gedanken. Sie kamen aus einem der Zugänge zum Höhlensystem.
Gucky stellte den Körperkontakt zu Roctin-Par her und teleportierte mit ihm zu Walhan-Pol. Sie materialisierten direkt an seiner Seite.
Die Soldaten hatten den Gesuchten noch nicht entdeckt. Aber fast wären sie auf ihn aufmerksam geworden, denn als Roctin-Par so unvermittelt vor ihm auftauchte, war er so überrascht, daß er beinahe aufgeschrien hätte.
Gucky konnte ihm gerade noch rechtzeitig telekinetisch den Mund schließen. Bevor Walhan-Pol eine zweite Reaktion zeigen konnte, teleportierte Gucky mit ihm und Roctin-Par zum Gleiter zurück.
Als sie an Bord des Gleiters materialisierten, schaltete Gucky sofort seinen Deflektorgenerator aus, damit er von den Laren nicht mehr angepeilt werden konnte. Doch er hatte wieder nicht mit dem Überraschungseffekt gerechnet. Walhan-Pol, der die erste Überraschung noch nicht überwunden hatte, wich bei Guckys Anblick entsetzt zurück.
»Es ist alles bestens in Ordnung, Walhan-Pol«, sprach Roctin-Par auf den verschreckten Laren ein. »Das ist einer von unseren terranischen Verbündeten.« Jetzt erst entspannte sich Walhan-Pol.
»Ich bin kein Terraner, sondern ein Ilt«, sagte Gucky beleidigt.
»Es spricht ja«, sagte Walhan-Pol überrascht. »Ist es tatsächlich intelligent?«
»Es!« rief Gucky empört. »Schreib dir hinter die Ohren, daß ich männlichen Geschlechts bin.«
»Tatsächlich?« wunderte sich Walhan-Pol.
»Du hast Gucky gekränkt«, raunte der Rebellenführer dem Laren zu.
Gucky überhörte es und verkündete: »Ich werde jetzt Perry und Atlan holen.«
Und er teleportierte zum Eingang der Höhle. Kurz nachdem er dort materialisierte, tauchten Rhodan und Atlan auch schon auf.
»Wie nicht anders erwartet, ist das Vorhaben ohne Zwischenfall abgelaufen«, erklärte Gucky. Er sah, daß sich die Energiekuppel wieder über die Wohnkolonie spannte.
Er sprang mit Rhodan und Atlan an Bord des Gleiters, und sie flogen, dicht über dem Boden und den Ortungsschutz der Störfelder ausnutzend, den Weg zurück, den sie gekommen waren. Sie dachten, daß sie durch ihren Einsatz die Zyklopen vor Repressalien der Laren bewahrt hätten. Doch als sie im Stützpunkt eintrafen, erwartete sie eine niederschmetternde Neuigkeit.
Die Bildaufzeichnung stammte von winzigen, kaum zu ortenden Sonden, die die Rebellen in das Einsatzgebiet geschickt hatten. Die Laren gingen bei der Durchsuchung der Wohnsiedlung nicht gerade rücksichtsvoll vor. Sie machten sich zumeist nicht erst die Mühe, durch die Keller in die Häuser zu gelangen, sondern schmolzen mit ihren Strahlern einfach die Wände, um einen Einblick ins Innere zu haben.
Nachdem sie auf diese Weise alle Gebäude durchsucht hatten, brachten sie an allen Zugängen des subplanetaren Höhlensystems kleine Sprengladungen an. Dann zündeten sie sie, und erst nach der Sprengung stiegen sie mit entsicherten Waffen in die Stollen hinunter.
Sie tauchten nicht alle wieder innerhalb der Wohnkolonie auf. Einige von ihnen fanden den Geheimgang und kamen an seinem Ende zwischen den zerklüfteten Felsen heraus. Die Miniatursonden hielten es im Bild fest.
Jetzt erst nahmen sich die Soldaten der Zyklopen im Getto an. Sie holten zuerst fünf von ihnen. Roctin-Par sagte, daß es sich um Peynteporer männlichen Geschlechts handelte. Sie wurden dem Kommandanten vorgeführt. Hinter ihnen nahmen fünf Soldaten Aufstellung, die eigentümliche Waffen in den Händen hielten. Rhodan und seine Leute hatten schon einmal beobachten können, welche Wirkung diese Waffen hatten: Sie verschossen Strahlen, die das Nervensystem von Lebewesen angriffen, was zu einem langsamen und qualvollen Tod führte.
»Ihr habt in eurer Siedlung einen Rebellen versteckt«, sagte der Kommandant.
»Nein, Herr«, beteuerte einer der
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