Silberband 074 - Konzil der Sieben
herauszuschaffen, bevor ihn die Laren finden.«
Auf dem Weg zu den Gleiterhangars erzählte ihnen Roctin-Par die Hintergründe. Walhan-Pol war ein Lare in Hotrenor-Taaks Diensten gewesen und hier auf Peyntepor stationiert. Als Roctin-Par ihm eines Tages das Leben rettete, wurden sie Freunde. Walhan-Pol schloß sich der Untergrundorganisation an, blieb aber weiterhin in Hotrenor-Taaks Truppe und spionierte für die Rebellen.
Doch das ging nur einige Zeit gut. Eines Tages mußte Walhan-Pol flüchten, erlitt auf der Flucht aber eine Ammoniakvergiftung. Die Peynteporer nahmen ihn in einer ihrer Siedlungen auf und richteten ihm eine Unterkunft ein, weil es nicht möglich war, ihn zum Stützpunkt der Rebellen zu bringen. Zuerst wimmelte es überall von Streifenkommandos, dann wieder verhinderten heftige Stürme, daß Roctin-Par ihn mit einem Gleiter abholte. Nun war Walhan-Pol wieder genesen – doch da waren ihm die Laren dicht auf den Fersen.
»Wenn die Soldaten Walhan-Pol bei den Peynteporern finden, dann werden sie zumindest jeden zehnten von ihnen zu Tode quälen«, sagte Roctin-Par und fügte düster hinzu: »Das haben sie schon öfter so gehalten.«
Sie bestiegen einen Gleiter und schossen in die sturmgepeitschte und irrlichternde Atmosphäre hinaus.
11.
Die Laren hätten es auch billiger haben können, aber sie wollten ganz einfach ihre Macht demonstrieren.
Es war umständlicher, die gesamte Wohnkolonie der Peynteporer abzuriegeln und die Wasserstoffatmosphäre gegen ein Sauerstoffgemisch auszuwechseln; es kostete Zeit und war zudem noch aufwendig. Aber dieses Manöver war beeindruckender, als wenn die Laren ohne technischen Aufwand und nur im Schutz ihrer Energiehüllen die Wohnanlagen durchsucht hätten. Roctin-Par hatte den Gleiter in einem starken hypermagnetischen Feld gelandet, damit man sie nicht orten konnte. Zwar fielen dadurch auch ihre eigenen Geräte auf Hyperbasis aus, doch waren sie den Geschehnissen nahe genug, um sich mit Hilfe der optischen Ferngläser einen Überblick zu verschaffen.
Die Wohnkolonie der Peynteporer war nicht besonders groß. Es gab nur an die hundert Gebäude, die dicht gedrängt in einer Senke standen; auf der einen Seite erhoben sich dunstumhangene Felsmassen, die noch einen zusätzlichen Schutz vor den Stürmen boten. Die Gebäude selbst waren bis zu zehn Meter hoch und hatten die Form von Bienenstöcken; Öffnungen waren darin nicht zu erkennen, nicht einmal Eingänge. Dazu erklärte Roctin-Par, daß es vor jedem Haus in die Tiefe führende Treppen gab, über die man einen Tunnel erreichte, durch den man in die Gebäude kam.
Die Tunnel waren auch untereinander verbunden, so daß ein regelrechtes Höhlenlabyrinth zustande kam. Dort unten lagerten die Peynteporer ihre Vorräte und suchten vor den Orkanen Schutz. Die Zyklopen hatten aber auch Geheimgänge angelegt, die tief unter der Planetenoberfläche aus ihren Wohnkolonien hinausführten. Durch solch einen Geheimgang wollte Roctin-Par unter dem energetischen Schutzschirm in die Kolonie gelangen.
»Folgt mir!« forderte der Rebell Rhodan, Atlan und Gucky auf.
»Zu dumm, daß ich nicht durch die Energieglocke teleportieren kann«, bedauerte Gucky.
Die Temperatur war in diesem Gebiet höher als anderswo und lag weit über 100 Grad Celsius. Es war auch relativ windstill und die Atmosphäre weniger trüb als in anderen Gebieten, so daß sie ziemlich weit sehen konnten. Jedenfalls konnten sie auch ohne technische Hilfe das energetische Getto erkennen, in dem die Zyklopen zusammengepfercht waren.
Überall patrouillierten Laren in ihren Energiehüllen. Ihre SVE-Gleiter standen startbereit über das Gelände verteilt. Für die Demonstration ihrer überragenden Technik genügten ihnen zwei nicht besonders große Energieumwandler – einer für das Getto, der andere, um die Energieglocke für die Wohnkolonie aufrechtzuerhalten und das Sauerstoffgemisch herzustellen.
An einer noch geschlossenen Strukturschleuse standen an die dreißig Soldaten bereit, um sofort einzudringen, wenn die Atmosphäre atembar geworden war.
Roctin-Par hatte eine zwischen den Felsen versteckte Höhle erreicht und glitt hinein. Die Höhle war überhaupt nicht gesichert, was aber den Vorteil brachte, daß sie nicht geortet werden konnte. Roctin-Par war überhaupt darauf bedacht, den Laren keine Ortungsgelegenheit zu geben. Er ermahnte seine Gefährten immer wieder, die Leistung ihrer Kampfanzüge auf ein Minimum herabzusetzen. Die Sparmaßnahmen
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