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Silberband 074 - Konzil der Sieben

Titel: Silberband 074 - Konzil der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zyklopen.
    Damit hatte er das Todesurteil für sich und seine vier Artgenossen gesprochen. Die Soldaten brachten die nächsten fünf Delinquenten herbei.
    »Ihr habt in eurer Siedlung einen Rebellen versteckt«, sagte der Kommandant wieder und fuhr diesmal fort: »Leugnen hilft nichts. Ich möchte wissen, wie lange er bei euch war und wohin ihr ihn gebracht habt, bevor wir kamen.«
    »Ich habe keinen Rebellen gesehen, Herr«, sagte der eine Zyklop.
    »Und ihr anderen?«
    »Wir sind sicher, daß kein Rebell in unserer Kolonie war. Weder einer aus eurem Volk noch ein abtrünniger Peynteporer.«
    »Seid ihr sicher?«
    Die Zyklopen schwiegen – und dann schrien sie qualvoll, als die Strahlen ihre Nervenzentren erreichten und sie langsam zerstörten. Die nächsten fünf Zyklopen wurden zum Verhör gebracht.
    Einer von ihnen brach schon zusammen, noch bevor der Kommandant der Soldaten ein Wort an sie gerichtet hatte. »Gnade, Herr«, bat er mit seltsam schriller Stimme. »Ich war von Anfang an dagegen, den Spion bei uns aufzunehmen, aber die anderen zwangen mich …«
    Weiter kam er nicht. Eine der ferngelenkten Sonden schoß auf ihn zu, und er verging lautlos in einer aufblitzenden Implosion. Die anderen vier Zyklopen, die standhaft blieben, vergingen in den Strahlen der Soldaten.
    Die Exekution ging weiter.
    »Kann man denn nichts gegen die Willkür der Laren tun?« fragte Rhodan verzweifelt.
    »Wenn dies ein Einzelfall wäre, dann vielleicht«, sagte Roctin-Par niedergedrückt. »Aber ähnliche Dinge passieren ständig auf Peyntepor.«
    »Wenn ich das gewußt hätte …«, murmelte Walhan-Pol.
    »Was hättest du dann getan?« sagte Roctin-Par zu ihm. »Dich etwa gestellt? Das hätte an dem Schicksal der Bewohner dieser Kolonie nichts geändert. Du siehst selbst, daß die Laren überhaupt keine Beweise für die Schuld der Zyklopen haben und sie trotzdem verurteilen. Nein, hier ist nicht zu helfen. Die Laren kamen schon in der Absicht her, diesmal ein Exempel zu statuieren.«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, ich würde es nicht glauben«, sagte er deprimiert.
    »Ich sagte schon, daß es sich hier nicht um einen Einzelfall handelt.« Roctin-Par legte Rhodan in einer verblüffend menschlich wirkenden Geste die Hand auf die Schulter. »Wenn dieses Erlebnis dazu beigetragen hat, deinen Entschluß zu festigen, den mächtigen Sieben Widerstand zu leisten – dann, Perry, sind die Peynteporer nicht ganz umsonst gestorben.«
    Am sechsten Planetentag ihres Aufenthalts auf Peyntepor verkündete Roctin-Par: »Es ist soweit, Perry. Die Lage im Hartzon-System hat sich so weit beruhigt, daß wir die Flucht riskieren können.«
    Rhodan hatte in diesen sechs Tagen einen tiefen Einblick in die Verhältnisse auf Peyntepor bekommen und konnte somit einen Schluß auf das Regime der Hetosonen ziehen. Er wünschte keinem Volk, daß es das durchmachen mußte wie die Zyklopen, und er schwor sich, daß er alles tun würde, um zu verhindern, daß ähnliches in der Milchstraße passierte.
    Er hatte in der Kontakthalle lange und ausführliche Gespräche mit Aulmorm geführt, dem Rebellenführer der Zyklopen, und dieses Volk bewundern und bedauern gelernt.
    Die Zyklopen waren zu bewundern, weil sie trotz ihrer ständigen Niederlagen im Kampf gegen die Versklavung noch nicht kapituliert hatten, ja daß ganz im Gegenteil ihr Widerstand immer heftiger wurde. Ein Volk, das trotz jahrhundertelanger Versklavung noch immer an die Freiheit glaubte, mußte einfach überleben und eines Tages den ihm gebührenden Platz im Kosmos bekommen.
    Rhodan und seine Leute hatten Aulmorm oft in die ungastliche Welt von Peyntepor begleitet. Sie sahen das genügsame Leben der Zyklopen in den Wohnkolonien, die Reservaten gleichkamen, in die sie von den Laren gesteckt worden waren, sie sahen ihr Elend – und waren deprimiert. Woher nur nahmen diese Wesen noch die Kraft für ihren Glauben und die Hoffnung auf die Freiheit?
    Aber durfte man sich darüber wirklich wundern? Wohl nicht, denn die Terraner würden in der gleichen Lage auch nicht anders handeln. Die Zyklopen waren ebenso ein Teil der kosmischen Ökologie wie die Laren und die Terraner. Man konnte die Laren auch positiv sehen: Sie waren die Raubtiere des Universums, die alle Schwachen auffraßen und so eine Auslese trafen. Die ökologischen Gesetze waren auf den gesamten Kosmos ebenso anzuwenden wie auf die Welt eines einzelnen Planeten oder auf den

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