Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: Silberband 077 - Im Mahlstrom der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Fontain nicht mehr«, sagte Zeus. »Jetzt habe ich neue, wirkliche Freunde.«
    »Das muss sich erst herausstellen«, sagte Bull, der von einem unerklärlichen Trotz erfüllt wurde.
    »Was bedeutet das?«, fragte Zeus.
    »Die wahre Gestalt!«, rief Bull. »Jetzt wollen wir endlich wissen, mit wem wir es seit unserer Notlandung auf Goshmo's Castle zu tun hatten.«
    »Ich hatte vor, meine wahre Gestalt anzunehmen«, behauptete Zeus. »Doch ich warne euch. Ich weiß nicht, ob es für unsere Beziehungen gut wäre.«
    »Vorwärts!«, drängte Bull. »Wir warten. Es gibt nichts, was wir nicht ertragen könnten.«
    Zeus erwiderte nichts, sondern begann sich zu verändern.
    Sein Körper wurde schlanker und wuchs bis auf fünf Meter Höhe an. Die Farbe des an zwei Stellen eingeschnürten Leibes wurde allmählich dunkelbraun. Der runde Kopf mit dem dreiecksförmigen, furchterregenden Mund und seinen haarfeinen Hornlippen, riesigen Facettenaugen und zwei Fühlerpaaren rechts und links davon rundete das Bild ab.
    Vor Bull und Gucky stand ein monströses, sechsgliedriges Geschöpf.
    Eine Riesenameise.

18.
    Zur gleichen Zeit im Erde-Mond-System
    Es begann mit einer Katastrophe.
    Oberst Frader Medialmodul, von seinen Leuten insgeheim in liebevollem Spott ›Medi‹ genannt, ließ sich im Fitnessraum seiner Kabine gerade vom Massagerobot durchwalken. Er war der Kommandant der SARAGOSSA, eines Schlachtschiffs der 800-Meter-Klasse, dessen Lineartriebwerke seit nahezu drei Wochen ebenso funktionsunfähig waren wie die der anderen 96.000 Raumschiffe der terranischen Flotte. Solchermaßen zu einem halben Wrack geworden, befand sich die SARAGOSSA auf einer Kreisbahn um Luna.
    Oberst Medialmodul, vom Temperament her eher ein Choleriker, gab wohlige Seufzer von sich, während der Massageroboter seine auf zwei Meter Körpergröße verteilten drei Zentner bearbeitete. In diesem Moment hatte er alle seine Sorgen vergessen. »Ja – ja!«, stöhnte er wohlig, als die feinfühligen Roboterfinger den achten Rückenwirbel berührten.
    Plötzlich wurde der Oberst brutal aus seinen Wonneschauern gerissen. Eine unheimliche Macht zerrte ihn vom Massagetisch, entriss ihn dem Roboter und schleuderte ihn unsanft gegen die Wand. Oberst Medialmodul glaubte, dass ihm dabei das Rückgrat gebrochen worden sei, denn er hatte höllische Schmerzen und war wie gelähmt.
    Er versuchte sich ungeachtet der Schmerzen zu erheben, doch eine unsichtbare Riesenfaust drückte ihn immer noch in den Winkel des Massageraumes. Der Druck wurde so stark, dass es ihm das Blut aus Nasen und Ohren trieb. Gegenstände flogen wie Geschosse durch den Fitnessraum.
    Während er hilflos gegen die Wand gedrückt wurde, schätzte der Kommandant der SARAGOSSA, dass der unerklärliche Vorgang den Effekt eines Andrucks von mindestens 20 Gravos haben musste. Er dauerte jedoch nur wenige Sekunden an, obwohl es Oberst Medialmodul wie eine Ewigkeit erschien. Schließlich gelang es ihm, sich zu erheben, in seine Kabine zu taumeln und sich zum heil gebliebenen Visiphon zu schleppen.
    Aber als er sich mit der Kommandozentrale in Verbindung setzen wollte, um zu erfahren, was denn eigentlich passiert sei, meldete sich niemand. So kleidete er sich notdürftig an und machte sich persönlich auf den Weg dorthin. Dabei erfuhr er, dass es den eintausendfünfhundert Männern und Frauen seiner Besatzung ähnlich ergangen war.
    ***
    Im Solarium mit den exotischen Pflanzen und den künstlich angelegten Badestränden kam es zu einer Sturzflut. Die Wasser traten über die Ufer und schwemmten die Männer hinweg, die sich im Licht der Atomsonne hatten bräunen lassen. Ein Leutnant, der mit seinen Kunstsprüngen vom 10-Meter-Turm Eindruck zu schinden pflegte, wurde mitten im Sprung von der Wucht des Andrucks erfasst und davongewirbelt. Zum Glück für seine Gesundheit hatte er aber unter der Badehose auch einen Mikro-Gravitator, mit dessen Hilfe er seinen Aufprall in den Büschen abmildern konnte.
    Andere Badende sahen sich plötzlich unter Tonnen von Wassermassen begraben, und es war ihnen nicht möglich, sich aus ihnen zu befreien, um aufzutauchen und Luft zu holen; das Wasser lastete so schwer und drückend auf ihnen, als hätte es die Dichte von Granit.
    In den Lagerräumen kamen Tonnen und aber Tonnen von Ladegut in Bewegung; Ausrüstungsgegenstände, die in Regalen oder in schwachen Fesselfeldern gestapelt waren, schossen wie vom Katapult geschleudert davon. Durch die Wucht des Aufpralls wurden

Weitere Kostenlose Bücher