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Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich selbst. Die Aggregate drückten sie durch die Öffnung und geradeaus. Die Männer bewegten sich geringfügig in verschiedene Richtungen, und die Verbindungstrossen strafften sich.
    »Es geht so lange geradeaus, bis wir irgendwo anstoßen. Ich bin sicher, dass wir hier einen klassischen Eingang vor uns haben.«
    Tulocky sprach leise und beruhigend, während die Maschinen die Männer langsam, aber unaufhaltsam durch den Schlamm drückten. Die drei Raumfahrer fühlten verschiedene Bewegungen; der Turm schwankte, der Morast schwappte hin und her. Es herrschte ein fast unerträglicher psychologischer Druck, denn sie waren ohne jede Orientierung. Nach einer kleinen Ewigkeit sagte Ortokur plötzlich: »Halt! Geräte auf höchste Leistung schalten! Ich bin gegen eine Wand geprallt. Aufwärts!«
    Gleichzeitig mit dieser Warnung berührten auch der Major und der andere Oxtorner die Wand. Sie hatten nicht die geringste Vorstellung, ob sie sich einen oder fünfzig Meter weit in den Sumpf hineingebohrt hatten. Sie schalteten die Aggregate um. Jetzt rissen die Geräte, eingebaut im Rückenteil des Anzugs, sie leicht schräg aufwärts.
    »Ortokur, Neryman! Wir kommen mitten unter den Tieren aus dem Sumpf!«, rief der Major.
    »Verstanden. Regelt die Aggregate neu ein. Wir müssen einen ganz flachen Winkel haben!«
    Ihre Finger schienen automatisch die richtige Einstellung zu finden. Die Aggregate arbeiteten nun mit voller Kraft. Die Männer ›steuerten‹ mit Beinen und mit den angewinkelten Armen. Jetzt wurden sie fast waagrecht durch den Sumpf geschoben. Hin und wieder prallte einer von ihnen gegen ein untergegangenes Stück Holz, das aber unter dem harten Schlag augenblicklich zerbrach. Die Bewegung wurde schneller. Sie sahen noch immer nichts. Sie waren vollständig eingekapselt in die winzige Welt innerhalb ihrer sicheren Anzüge. Sie sahen nichts, rochen nichts, aber die bloße Vorstellung, in welchem Medium sie sich bewegten, erforderte alle ihre Beherrschung.
    Endlose Zeit schien zu vergehen. Schließlich knurrte Brester Tenhaven: »In Ordnung! Ich glaube, wir sollten es riskieren. Volle Kraft nach oben, und wenn wir plötzlich mit hoher Beschleunigung aus dem Sumpf hervorbrechen wie Raketen, werden uns die Vögel auch vergeblich verfolgen.«
    Neryman fragte: »Einverstanden, Tongh?«
    »Meinetwegen, Tungh. Ans Licht, Brüder!«
    Sie schalteten fast gleichzeitig die Aggregate auf Höchstleistung, bogen ihre Körper durch und bewegten sich durch den Schlamm aufwärts. Ihre Geschwindigkeit wuchs. Jetzt fürchteten sie, mit aller Wucht gegen den Leib einer Schlange zu prallen, aber die Sekunden verstrichen, und nichts geschah. Noch immer war die Desorientierung vollkommen.
    »Schaltet die Scheinwerfer aus«, sagte Brester plötzlich. »Die Dunkelheit schützt uns. Außerdem werden wir eine Weile lang blind sein, bis wir unsere Helmscheiben gereinigt haben.«
    »Gute Idee«, brummte Ortokur.
    Völlig unvermittelt gab es einen heftigen Ruck. Die bremsende Wirkung des zähen Sumpfes verschwand. Die Männer wurden von einer unsichtbaren Faust gepackt und aufwärts gerissen. Noch immer herrschte Dunkelheit. Mit Mühe lösten sie die Hände von den Kontrollen und versuchten, den hartnäckig haftenden Brei von den Helmscheiben zu wischen. Er widerstand ihren Bemühungen, aber immerhin bekam jeder von ihnen so viel Fläche vor seinen Augen sauber, dass sie hinaussehen konnten.
    »Vor uns ist nichts außer Nebel«, knurrte Brester.
    »Dann liegen die angreifenden Tiere eben hinter uns!«, kam es von Ortokur. »Wir steigen erst einmal weiter auf.«
    Zuverlässig arbeiteten die kleinen Maschinen. Senkrecht rasten die drei aneinander gefesselten Männer in die dunklen Nebelstreifen hinein. Sie wischten ununterbrochen über die Scheiben, und schließlich erkannten sie, wo sie sich wirklich befanden. Sie waren mindestens vier- oder fünfhundert Meter hoch in der Luft. Langsam drehten sich die drei Männer und klinkten die Haltetrossen voneinander los.
    »Fabelhaft! Mindestens einen halben Kilometer vom Turm entfernt!«
    Sie sahen, durch die Entfernung und die Düsternis bereits undeutlich geworden, den Belagerungsring der Tiere rund um den Kontrollturm. Der Turm stand jetzt auffallend schief im Sumpf, aber sie sahen nicht, ob er sich bewegte. In der Ferne, in entgegengesetzter Richtung, erkannten sie die vage Helligkeit, die von den Detonationen der Bordwaffen der Jet herrührte.
    »Was wir jetzt brauchen, ist eine heiße Dusche!«,

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