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Silberband 078 - Suche nach der Erde

Titel: Silberband 078 - Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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überglücklich darüber, dem Einerlei des Stationsalltags wenigstens für ein paar Stunden entkommen zu sein.
    Während des Hauptgangs wurden zwischen Maahks und Terranern nur wenige und belanglose Worte gewechselt. Erst später, als man sich auf das vielfältige Gewirr der Nachspeisen stürzte, begann die eigentliche Aussprache. Mit wenigen knappen Worten trug der Arkonide sein Anliegen vor. Er erklärte nicht, warum er nach lemurischen Sonnentransmittern suchte. Aber er machte klar, dass es sich um ein Anliegen handelte, das die Grundinteressen der gesamten Menschheit unmittelbar berührte.
    »Ich vermute«, ließ sich auf maahkscher Seite Grek-1 hören, »dass Sie erwarten, es habe sich in jüngster Zeit in der Nähe einer dieser Transmitterstationen etwas Ungewöhnliches zugetragen. Leider muss ich Sie enttäuschen. Wir glauben, sämtliche Transmitterstationen innerhalb unserer Galaxis zu kennen. Sie werden von uns ständig kontrolliert. Wenn sich das von Ihnen erwartete Ereignis in der Nähe einer dieser Stationen zugetragen hätte, wäre ich längst darüber informiert worden.«
    Linus Macey sah Atlans Blick starr werden. Er konnte das Ausmaß der Enttäuschung nachempfinden, das der Arkonide in dieser Sekunde fühlte. Aber plötzlich fuhr der Maahk fort: »Es gibt nur einen lemurischen Transmitter, der aus Gründen, die ich Ihnen später gerne erläutern werde, nicht von uns überwacht wird. Es handelt sich um das Sonnen-Fünfeck Gercksvira.«
    Maceys Aufmerksamkeit wurde abgelenkt. Er hatte das kleine Warngerät zu sich gesteckt, bevor er die IMPERATOR VII verließ. Es befand sich in seiner Brusttasche, und plötzlich hörte er, wie es ein leises Summen von sich gab. Er vergaß alle protokollarischen Bedenken und war sofort auf den Beinen.
    »Vorsicht!«, schrie er aus vollem Hals.
    Weiter kam er nicht. Die Tür, die in den mit Sauerstoff belüfteten Trakt der Station hinausführte, hatte sich geöffnet. Zwei Gestalten, in schimmernde Energiefelder gehüllt, erschienen in der Öffnung. Macey blickte in die Mündung eines schweren Strahlers und tat das Einzige, was ihm angesichts dieser Bedrohung übrig blieb: Er ließ sich fallen und wälzte sich blitzschnell zur Seite, um aus der Schusslinie des Attentäters zu kommen.
    Zwei Strahlwaffen entluden sich mit wütendem Fauchen. Schreie gellten, Qualm erfüllte den Raum. Linus Macey sah eine weiß glühende Energiebahn kaum zwei Meter entfernt durch den Rauch stechen und fühlte den sengenden Hauch der zum Glühen erhitzten Luft. Er hatte jetzt den Tisch über sich und war durch die Stuhlbeine notdürftig gedeckt. So rasch er konnte, robbte er zu der Stelle hin, an der Atlan saß. Das Fauchen der Strahler hörte so plötzlich auf, wie es begonnen hatte. Vor Macey stand eine der Säulen, auf denen der Tisch ruhte und durch die die Servierautomatik die Speisen und Getränke zur Tischplatte hinaufbeförderte, in hellen Flammen.
    Da sah er im Qualm ein dunkles Etwas, das ihm den Weg versperrte. Er packte es und wollte es beiseite schieben, dann merkte er, dass es sich um einen menschlichen Körper handelte. Er beugte sich über ihn und blickte entsetzt in Godafroy Sanzibs gebrochene Augen.
    Laren, dachte Macey zornig. Verdammte Laren! Er hatte sie gesehen hinter der flimmernden Wand ihrer Schutzschirme: gedrungene, kräftige Gestalten, schwarzhäutig, grünäugig, mit vollen gelben Wulstlippen, das kupferrote Kraushaar zu Nestern getürmt.
    »Laren!«, knirschte er. Dann schob er sich unter dem Tisch hervor und stand auf. Der Anblick, der sich ihm bot, war erschütternd. Die Tür hatte sich längst wieder geschlossen. Die Attentäter waren verschwunden. Atlan war auf den Beinen, aber er wankte, und sein Gesicht war schmerzverzerrt. Macey bemerkte, dass seine Montur in der Nähe der rechten Schulter einen Brandfleck aufwies. Der Arkonide hatte einen Treffer abbekommen.
    Weiter oben am Tisch lag eine reglose Gestalt am Boden. Nach der Uniform zu urteilen, musste es sich um einen von Godafroy Sanzibs Begleitern handeln. Anhand des Gesichts konnte man ihn nicht mehr identifizieren. Die Salve hatte den Schädel voll getroffen. Der Mann war tot.
    Und dann fiel Linus Maceys Blick auf die andere Tischhälfte, jenen Teil der Tafel, den die Maahks innegehabt hatten. Sie waren verschwunden. Sie hatten sich aus dem Staub gemacht, dachte er grimmig. Sie mussten von der Anwesenheit der Laren in der Station gewusst haben. War der Anschlag etwa mit ihrer Billigung

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