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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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glaube, man wird mir im Hauptquartier genügend Ruhe gönnen. Stellen Sie sich vor: Da sind die tausendundeins Prüfungen, denen ich unterzogen werden muss, damit man ganz sicher ist, dass ich nicht ein feindlicher Agent bin. Das Zeremoniell der Untersuchungen lässt sich am besten aushalten, wenn ich dabei im Tiefschlaf liege.«
    »Sie sollten nicht so zynisch daherreden«, tadelte der Major. »Selbstverständlich wird man Sie prüfen. Aber wem wollen Sie das übel nehmen? In der Zeit, in der wir leben, kann selbst der Zuverlässigste zu einer feindlichen Bombe werden.«
    Kantenberg winkte ab. »Ich bin nicht zynisch, Major. Ich bin nur müde, unsagbar müde.«
    »Gut«, reagierte Zanoor ein wenig frostig. »Der Transmitter ist sendebereit. In ein paar Minuten sind Sie in Quinto-Center.«

3.
    Die selbstverständliche Art und Weise, wie er auf Quinto-Center empfangen wurde, beruhigte Thomas Kantenberg. Kein hoher Würdenträger der USO war erschienen, um ihm die Hand zu schütteln, als er unter dem leuchtenden Torbogen des Transmitters hervortrat. Stattdessen waren da ein paar Mann Lazarettpersonal und eine Reihe von Dienstrobotern. Er wurde auf eine selbstgleitende Trage gebettet und in die Aufnahmeabteilung des Lazaretts verfrachtet. Das war die Standardprozedur; jeder, der zum Hauptquartier zurückkehrte, nachdem er sich längere Zeit außerhalb des Einflussbereichs der Organisation hatte aufhalten müssen, wurde zuerst einmal ins Lazarett gesteckt. Das diente dem körperlichen und auch seelischen Wohlergehen des Patienten ebenso wie der Sicherheit der Organisation. Denn, wie Zanoor richtig bemerkt hatte: In diesen Tagen konnte selbst der Zuverlässigste unversehens zu einer feindlichen Bombe geworden sein.
    Auf dem Weg zum Lazarett exerzierte Kantenberg eine Reihe von Gedankenübungen. Es war eine Methode, die er selbst entwickelt hatte und von der niemand etwas wusste. Sie versetzte sein Bewusstsein in einen abwehrbereiten Zustand. In dem Augenblick, in dem gegen Kantenbergs Willen ein Eingriff in sein Bewusstsein erfolgte – in der Sekunde also, in der zum Beispiel ein Telepath versuchte, in seine Gedankenwelt einzudringen –, baute sich automatisch eine Pseudoerinnerung auf, die den wahren Bewusstseinsinhalt überlagerte.
    Den Gehalt der Pseudoerinnerung bestimmte er durch die konsequente Abwicklung der Gedankenfolge, mit der er soeben beschäftigt war. Der Vorgang konnte mit dem Prozess des autogenen Trainings verglichen werden. Thomas Kantenbergs Gedanken durchstreiften eine imaginäre Landschaft: Zabrijna, wie er unter mörderischem seelischem Druck plötzlich explodierte, wie es zum Aufstand der Gefangenen kam, wie durch das Umlegen des Mastes gänzlich unerwartet das Prallfeld zum Zusammenbruch gebracht wurde, wie er mit der Masse der Gefangenen das Lagergelände verließ, den Robotern entkam und schließlich die Space-Jet fand, deren Treibstofftanks noch nicht ganz leer waren …
    Als die Liege ihn im Lazarett absetzte und die ersten Sanitäter erschienen, um die Diagnose-Elektroden an verschiedenen Stellen seines Körpers zu befestigen, hatte er die Übung bereits abgeschlossen und war seiner Sache ganz sicher; nichts und niemand konnte ihm jetzt mehr auf die Schliche kommen. Die letzte Spannung fiel von ihm ab. Er war ganz ruhig, und mit der Ruhe kam auch die Müdigkeit. Fast schon im Schlaf sah er das Gesicht eines Arztes über sich auftauchen.
    »Lassen Sie sich nicht stören«, redete dieser ihm gütig zu. »Was wir zu untersuchen haben, können wir auch untersuchen, während Sie schlafen. Sie brauchen die Ruhe. Ihr Körper ist so abgewirtschaftet, Sie müssten eigentlich längst tot sein!«
    »Nicht … nicht Thomas Kantenberg«, murmelte der hagere Mann. »Den … den kriegen sie so schnell … nicht unter …«
    »Damit ist die Einsatzgruppe vollständig«, sagte der Arkonide. »Wir brauchen acht Mann. Kantenberg ist der achte.«
    Die Unterredung fand im hundertfach gesicherten Kontrollzentrum von Quinto-Center statt. Teilnehmer waren außer Atlan vier hohe Offiziere der USO.
    »Sind Sie Ihrer Sache sicher, Lordadmiral?«, erkundigte sich einer der Generäle misstrauisch. »Es geht mehr oder weniger um den wichtigsten Besitz der Menschheit, und Kantenberg ist unter so mysteriösen Umständen unter uns aufgetaucht, dass man eigentlich …«
    Er schwieg und ließ den letzten Teil seines Satzes viel sagend in der Luft hängen.
    »Adrii-San«, sagte der Arkonide ruhig.
    Adrii-San war der

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