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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zurück.
    Kantenberg dachte eine Zeit lang nach. »Und wer gibt mir die Garantie, dass du es ehrlich meinst?«
    Mein Wort.
    Kantenberg lachte höhnisch. »Was nützt mir ein Wort?«
    Du bist ein junger Mensch, antwortete der Mutant sanft. Du verstehst von solchen Dingen nichts. Sieh mich dagegen an … wenn du mich sehen kannst. Ich bin ein alter Mann, ein wenig über fünfzehnhundert Jahre alt. Da wirst du mir die Weisheit, die mit solchem Alter kommt, nicht absprechen wollen. Ich habe mir Gedanken gemacht und bin darauf gekommen, dass es mit der Menschheit in dem Augenblick bergab zu gehen begann, als auf das Wort eines Mannes kein Verlass mehr war. Für mich selbst habe ich die Konsequenzen daraus gezogen. Wenn ich ein Versprechen gebe, kann man sich darauf verlassen. Was dich angeht, so weiß ich, dass das Schicksal eines Tages für deinen Verrat mit dir abrechnen wird. Ich brauche gar nicht einzugreifen. Aber solange du noch da bist und ich in deinem Körper gefangen stecke, bin ich bereit, mit dir zusammenzuarbeiten, unter den erwähnten Bedingungen. Überleg dir's, mein Junge. Und dann lass mich wissen, wie du dich entschieden hast. Das heißt: Spar dir die Mühe. Ich sehe ohnehin jeden einzelnen Gedanken, der durch dein Gehirn zieht!
    Das pariczanische Raumschiff war eine der beiden Einheiten, die die TALLAHASSEE verfolgten. Von diesem Fahrzeug wurde die Desintegratorsalve abgefeuert, die wirkungslos in den Feldschirmen des USO-Kreuzers verpuffte. Der pariczanische Kommandant war über den Misserfolg verbittert. Als feststand, dass ihm das terranische Raumschiff in den Linearraum entkommen war, zog er sich in sein Privatquartier zurück, das unmittelbar an den Kommandoraum angrenzte. Dort saß er und versuchte, den Eintrag in das Logbuch so zu formulieren, dass sein Teil der Schuld an dem Fehlschlag so geringfügig wie möglich erschien. So beschäftigt war er, die eigene Leistung mit möglichst schonenden Worten zu beschreiben, dass er einen höchst merkwürdigen Vorfall, über den ihm vor kurzem berichtet worden war, fast schon vergessen hatte: Einer seiner Männer wollte im Gemeinschaftsraum seines Mannschaftsquartiers einen Terraner gesehen haben, einen hochgewachsenen, dürren Mann, den er unverzüglich über den Haufen hatte schießen wollen, woran er jedoch dadurch gehindert wurde, dass sich der Terraner von einem Augenblick zum anderen in nichts auflöste. Der Kommandant hatte den Vorfall von Anfang an in die Kategorie der bei getrübtem Bewusstsein gemachten Beobachtungen einreihen wollen. Jetzt hatte er ihn im Eifer der Aufregung fast schon vergessen.
    Da hörte er hinter sich ein leises Knistern. Er fuhr hoch, wandte sich zur Seite und sah hinter dem Tisch, an dem er gewöhnlich seine Mahlzeiten einnahm, einen hoch aufgeschossenen, unglaublich dürren Mann stehen. Sofort fiel ihm die ungewöhnliche Meldung wieder ein. Der Mann hatte also doch Recht gehabt! Vor sich auf dem Tisch hatte der Terraner eine Waffe liegen, einen pariczanischen Strahler. Er machte sich nicht die Mühe, das schwere Gerät in den Händen zu halten. Er hatte es einfach auf die Seite gelegt, so dass er den Auslöser bequem erreichen konnte, und die Mündung auf den Überschweren gerichtet.
    »Keine Bewegung!«, sagte er auf Interkosmo. »Man hat dir, nehme ich an, von mir berichtet. Einer deiner Leute wollte mich erschießen, weil er mich für einen Spion hielt. Ich bin kein Spion. Ich stehe in Leticrons Diensten, und ich kann erklären, wie ich an Bord dieses Raumschiffs gekommen bin.«
    »Ja … ja …«, stotterte der Pariczaner entsetzt. »Und was …?«
    »Du setzt dich unverzüglich mit Zabrijna in Verbindung. Ich bin nahezu sicher, dass Leticron sich noch dort aufhält. Ich will mit Leticron sprechen.«
    Man sah dem Pariczaner an, wie es in seinem Verstand arbeitete. »Dazu muss ich die Funkzentrale aufsuchen!«, sagte er.
    »Du wirst mich nicht zum Narren halten«, drohte der Terraner, »oder dein Leben ist kein Stück Brotrinde mehr wert. Du bist der Kommandant des Schiffs. Ich habe es eilig. Du hast fünf Standardminuten, um die Verbindung mit Zabrijna zustande zu bringen. Gelingt es dir nicht, dann muss ich mich nach einem willfährigeren Helfer umsehen.«
    Der Pariczaner wurde bleich. Unverzüglich begann er zu schalten und zu wählen. Er sprach mit einem der Offiziere in der Funkzentrale und verlangte einen Breitbandkanal zum nächsten Relais in Richtung Zabrijna. Von den fünf Minuten waren erst drei

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