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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fühlte ich mich leichter. Die Laren waren an eine Schwerkraft von 1,3 Gravos gewöhnt, und diesen Wert behielten sie in ihren Raumschiffen bei.
    Die Stille ringsum begann, gespenstisch zu wirken. War das Schiff verlassen? Befand ich mich überhaupt in einer der dreißig larischen Einheiten, die knapp einen Kilometer über der Oberfläche von Zabrijna standen, oder hatte mich der Einpoltransmitter über Hunderte, vielleicht Tausende von Lichtjahren hinweg an ein völlig unbekanntes Ziel geholt?
    Ich kam dem Ausgangspunkt des geheimnisvollen Fluidums immer näher. Ich war sicher, dass ich mich jetzt schon mühelos in seinen Einflussbereich begeben könnte. Der Gedanke war verlockend: Droggnars stupiden Körper verlassen und mit einem Wesen verschmelzen, das voller Güte war! So schien es wenigstens. Ich unterdrückte das Verlangen. Der Gang war plötzlich zu Ende. Vor mir lag ein kleiner, halbrunder Platz. In der gegenüberliegenden Wand war ein einziger Zugang zu sehen, ein gelb markiertes Schott. Ich wusste, dass die Farbe Gelb für die Laren eine besondere Bedeutung hatte. Sie signalisierte Dinge wie ›heimatlich‹, ›edel‹, ›echt‹ und so weiter. Der Raum, der hinter dem Schott lag, musste von großer Bedeutung sein. Das fremde Fluidum war jetzt ganz nahe. Womöglich kam es aus jenem Raum dort.
    Ich sicherte nach allen Seiten. Dann trat ich aus der Deckung meines Gangs hervor und näherte mich dem gelben Schott. Das war der Augenblick, in dem der Gegner eindringlich unter Beweis stellte, dass das ganze Theater doch nichts weiter als eine Falle gewesen war. Ich war noch drei Schritte von dem Schott entfernt, da hörte ich ein helles, singendes Fauchen. Ein greller Blitz zuckte durch die Luft. Etwas fraß sich vor mir in die Metallwand über dem gelben Schott und versprühte weiß glühende Funken nach allen Richtungen.
    Ich blickte mich um. Von hier aus konnte ich sehen, dass auf den halbrunden Platz noch mehr Gänge mündeten – nicht nur der, aus dem ich gekommen war. Und in den Mündungen dieser Gänge standen, lagen und schwebten fremdartige Gebilde unterschiedlicher Form und Größe. Nur eines war ihnen gemeinsam: die Löcher in der Oberfläche ihrer metallenen Hüllen, aus denen irrlichternde Strahlen schossen und zu mir herüber züngelten.
    Roboter!, schoss es mir durch den Kopf. Larische Roboter! Sie hatten auf mich gewartet. Sie hatten mich nicht gejagt, sondern mich so lange in Sicherheit gewiegt, bis ich aus der Deckung hervorkam. Und jetzt wollten sie mich fertig machen. Ich hatte verspielt. Mir blieb keine Zeit mehr für einen Teleportersprung. Die nächste Salve schon würde mich unweigerlich treffen. Mehr aus Verzweiflung als in einer bestimmten Absicht wirbelte ich von neuem herum … und da erblickte ich das Wunder!
    Unter der Wand, von der geschmolzenes, glutflüssiges Metall herabtropfte, stand das gelbe Schott weit offen. Ohne zu überlegen, warf ich mich vorwärts. Einer der Strahlen schoss eine Handbreit an mir vorbei und versengte mir das Gesicht. Mit einem Hechtsprung setzte ich durch die gähnende Öffnung. Drinnen stürzte ich schwer zu Boden und rollte mich blitzschnell zur Seite, so dass die Energiesalven der Roboter mir vorerst nichts mehr anhaben konnten. Ich hatte Mühe, wieder auf die Beine zu kommen. Die Welt schwamm und tanzte mir vor den Augen. Undeutlich hörte ich ein Geräusch wie von einem sich schließenden Schott. Taumelnd kam ich wieder in die Höhe. Da fiel mir auf, dass das helle, fauchende Geräusch der Roboterwaffen plötzlich verstummt war. Das machte mich stutzig. Ich sah mich um.
    Da entdeckte ich ihn – den Mann, der um jeden Preis das Bewusstsein eines terranischen Mutanten in seine Gewalt bringen wollte. Hotrenor-Taak! Er stand in der Mitte des kleinen Raums und hatte den Lauf einer fremdartigen Waffe auf Droggnars Körper gerichtet. Es war klar, was er beabsichtigte. Er hatte erfahren, wie Leticron mich eingefangen hatte, als ich noch in Kantenbergs Körper steckte. Jetzt wollte er die Prozedur wiederholen: Er wollte Droggnar töten, um mein Bewusstsein zu zwingen, in seinen, Hotrenor-Taaks, Körper zu fliehen.
    Aber in einem hatte er sich verrechnet. Damals, als Kantenberg getötet wurde, war ich nur ein machtloser Gast gewesen. Ich konnte nicht teleportieren. Droggnars Verstand war voll in meiner Gewalt. Ich bereitete mich geistig auf den Sprung vor. Das war in dem Augenblick, in dem Hotrenor-Taak sagte: »Ich weiß, wer sich in diesem

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