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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Energiegehalte der Stücke höher ist als der Energiegehalt des Ganzen, und auch solche, in denen sie geringer ist. Je nachdem muss von endo- oder exoenergetischen Stücken gesprochen werden. Bezieht sich deine Frage auf die ersteren oder die letzteren?«
    Hotrenor-Taak wahrte mit Mühe seine Selbstbeherrschung. Um Laafnetor-Brecks gelbe Lippen spielte ein spöttisches Lächeln, als er die Nöte seines Vorgesetzten erkannte.
    »Diese Frage kann ich nicht beantworten«, musste der Verkünder bekennen. »Ich verstehe nicht genug von der Physik der Bewusstseine.«
    Ganz überraschend kam die Reaktion des Hypton-Sprechers: »Es handelt sich um endoenergetische Stücke«, erklärte er.
    »Wenn ihr das wisst, warum habt ihr mich dann gefragt?«, konnte sich Hotrenor-Taak nicht enthalten zu fragen.
    »Um die Einzelheiten der Modell-Landschaft des Frage-und-Antwort-Systems zu bestimmen.«
    Der Verkünder der Hetosonen zerbiss eine unflätige Bemerkung zwischen den Zähnen.
    »Deine Frage«, begann der Sprecher von neuem, »kann nach dieser Klarstellung in primitiver Weise so beantwortet werden: Es ist richtig, festzustellen, dass das fremde Bewusstsein nur noch in Stücken existiert …«
    Ein gänzlich fremdartiges Empfinden … hell und dunkel, warm oder kalt, wohltuend oder schmerzhaft? Ich konnte mir die Frage nicht beantworten. Ich war gefangen – auf eine Art und Weise, wie ich noch nie zuvor gefangen gewesen war. Irgendwo lastete ein dumpfer Druck, aber ich empfand keinen Schmerz. Irgendwo brannte das Feuer der Hölle, aber ich empfand keine Hitze.
    Meine Gedanken gehorchten mir nicht mehr. Ich schickte sie auf den Weg, aber sie kehrten rasch zurück, ohne den Weg gegangen zu sein, als wären sie nach wenigen Schritten gegen eine Wand gelaufen. Ich konnte nur noch kleine Gedanken denken, ganz winzige Gedanken, die fast keine Substanz hatten und sich wie Schatten durch das Helldunkel ringsum bewegten.
    Und wer war ich überhaupt? Es gab Hunderte von Punkten in diesem Nichts, von denen jeder behauptete, er wäre ich. Was war mit mir geschehen? Ich hatte keine Erinnerung mehr. Oder doch – es gab eine Erinnerung, aber ich konnte nicht an sie heran. Sie existierte, aber sie war mir verschlossen.
    War ich gestorben? Das musste es sein! Was ich empfand, war die Existenz nach dem Tode. Ich hatte die Identität verloren. Nicht einmal die primitivste aller Erinnerungen war mehr vorhanden: die Erinnerung an meinen Namen. Ich war ein Niemand, der nirgendwoher kam und nirgendwohin ging.
    Ich war ein Nichts, und was es auch immer gewesen sein mochte, das ich gewesen war, bevor ich ein Nichts wurde, war der Vergangenheit anheim gefallen.
    In der jüngsten Vergangenheit hatte Laafnetor-Breck immer öfter Anlass empfunden, über das Verhalten seines Vorgesetzten nachzudenken. Daran konnte niemand etwas auszusetzen haben: Es war seine Aufgabe, über das Verhalten des Verkünders nachzudenken.
    Kein Zug, kein Gedanke, keine Überlegung war in der larischen Politik tiefer verwurzelt als die Furcht vor dem Einzelgänger, der es infolge der Unachtsamkeit der andern fertig brachte, alle Macht an sich zu reißen. Dieser Furcht entstammte die Regelung, dass jeder auch nur halbwegs wichtige Posten doppelt besetzt sein müsse: von dem, der den Posten verwaltete, und von seinem Stellvertreter. Dabei war die Funktion des Stellvertreters keineswegs darauf beschränkt, den eigentlichen Inhaber des Postens zu vertreten, wenn dieser abwesend, krank oder sonst irgendwie verhindert war. Er hatte darüber hinaus auch an der Entscheidungsfindung des Vorgesetzten teilzunehmen. Der Inhaber des Postens traf keine einzige Entscheidung, ohne dass er sich nicht zuvor mit seinem Stellvertreter darüber abgesprochen hatte. Das Prinzip war ähnlich dem, das das klassische Rom verwendet hatte: Man besetze jeden Posten doppelt, auf dass der eine dem andern auf die Finger sieht. Hotrenor-Taak und Laafnetor-Breck spielten die Rolle zweier römischer Konsuln, von denen der eine aber unmaßgeblich mehr Autorität besaß als der andere.
    Auch nach Herkunft und Laufbahn hatten die Laren die Personen, die die Expedition in eine unterentwickelte Fremdgalaxis anführten, geschickt gewählt. Hotrenor-Taak war der Emporkömmling, der Macher, der sich auf Grund seiner Energie, seiner Härte und seiner Intelligenz zu den höchsten Ämtern emporgeschwungen hatte. Unter der larischen Beamtenaristokratie war er nicht beliebt, aber andererseits konnte man ihm die Anerkennung

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