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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mich wissen lassen, was es war.
    Es kam völlig überraschend. Plötzlich konnte ich die Vorgänge in seinem Bewusstsein deutlich erkennen. Ich sah die Umwelt durch seine Augen: den großen, fremdartig eingerichteten Raum, der trotz seiner Fremdheit persönlichen Geschmack erkennen ließ und bei dem es sich wohl um sein Privatquartier handelte. Ich sah auch seinen Plan. Er verlangte Informationen von mir. Er forderte Loyalität. Als Gegenleistung bot er größere Bewegungsfreiheit, als ich sie bisher gehabt hatte, und einen sicheren Unterschlupf in seinem Körper. Er musste empfunden haben, dass es mir bei ihm behagte, dass seine und meine paraexistentielle Struktur einander überraschend ähnlich waren.
    »Du siehst alles«, sagte er zu mir, nachdem er mich eine Zeit lang nach Belieben hatte umherblicken lassen. »Du kennst meine Ideen, und ich will hören, was du zu ihnen zu sagen hast.«
    Du verlangst Informationen, antwortete ich. Ein Teil davon ist präzis auf ein bestimmtes Objekt ausgerichtet. Der andere Teil ist verwaschen. Ich versuche, deinen Wunsch zu deuten, und komme zu dem Schluss, dass du von mir etwas über die Mentalität der Terraner lernen möchtest.
    »Nicht etwas«, verbesserte er mich. »Alles!«
    Nun gut. Zu der ersten Art von Information: Du willst wissen, wo sich das geheime Versteck der letzten Terraner befindet. Ich weiß es nicht.
    Einen Augenblick schwieg er. Ich spürte die Enttäuschung in seinem Bewusstsein.
    »Sie holten dich aus Wabe 1000, um dich in ihr Versteck zu bringen!«, hielt er mir vor.
    Das ist richtig. Aber die Leute, die uns abholten, wussten selbst nicht, wo das Versteck sich befindet. Du kennst die Terraner gut genug. Würdest du ihnen die Dummheit zutrauen, dass sie den Mitgliedern eines von allen Seiten gefährdeten Einsatzkommandos eine derart wertvolle Information mitgeben?
    »Wie sonst hätten sie das Versteck finden können?«
    Mach dich nicht lächerlich! Sie reisten mit einem überschnellen Raumschiff. Es wäre ein Leichtes gewesen, dem Schiff erst während dem Flug die verschlüsselten Zielkoordinaten zu übermitteln. Es mag so gewesen sein oder anders … es gibt Tausende von Möglichkeiten, wie man wichtige Informationen geheim halten kann.
    Er sah das ein, aber es kostete ihn Mühe, die Überraschung zu verdauen. »Und wie steht es mit der zweiten Forderung?«, fragte er schließlich.
    Lass uns nicht über deine Forderung reden, schlug ich vor, sondern lieber über dein Angebot. Du bietest mir größere Bewegungsfreiheit – aber so, wie du die Sache siehst, bedeutet das nur, dass du die Stangen meines Käfigs ein wenig weiter auseinander rücken willst. Eingesperrt bleibe ich trotzdem. Und wie ist das mit der Sicherheit in diesem Wirtskörper? Ich wollte nicht hierher kommen. Du hast mich gezwungen. Du bietest mir also etwas an, was ich aufgrund deines Zwangs bereits besitze! Was soll das? Wenn die Zurverfügungstellung deines Körpers als Wirt für mein Bewusstsein wirklich eine Leistung von dir erfordert, dann lass mich dir diese Bürde abnehmen! Gib mich frei, damit ich gehen kann, wohin ich will!
    »Das ist Unsinn«, antwortete er. »Ich kann dich nicht freigeben. Ich brauche dich und deine Kenntnisse. Und wenn du nicht freiwillig mein Lehrer sein willst, werde ich dich dazu zwingen!«
    Niemals!, antwortete ich. Du kannst und weißt viel, Lare, aber mich zwingen, etwas preiszugeben, was ich für mich behalten will, das kannst du nicht!
    Er dachte darüber nach. Ich sah die Gedanken in den Gängen seines Bewusstseins spielen und kannte seine nächste Frage, noch bevor er sie formuliert hatte.
    »Warum sträubst du dich? Was kümmert es dich, ob ich die Mentalität der Terraner kenne oder nicht?«
    Lass mich dich zuvor etwas anderes fragen, zögerte ich die Antwort hinaus. Hast du Droggnar getötet?
    Den Namen verstand er wohl nicht; aber ich vermittelte ihm ein geistiges Bild des Pariczaners, in dessen Körper ich geflohen war, als mich der Schutzschirm eines larischen Raumschiffs von sich spie.
    »Ja, er ist tot«, antwortete er knapp.
    Ihn hast du getötet und fast eintausend weitere Pariczaner. Da hast du deinen Grund, Lare! Ich paktiere nicht mit einem Monstrum!
    »Monstrum?«
    Ein Wesen, das das Lebensrecht anderer Wesen nicht anerkennt.
    »Ich erkenne es an. Aber die Pflicht sagt …«
    Hör auf mit der Pflicht! Es mag Situationen geben, in denen es dem intelligenten Wesen zur Pflicht wird, entweder zu töten oder zu sterben. Aber diese

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