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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Augenblicke sind selten. Wer die Pflicht zum Vorwand nimmt, so viele Leben auszulöschen, der denkt an den eigenen Vorteil und benutzt die so genannte Pflicht als Ausrede. Du bist ein Monstrum, und mit einem Monstrum gehe ich kein Bündnis ein. Außerdem bin ich ein Terraner und werde nichts tun, was es dir ermöglicht, der Terraner Herr zu werden.
    Er schwieg, aber ich sah, wie sich in seinem Bewusstsein Gedanken zu formen begannen, mit denen er mir widersprechen wollte. Irgendein äußerer Einfluss unterbrach ihn jedoch. Ich merkte bald, was es war: Begleitet von einem leichten Summen, war das Hologramm eines auffallend hellhäutigen Laren erschienen.
    Ich spürte, wie Hotrenor-Taak mich in mein Gefängnis zurückschieben wollte.
    Lass mich zusehen!, bat ich ihn. Du vergibst dir nichts dabei, und ich kann dir womöglich helfen.
    Ich versprach mir von dieser Bitte nicht allzu viel Erfolg. Aber seltsamerweise ging er darauf ein. Ich durfte bleiben und zuschauen. Der hellhäutige Lare – Hotrenor-Taaks Stellvertreter Laafnetor-Breck, wie ich bald erfuhr – hatte sich nur per Holo angemeldet. Nach Hotrenor-Taaks Zustimmung betrat er in eigener Person das Privatquartier des Verkünders der Hetosonen.
    »Ich bin gekommen, um zu erfahren, ob das Bewusstsein des terranischen Mutanten deine Fragen beantwortet hat«, sagte er.
    Hotrenor-Taak war ärgerlich – erstens über die Unterbrechung und zweitens über die Anmaßung, die sich hinter der Frage verbarg.
    »Ich bin noch nicht fertig, mein Freund«, antwortete er, und wenn dieser Laafnetor-Breck in diesem Augenblick in seine Gedanken hätte blicken können, dann hätte er sich wahrscheinlich so rasch wie möglich aus dem Staub gemacht.
    »Warum stellst du ihm die entscheidende Frage nicht jetzt gleich?«, schlug Laafnetor-Breck vor. »Es kann nicht schwierig sein zu erfahren, ob er weiß, wohin sich die Reste der Terraner verkrochen haben!«
    Hotrenor-Taak kämpfte um Beherrschung. »Ich bin der Verkünder der Hetosonen«, herrschte er sein Gegenüber an, »nicht du! Ich entscheide, wann die Frage gestellt wird. Von dir erwarte ich weder Rat noch Neugierde. Wenn ich die Information besitze, werde ich es dich wissen lassen!«
    Laafnetor-Breck verstand, was die Stunde geschlagen hatte. Er wandte sich um und schritt hinaus.
    Das ist ein gefährlicher Mann!, warnte ich Hotrenor-Taak.
    »Ich weiß es«, antwortete er unwirsch. »Aber ich fürchte ihn nicht. Er ist ein Schwächling, ein Nichtstuer, ein Abkömmling einer der vornehmsten Familien, der überall für klug und weise gehalten wird, nur weil es unter seinen Vorfahren ein paar kluge und weise Leute gegeben hat.«
    Trotzdem schlage ich dir vor, die Gefahr ernst zu nehmen, wiederholte ich meine Warnung. Laafnetor-Breck ist zu allem entschlossen. Ich bin an dich gekettet. Deine Sicherheit ist meine Sicherheit. Wenn es zum Schlimmsten kommt, übergib mir das Kommando. Ich alleine kann uns retten!
    »Damit du dann dein Spielchen mit mir treibst wie damals mit Leticron, wie?«, fragte er. »Nein, Terraner, so dumm bin ich nicht.«
    Du bist viel dümmer, als du ahnst!, versetzte ich. Und in dem Augenblick, in dem die Gefahr wirklich vor dir steht, wirst du anders denken!
    Es war wieder wie zuvor – damals, als Leticron mich gefangen hielt. Merkwürdigerweise empfand ich diesmal jedoch eine größere Zuversicht, obwohl Hotrenor-Taak ein ungleich mächtigerer Fronherr war als der Überschwere. Aber vielleicht rührte meine Zuversicht gerade aus dieser enormen Stärke des Wirtsbewusstseins. Eines wusste ich mit Sicherheit: Die Konstellation, wie sie jetzt bestand, konnte nicht von Dauer sein. Sie trieb zur Explosion. Hotrenor-Taak war ein Mann, dessen Bewusstsein sich ständig voll im Einsatz befand. Seiner überragenden Intelligenz verdankte er die Erfolge, die ihn in der larischen Gesellschaft so hoch hatten aufsteigen lassen. Er konnte es sich nicht leisten, einen Teil seiner Geisteskraft ständig zu meiner Bewachung abzukommandieren. Die Erkenntnis, dass ich ständig auf der Lauer lag, auf die kleinste Unachtsamkeit wartete, die es mir ermöglichte, die Fesseln zu sprengen, musste ihn mit Unruhe erfüllen, die zusätzlich an seinen mentalen Kräften zehrte.
    Nein – ich war ganz sicher, dass die Freiheit nicht lange auf sich warten lassen würde. Die Lage strebte zur Entladung. Hinzu kam der Streit zwischen Hotrenor-Taak und seinem Stellvertreter, Laafnetor-Breck. Auch dieser wirkte zu meinem Vorteil.
    Inzwischen

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