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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kümmern.«
    Dr. Callsa schien zu zögern. »Sie sehen doch, dass alles in Ordnung ist!«, stieß er schließlich hervor.
    »Ihre Mentalität ist mir weitgehend fremd«, erklärte der Greiko. »Ich versuche seit meiner Ankunft, Sie zu verstehen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass Ihr Volk nicht sehr friedliebend ist, dass es einer großen Anstrengung des Konzils bedurfte, um Sie von den Vorteilen eines friedlichen Zusammenlebens zu überzeugen.«
    Einer von Dr. Callsas Mitarbeitern stieß ein unverständliches Wort hervor und verließ das Zimmer. Der Teamchef selbst lächelte gequält. »Wir verstehen uns gegenseitig nicht«, sagte er. »Aber Sie können sich darauf verlassen, dass alles in Ordnung ist.«
    Das Aussprechen dieser Sätze schien ihn geradezu zu quälen, stellte Kroiterfahrn fest. War es dem Terraner unangenehm, über solche Dinge zu sprechen?
    »Ich … ich gehe jetzt!«, brachte Dr. Callsa hervor. Er stürmte aus dem Raum und wartete, bis die Tür hinter ihm zuglitt. Dann legte er sich mit dem Rücken gegen die Wand und schloss die Augen.
    Ein Lare trat auf ihn zu.
    »Wir haben alles beobachtet und mitgehört«, informierte er den Arzt. »Das Gespräch bewegte sich in gefährlichen Bahnen. Vergessen Sie nie, dass wir Sie und Ihre Leute hinrichten, wenn Sie einen Fehler begehen sollten.«
    Dr. Callsa stieß sich von der Wand ab. Einen Augenblick sah es so aus, als wollte er sich auf den bewaffneten Laren stürzen, doch dann sagte er nur: »Ihre Friedensliebe überwältigt mich geradezu.«
    »Holen Sie jetzt Ihre Leute heraus!«, befahl der Lare. »Schulz ist eingetroffen.«
    Dr. Callsa sah ihn verblüfft an. »Sie wollen es wirklich zu einem Zusammentreffen kommen lassen?«
    Der Lare nickte nur.
    Dr. Callsa zuckte mit den Schultern, dann kehrte er in das Krankenzimmer zurück. »Wir gehen jetzt«, sagte er knapp. An Kroiterfahrn gewandt, fügte er hinzu: »Sie bekommen den erwarteten Besuch!«
    Schulz kam den langen Gang herunter. Er bewegte sich sehr langsam, als müsste er jeden Schritt überlegen, den er ausführte. Obwohl seine sportlichen Bemühungen nicht den erwarteten Erfolg gebracht hatten, wollte ihn ein prominentes Mitglied des Konzils sehen.
    Verrückt!, dachte er.
    Er hatte nicht einmal eine Medaille gewonnen. Vielleicht war der Wunsch des Greikos damit zu erklären, dass Schulz einer der wenigen Sportler war, die ihre Bewertung auf Tahun durchführen ließen.
    »Es kann sein, dass Kroiterfahrn für Ihren sportlichen Ehrgeiz kein Verständnis empfinden wird«, hatte Hotrenor-Taak zu Schulz gesagt. »Sie müssen ihm erklären, dass solche Wettkämpfe das Verständnis der Menschen untereinander fördern. Er könnte sonst auf den Gedanken kommen, dass es sich um eine Art Kriegsspiele handelt.«
    Was hatte er eigentlich vor Beginn der Olympischen Spiele getan?, überlegte Schulz. Die Erinnerung daran war sehr verschwommen. Er erinnerte sich an eine kleine Stadt auf der Erde. Wie lange war das jetzt her?
    Ein Lare trat ihm in den Weg. Es war Fersten-Gengor, der larische Oberbefehlshaber von Tahun.
    »Er ist da drin!«, sagte Fersten-Gengor und deutete auf eine hohe Tür. »Kommen Sie heraus, sobald wir Sie rufen!«
    »Ja«, sagte Schulz leise.
    Die Tür glitt auf. Schulz schritt in den angrenzenden Raum. Er blieb unwillkürlich stehen, als er den Greiko sah. Die ganze Zeit über hatte er überlegt, wie dieses Wesen aussehen mochte. Er besaß eine ausgeprägte Fantasie, aber Schulz' Vorstellungen wurden von der Wirklichkeit übertroffen. Er nahm nicht wahr, dass die Tür wieder hinter ihm zuglitt. Seine Aufmerksamkeit war auf den Fremden konzentriert, der neben dem breiten Fenster stand.
    Kroiterfahrn war fast vier Meter hoch. Kein Wunder, dass man ihn ausgerechnet in diesen großen Raum gebracht hatte. Der hagere und haarlose Körper des Greikos ruhte auf drei stelzenartigen Beinen, die bestimmt halb so lang wie der gesamte Körper waren. So, wie der Greiko dastand, bildeten seine Beine ein gleichschenkliges Dreieck. Die Füße des Wesens waren rund und besaßen an der Unterseite offenbar weiche Laufballen, die in dieser Stellung etwas unter den belasteten Füßen hervorquollen. Der Greiko besaß an jedem Bein ein Kniegelenk, aber Fußgelenke konnte Schulz nicht entdecken. Er fragte sich, wie das Wesen sich bewegen mochte.
    Schulz war völlig in die Betrachtung des Kranken versunken. Niemals zuvor hatte er einen so nichtmenschlich aussehenden Fremden gesehen. Die Hautfarbe des Greikos glich

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