Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg
»Glücklicherweise bemerkte man es jedoch rechtzeitig … und zwar auf höchst seltsame Art und Weise.«
Jaymadahr winkte ungeduldig mit den Fühlern.
»Es scheint, dass drei Peggoys«, fuhr Poypadoon fort, »in einem Werkstattraum damit beschäftigt waren, ein Spielzeug für die Mopoys herzustellen. Da kam ein Klaschoy, der behauptete, in den Mopoy-Quartieren gebe es ein Feuer. Die Peggoys eilten davon, um bei der Bekämpfung des Feuers zu helfen. Als sie jedoch die Räume der Mopoys erreichten, wusste niemand etwas von einem Feuer. Man durchsuchte das Quartier und stieß endlich auf einen kleinen Raum, dessen Mobiliar in Flammen stand. Das Feuer konnte noch nicht sonderlich alt sein. Wenn man die Zeit abrechnet, die mit der Suche verbracht wurde, dann kommt man zu dem Resultat, dass der unbekannte Klaschoy von dem Feuer gewusst hat, bevor es überhaupt entstand.«
Poypadoon schwieg, und die Fühler der Königin hatten sich ein wenig gesenkt, ein Zeichen dafür, dass sie nachdachte.
»Wer war der geheimnisvolle Klaschoy?«, fragte sie schließlich.
»Man weiß es nicht, Erhabene. Natürlich suchte man nach ihm, aber er war spurlos verschwunden.«
»Was wissen die drei Peggoys von ihm zu sagen?«
»Wenig, Erhabene. Was er zu ihnen sprach, erregte sie so sehr, dass sie keine Gelegenheit hatten, ihn aufmerksam zu mustern. Nur einer …« Sie zögerte.
»Weiter!«, drängte die Königin.
»Einer der Peggoys behauptet, gesehen zu haben, wie der Klaschoy mit den Fühlern die Geste der Begeisterung machte, während er den drei Arbeitern vorhielt, dass sie untätig herumstünden, während oben ein Feuer tobte.«
»Der Begeisterung …?« Abermals trat eine Pause der Nachdenklichkeit ein. Dann sagte die Königin: »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Aber es scheint mir so gut wie sicher, dass die fremden Wesen ihre Hand im Spiel haben. Anscheinend ist Nooshoys Turm ihr Ziel.«
Sie schwieg, und Poypadoon wagte nach einer Weile zu fragen: »Welche Befehle hast du für mich in dieser Angelegenheit, Erhabene?«
»Keine, Poypadoon!«
»Keine, Erhabene? Man soll der Sache nicht auf den Grund gehen?«
»Im Gegenteil, Poypadoon. Man soll die Sache vergessen. Bei der nächsten Gelegenheit lässt du den Befehlshaber von Nooshoys Turm wissen, dass ich, die Königin, diesem Zwischenfall keinerlei Bedeutung beimesse. Sprich es so nebenhin, Poypadoon, damit der Befehlshaber auch den richtigen Eindruck gewinnt.«
Ein wenig verwundert zog Poypadoon sich zurück.
Der neue Tag war angebrochen. Mit nahezu demselben Gefolge, das ihn auch gestern begleitet hatte, begab sich Perry Rhodan zum Palast der Königin. Der Empfang vollzog sich unter dem üblichen Zeremoniell: Der Gleiter landete auf einem Vorsprung in etwa halber Höhe des Palastes. Ein kleiner Trupp von Ploohns, sämtlich Klaschoys, erwartete die Terraner. Der Anführer des Trupps war jener Klaschoy, der sich gestern als Unterhändler betätigt hatte. Rhodan und seine Begleiter stiegen aus. Ein paar formelle Grußworte wurden gewechselt; dann geleiteten die Ploohns ihre Gäste ins Palastinnere. Die Königin, die in ihrem aus Gespinst gefertigten Thron ruhte, war wie gestern von einem stattlichen Hofstaat aus Klaschoys und Peggoys umgeben. Wie am Vortag waren die Peggoys unaufhörlich beschäftigt, ohne dass einer der Terraner erkennen konnte, was sie taten.
Jaymadahr Conzentryn eröffnete die Verhandlung. Sie sprach kurz zu dem Unterhändler. Dieser trat auf die Terraner zu und verkündete:
»Die Erhabenheit der Königin, Alleinherrscherin über alle Ploohns, Herrin des Universums, und die Wesen aus dem Volk der Terraner sind zusammengekommen, um darüber zu beraten, wie die Gefahr, die von dem Wesen namens Zeus ausgeht, am besten zu beseitigen ist.«
Perry Rhodan hatte eine präzise Vorstellung davon, wie die heutige Verhandlung verlaufen sollte. »Das ist ein Irrtum«, antwortete er geradeheraus. »Ich bin hierher gekommen, um zu erfahren, ob die Königin mir freiwillig drei ihrer Mopoys zur Verfügung stellen will oder nicht.«
Für den Fall einer solchen Antwort schien der Unterhändler Vollmacht zu haben. Ohne sich vorher mit Jaymadahr zu verständigen, rief er aus: »Das Thema wurde bereits gestern abgeschlossen! Es kann der Erhabenheit der Königin nicht einfallen, drei ihrer Untertanen für ein Vorhaben zur Verfügung zu stellen, das …«
Rhodan löste sich aus der Gruppe seiner Begleiter und trat entschlossen auf den Ploohn zu. Das
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