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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Celsius betrug die Durchschnittstemperatur, der Planet bewegte sich auf einer nahezu vollkommenen Kreisbahn in etwas mehr als zweihundertsechsundsiebzig Tagen irdischer Rechnung. Das Bild der nördlichen Poleiskappe rutschte langsam aus der Wiedergabe, und das Meer zwischen den beiden großen Landmassen färbte sich dunkelblau. Ein herrlicher Anblick: Wälder und ausgedehnte Flussdeltas; einige Gebirge, die sich scharfgratig aus der grünen Fläche erhoben …
    »Die Luftanalyse ergibt bis jetzt hervorragende Werte«, wurde gemeldet.
    Kishin nickte knapp. »Das will ich hören.«
    Das Ziel der Korvette stand fest. Es war eine Hochebene, im Norden und Osten von einem ringförmigen Hochgebirge umgeben, dessen Gipfel Höhen bis zu achttausend Metern erreichten. Auf der Ebene sollte nach Abschluss aller Vorarbeiten die SOL landen. In neuntausend Metern Höhe flog die Korvette langsam eine Schleife, an deren Ende das Hochplateau wartete.
    »Die Fernerkennungszentrale hat ganze Arbeit geleistet«, murmelte Kishin verblüfft. »Schaut nach links, auf das Land zwischen den beiden Flussläufen!«
    Eine leicht hügelige Ebene war zu erkennen, auf der gewaltige Herden büffelgroßer Tiere weideten. Sie zogen nach Süden – das verrieten die Farbnuancen des abgeweideten Gebiets.
    Parsena sagte träumerisch: »Wie in den alten Dokumentationen. Ich sehe uns heute Abend schon um ein Lagerfeuer sitzen und Büffel am Spieß essen. Fehlt nur noch der Rotwein dazu.«
    »Ersteres ist wahrscheinlich, Letzteres unmöglich.«
    »Aber immerhin eine gute Idee«, wandte einer der Pioniere ein. »Hören Sie mit, SOL?«
    »Ja. Und wir können es auch schon nicht mehr erwarten. Die Bilder sind verlockend.« Gelächter folgte.
    Über der Region herrschte später Vormittag. Die Korvette befand sich etwa zehn Grad nördlich des Äquators und näherte sich dem Halbkreis der Berge. Tropisches flaches Land und Dschungelwälder blieben unter dem Kugelraumer zurück. Ununterbrochen liefen die Auswertungen. Die Zusammensetzung der Atmosphäre hatte bislang noch geringfügige Verschiebungen in den Anteilen einiger Edelgase erkennen lassen. Aber je näher das Schiff dem Boden kam, desto unbedeutender wurden die Abweichungen.
    »Wir werden die Raumanzüge nicht brauchen. Heute Nacht schlafen wir unter freiem Himmel«, schlug Parsena vor. »Ich will wissen, wie das ist.«
    »Was Rhodan verbieten wird!«, wehrte Kishin ab. Noch waren mögliche versteckte Gefahren nicht entdeckt oder als nicht existent erklärt worden.
    Sowohl in der Korvette als auch in der riesigen SOL herrschte äußerste Anspannung. Mehrere Flüsse wanden sich, in weiten Schleifen mäandernd, über die Hochebene. Wo das Plateau zum Dschungel hin abfiel, stiegen regenbogenfarbige Schleier von Wasserfällen und stufenförmigen Katarakten auf. Auch die Hochebene war ein Paradies für zahllose Tierherden. Nur die Westseite verlief ohne harte Abbrüche; sie senkte sich unmerklich in Dschungelgebiete, Savannen und eine Seenplatte ab, in der ein riesiger, überwucherter Meteoritenkrater zu erkennen war.
    »Im Süden ist die beste Landestelle«, sagte Kishin Mandruga.
    Die Bilder wurden in die SOL übertragen. Die Schönheit der Natur war überwältigend. Kaum jemand vermochte sich vorzustellen, dass es auch Gefahren geben konnte. Sogar Kishin Mandruga verspürte den Zwang, aus dem Schiff zu stürmen, sich den Raumanzug vom Leib zu reißen, ins Wasser zu springen und Früchte von den Bäumen zu pflücken.
    Entlang der Südkante der Hochebene bildeten Land und Wasser einen achtzig Kilometer breiten, zerklüfteten Strand, der in zahllose Formationen aufgegliedert war, in Felsen und Geröllhalden, in Strände aus weißem Sand und zerstäubender Brandung, in nackte Abstürze und in Strandwälder, in ein Flussdelta und viele kleine Fjorde, in denen sich Süßwasser ins Meer ergoss.
    Ein gewaltiger Wasserfall stürzte über rund achthundert Meter in die Tiefe, zum Teil senkrecht, zum anderen über Stufen aus blank geschliffenem Felsen. Die Katarakte waren von majestätischer Schönheit.
    »Wir werden das Tosen im Schiff hören können«, sagte Parsena. »Das ist vielleicht einer der schönsten Augenblicke in meinem Leben.«
    »Du hast nach der Überprüfung aller Testkulturen Zeit dafür«, murmelte Kishin. »Pilot! Wir brauchen einen Landeplatz, der auch der SOL standhält.«
    »Sehr wohl, Kommandant!« Zwischen riesigen Baumgruppen, die wie grüne Inseln inmitten von Krüppelgewächsen wirkten,

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