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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schwebte die Korvette auf eine traumhafte Landschaft zu. Da waren Felsen, ein kleiner Wald, ein Bach, der sich zu einem See aufstaute, Hügel mit niedrigem Grasbewuchs und schließlich noch ein Areal fast weißen Sandes.
    »Ich habe Landeerlaubnis?« Der Pilot wandte sich gleichermaßen an Rhodan und Kishin.
    »Von mir aus«, brummte der Pionierchef.
    »Ein hervorragender Platz. Landen Sie. Wir werden später östlich von Ihnen aufsetzen«, erklärte Rhodan.
    Langsam senkte sich die Korvette. Nur noch wenige Meter … dann waren es Zentimeter … Die Korvette setzte auf ihren Landestützen sanft wie ein Schmetterling auf. Die Triebwerke und der Antigrav blieben eingeschaltet, bis das Schiff vollkommen ruhig stand und die Sonden den Untergrund geprüft hatten.
    Drei Minuten später wandte Kishin sich an seine Crew. »Ihr wisst, wie wir vorgehen. Kein Risiko. Wir halten die Raumanzüge allen guten Werten zum Trotz geschlossen und öffnen sie erst, sobald sämtliche Untersuchungen abgeschlossen sind. Die Desinfektionsschleusen im Unterschiff wurden soeben in Betrieb gesetzt. Wenn wir versagen, beschwören wir Lebensgefahr für die Hoffnung der Menschheit herauf, für zehntausend Terraner auf dem Weg in die Heimat. Alles klar?«
    Der Pilot wandte sich um und sagte: »Unser Chef hält uns nach wie vor für ausgemachte Idioten. Aber schreiben wir das seiner Sorge um uns zu.«
    Nichts war mehr in der Lage, ihre gute Laune zu zerstören. Bis zum Abend wurden sämtliche langwierigen Tests abgeschlossen. Die Prüfverfahren waren zum Teil uralt und narrensicher, zum anderen höchst modern. Jedenfalls zeigten die Ergebnisse ausnahmslos, dass Last Stopp absolut menschengeeignet war.
    Ein gutes Omen …

20.
    Neu, unbekannt und erregend – die Umgebung faszinierte die Pioniere. Die warme Luft, die Laute der unbekannten Tiere rundum, das immer währende Rauschen des Wasserfalls und das Raunen jäher Windstöße versetzten sie in eine nie gekannte Hochstimmung. Sie fühlten sich, als hätten sie das Solsystem schon gefunden und nicht einen Planeten, der nur als Rohstoff- und Nahrungslieferant dienen sollte.
    Am späten Nachmittag legten die Pioniere die Raumanzüge ab. Kishin Mandruga bewegte sich in leichten Stiefeln, einer Leinenhose und einem dünnen Hemd. Er fühlte richtige Luft und Schweiß auf seiner Haut.
    »Abgesehen von dem Datenstrom, den wir hinaufgefunkt haben«, sagte er über Bildverbindung zu Rhodan, hinter dem Galbraith Deighton und der Haluter Icho Tolot standen, »ist es hier wunderbar. Sie sollten bald landen!«
    Deighton lächelte knapp und erwiderte: »Aber nicht mit dem ganzen Schiffskörper. Wir haben soeben Zelle-Zwei abgetrennt und landen mit SZ-1 und dem Verbindungsstück.«
    Kishin verzog das Gesicht. »Das wird einigen tausend Personen in der SZ-2 nicht gefallen.«
    Der Haluter stieß ein dröhnendes Gelächter aus und rief in seiner normalen Lautstärke: »Unser Fluchen hat man bis zum Planeten hinunter gehört? Aber wir kommen nach!«
    Kishin hob die Hand und bat: »Bitte, landen Sie nicht direkt auf uns. Der Landeplatz für die SOL wurde untersucht und markiert.«
    »Wir befinden uns bereits im Anflug. Die SOL-Zelle-2 bleibt aber vorerst im Orbit. Wir gehen kein zusätzliches Risiko ein.«
    »Verstanden!« Kishin schaltete ab. Er hatte seine Aufgabe so gut wie erfüllt, wenigstens für diesen Tag. Trotzdem vergewisserte er sich, dass seine Waffe entsichert an der Hüfte hing. Er verließ die Zentrale, schwang sich in den Lift und betrat den Boden von Last Stopp.
    Kishin konnte sich sehr gut in die Stimmung derjenigen Terraner hineinversetzen, die im abgekoppelten Kugelkörper zurückgeblieben waren. Sie hatten sich auf all das ebenso lange gefreut wie er, auf eine Farben sprühende Oase nach einer unendlichen kosmischen Einsamkeit. Aber nach einigen Tagen würde auch das zweite Schiff landen; er war sicher, dass es keinerlei Gefahren gab. Sie hatten lange gesucht und nicht einmal ein primitives Eingeborenendorf entdeckt.
    »Chef! Kommen Sie?«, rief einer aus der Gruppe, die mit Roboterhilfe Kunststoffiglus aufstellte und die Instrumente und Testgeräte versorgte.
    »Die SZ-1 und das Mittelteil sind im Anflug!«, rief er zurück. »Wo ist Parsena?«
    »Auf den Felsen!«
    Die SOL brauchte nicht nur Treibstoff, Luft, Wasser und Nahrungsmittel, sondern ebenso dringend mehrere Dutzend verschiedene Erze und Metalle. In wenigen Stunden würde sich ein Heer von Robotern zu den aus dem Weltraum

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