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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aufgespürten Lagerstätten aufmachen und dort Großmaschinen einsetzen.
    Kishin umrundete die Landebeine der Korvette, bahnte sich einen Weg zwischen tiefgrünen Büschen hindurch und lief zögernd bergauf. Er blieb auf dem höchsten Punkt des Hügels stehen und schaute hinüber zu der Baumgruppe und den Felsen. Parsena stand tatsächlich mit einem großen Fernglas dort. Ein Windstoß bewegte ihr langes Haar. Kishin kletterte weiter und stand Minuten später neben ihr. Hoch über ihnen rollte ein dumpfer, ferner Donner über den Himmel.
    »Rhodan kommt!«, sagte er. »Was hast du gesehen? Kleine grüne Männchen?«
    Parsena Parman lachte hell. »Nur unwahrscheinlich viele Tiere. Sie sind nicht einmal scheu, was darauf schließen lässt, dass sie keine Feinde kennen.«
    »Trotzdem werden wir die Herden dezimieren müssen«, sagte Kishin. Er wusste nicht, ob er darüber traurig sein sollte. Rhodan hatte angeordnet, dass die dehydrierten Fleischvorräte für fünf Jahre reichen mussten. Das war, wie immer man es sah, eine gewaltige Menge und daher mehr ein Schlachten als eine Jagd. Bis zum Äußersten angespannt schauten Kishin und Parsena dem landenden Schiff entgegen. Die SOL wirkte jetzt wie ein riesiger stählerner Pilz. Sie wurde größer und deutlicher und senkte sich auf den vorbestimmten Landepunkt zu. Das Fauchen der verdrängten Luftmassen wurde lauter. Langsam und majestätisch schwebte das stählerne Gebirge des Schiffs tiefer und tiefer. Eine Kugel von zweieinhalbtausend Metern Durchmesser und ein zylindrisches Verbindungsstück, fünfzehnhundert Meter durchmessend und ebenso lang, veränderten langsam die Landschaft. Ein riesiger Fremdkörper senkte sich mit dröhnenden Aggregaten. Um seinen höchsten Punkt bildeten sich Nebel und lang gezogene Wolken. Wasser rann an den Wänden herunter und verdampfte.
    Schließlich stand der Koloss. Ein Beben, das die Ebene durchlaufen hatte, verebbte. Nacheinander hörten die verschiedenen Geräusche auf. Nur noch lautes Knacken und abgehende Gerölllawinen in den Felsen waren zu hören.
    »Das ist geschafft«, murmelte Kishin, der unwillkürlich die Hände geballt und die Fingernägel in die Handballen gebohrt hatte. »Die letzte Station, die letzte Landung vor dem Flug ins Sonnensystem.«
    »Wir finden heute Nacht keinen Schlaf. Die Roboter werden vermutlich die Tiere zusammentreiben und sofort mit dem Tagebau beginnen.«
    »Die Erze liegen an anderen Stellen des Planeten. Nicht hier. Ich kenne die meisten Lagerstätten.« Kishin legte seinen Arm um Parsenas Schultern und zog sie an sich. »Komm!«, sagte er nach einigen Augenblicken inniger Verbundenheit. »Beim Schiff wartet Arbeit auf uns.«
    Die sinkende Sonne ließ den riesigen Schatten des Schiffs quer über die Ebene wandern, bis sich die dunklen Linien am Horizont verloren. Als Kishin und Parsena die Felsen verlassen hatten und wieder auf dem Hügel standen, zuckte der Pionier zusammen.
    »Da ist etwas«, raunte er und griff mit der Hand an seine Stirn. »Mein Kopf schmerzt plötzlich.«
    Parsena stöhnte tief. »Ich spüre es auch. Ein Druck im Gehirn. Aber anders als Kopfschmerzen.«
    Gleich darauf erkannten sie, was ihnen zu schaffen machte. Es war ein telepathisches Signal, sehr mächtig und sehr intensiv. Aus dem dumpfen Druck lösten sich einzelne Impulse, und wenige Sekunden später erschütterte ein unhörbares, durchdringendes Gelächter den Verstand aller Menschen auf Last Stopp.
    Ein telepathisches Gelächter! Jemand lachte, nur in den Gedanken der Menschen, aber deutlich und laut, von einem echten Lachanfall kaum zu unterscheiden. Und dann riss das Gelächter ab. Schneidend scharfe, deutliche und eindeutige Worte entstanden in den Köpfen der Frauen und Männer. Auch im Orbit um den Planeten, in der SZ-2, hörten alle die Gedanken.
    Ihr kennt mich, Terraner. Rhodan, du kennst mich am besten, denn ich bin ES!
    Du bist wirklich ein erstaunlicher Mann. Du hast Balayndagar gefunden, obwohl niemand dir dieses Ziel genannt hat. Ich brauchte nicht einzugreifen. Vor allem bin ich verwundert darüber, dass sich unsere Überlegungen derart gleichen.
    Du hast den Weg nach Balayndagar selbst gefunden!
    Du bist, wie ich sehe, auf einem Planeten der Schönheit und vieler Überraschungen gelandet. Das ist der direkte Weg, der dich zum nächsten der sieben Siegel führen wird. Nur weiter so!
    Du wirst dich über Gefahren hinwegsetzen und Abenteuer bestehen müssen. Sieben Siegel sind es, und du wirst auch dieses

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