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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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durch die wissenschaftlichen Abteilungen, in denen die einzelnen Materialien untersucht wurden.
    »Keine Ergebnisse?«, fragte er, obwohl er die Antwort instinktiv wusste.
    »Nein. Das Blei, das wir untersuchen, ist nichts anderes als normales, gewöhnliches Blei. Wir können nicht einmal in den Verunreinigungen Probleme entdecken.«
    »Danke.«
    Rhodan ging von einem Labor ins nächste, von einem Deck ins andere. Die Wissenschaftler und Techniker wälzten die abwegigsten Vermutungen und stellten die kühnsten Hypothesen auf – nichts davon erwies sich als zutreffend.
    Währenddessen wurde ein zweiter Versuch vorbereitet. Gelang er, konnte zumindest einiges definitiv gerettet werden. Als Rhodan in die Zentrale zurückkehrte, wurden die Maßnahmen gerade abgeschlossen.
    Auf den Schirmen war ein ramponiertes Zwölf-Mann-Rettungsboot zu sehen, das die SOL während der letzten Jahre nicht verlassen hatte. Dieser Hangar war auch nicht geöffnet worden, und es waren keine neuen Materialien eingelagert. Sogar die Tanks waren noch mit ›altem‹ Wasser gefüllt.
    »Wenn dieses Boot die SZ-2 erreicht, ohne zu detonieren, haben wir den Gegenbeweis«, sagte einer der Männer in der Zentrale. »Start, Sir?«
    »Ja. Diesen Verlust können wir bestimmt verschmerzen.«
    Die Anspannung war fast greifbar. Und mitten hinein in die gespenstische Stille der zaghafte Versuch, die Stimmung zu heben: »Ob wieder SENECAs Donner zu hören sein wird? Ob das Boot auch detoniert?«
    Natürlich hatte niemand den Donner einer Explosion im luftleeren Raum gehört. Aber das Schlagwort war schnell entstanden und wurde sofort benutzt. So wie ›Balayndagar‹ oder ›Last Stopp‹.
    Die Hangarschleuse glitt auf. Das Beiboot, das mit der Materie des Planeten bislang nicht in Berührung gekommen war, schwebte aus der oberen Rumpfhälfte der SZ-1 hervor und ging in einen langsamen Steigflug über.
    Eine Wolkenschicht verzerrte vorübergehend die optische Wiedergabe. Kilometer um Kilometer stieg das Boot höher.
    Die Korvette war in einer Höhe von 280.000 Metern detoniert.
    »Welche Entfernung haben wir jetzt?« Rhodan wandte den Blick nicht von der Bildwiedergabe.
    »Hundertzwanzigtausend …«
    Gebannt verfolgten Tausende Augenpaare überall in der SOL den zweiten Flug. Das Rettungsboot durchstieß die Marke, flog weiter, immer weiter … und nichts geschah. Dreihundert … vierhundert Kilometer.
    Dann fünfhundert.
    Minuten später meldete Senco Ahrat von der SZ-2 mit allen Zeichen der Verwunderung: »Wir übernehmen die Fernsteuerung und schleusen das Boot nach einer Sicherheitsfrist ein.«
    »Einverstanden«, bestätigte Galbraith Deighton. »Mit bekannten Methoden ist dem SENECA-Donner offenbar nicht beizukommen.«
    »Wenigstens haben wir nun einen definitiven Beweis«, sagte Perry Rhodan. »Die Zerstörung der Korvette war kein Effekt des Starts von Last Stopp, sondern hing wirklich mit der planetaren Materie zusammen. Mit allen Mineralien und Erzen oder nur mit einem davon. – Die Crew wird mich verwünschen«, fügte er leise hinzu.
    »Warum?«
    »Weil ich einen Befehl geben muss, der uns alle schmerzt.«
    Deighton hob die Brauen. »Ausladen? Alles wieder ausladen?«, fragte er fast flüsternd.
    »Richtig. Alles, was wir von dieser Welt übernommen haben.«
    Deighton sagte in unheilvoller Ruhe: »Selbst wenn wir das Fleisch und alle Metalle und Mineralien aus dem Schiff werfen, bleiben zwei Probleme. Die Luft und das Wasser. Beides ist längst integriert. Du wirst es nicht schaffen, das Wasser bis auf den letzten Liter aus dem Schiff zu bringen. Und sollen wir den Weiterflug ohne Wasserreserven unternehmen?«
    »Fragen wir SENECA!«, entgegnete Rhodan nur.
    Auf dem Weg in die Alpha-Zentrale SENECAs fühlte Perry Rhodan, dass er langsam die Selbstbeherrschung verlor. Er konnte sich nicht wehren und nicht reagieren; in seiner Vorstellung und in der Praxis, in all den langen Jahren, hatte ihn jedes Mal ein solcher Zustand schier innerlich aufgefressen. Er kämpfte gegen einen unsichtbaren und unerklärlichen Feind.
    Ein junger Mann mit samtbrauner Haut und lockigem, fast blauschwarzem Haar traf Anstalten, aus seinem Sessel vor dem Hauptkontrollpult aufzuspringen.
    »Sie wollen mit SENECA korrespondieren«, sagte er.
    Rhodan machte eine beschwichtigende Geste. »Bleiben Sie sitzen, Hellmut. Das können Sie auch übernehmen; Sie sind mit SENECA vertrauter als wir.«
    Rhodan war dabei gewesen, als Joscan Hellmuts Vater das

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