Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Tigentor.
    »Wohl kaum«, gab Kalteen zu. »Wenn Sie falsch spielen, sind wir erledigt, falls wir Ihnen vertrauen.«
    »Es wird Zeit, dass Sie uns überzeugen!«, drängte Walter. Die flirrende Abstrahlmündung seiner Waffe war noch wie vor auf den vermeintlichen Überschweren gerichtet.
    »Sie kann ich nicht überzeugen, aber ich kann versuchen, Kalteens Vertrauen zu gewinnen. Würde Ihnen ein Name genügen, Kalteen Marquanteur?«
    »Vielleicht …«
    »Gut, dann werde ich Ihnen einen Namen nennen, von dem nur Sie und ich Kenntnis haben können, kein anderer. Aber ich betone, dass ich auf keinen Fall mehr sagen kann. Er muss genügen … Ronald.«
    Kalteen Marquanteur kniff überrascht die Augen zusammen. Der Überschwere hatte seinen richtigen Namen genannt.
    Ronald – Ronald Tekener!
    Er nickte Ferron zu. »Wir können uns auf ihn verlassen. Ich garantiere dafür.«
    »Du musst es wissen.«
    Shmitten meldete sich. »Der Kreuzer landet! Die Luke ist bereits offen – Überschwere schwärmen aus. Sie scheinen zu wissen, wo wir stecken.«
    »Natürlich wissen sie das. Bleibe, wo du bist, wir kommen!«
    Über Funk wurden sie aufgefordert, sich zu ergeben. »… kommen Sie mit erhobenen Händen aus dem Versteck! Sie haben eine Minute!«
    »Die Übermacht ist zu groß«, stellte Kalteen fest. »Ich gebe auf und höre mir an, was sie bewogen hat, uns lebend zu wollen.«
    »Du vielleicht, ich nicht!«, gab Walter zurück. »Tigentor, wollen Sie bei Kalteen bleiben?«
    »Was haben Sie vor?«
    »Ich nehme Ihren Gleiter! Kommen Sie mit?«
    »Ich bleibe hier. Viel Glück!«
    »Das habt ihr ebenso nötig!«
    Walter aktivierte sein Flugaggregat und raste wie eine Rakete in den Himmel.
    Gleichzeitig sagte Kalteen-Tekener: »Hier spricht Marquanteur! Sie legen Wert auf meine Person. Ich ergebe mich mit meinen beiden Begleitern.«
    »Sie haben noch zwei Begleiter? Einer hat sich doch gerade entfernt«, kam es erstaunt zurück.
    »Wir sind drei«, wiederholte Kalteen bestimmt. »Kommen Sie und zählen Sie nach. Ein Tourist ist inzwischen zu uns gestoßen.«
    »Tourist …?« Kurze Pause, dann: »Wir kommen. Werfen Sie Ihre Waffen aus der Höhle!«
    Tigentor schien mit dieser Entwicklung gar nicht zufrieden zu sein, aber er musste einsehen, dass es keine andere Möglichkeit gab. Ein toter Tekener war gegen seine Order.
    Sie verließen ihre Deckung waffenlos und mit erhobenen Händen. Eine Salve aus den Narkosestrahlern der Polizei machte sie kampfunfähig.
    Ferron Walter konnte nicht begreifen, dass Kalteen sich ergab, aber er konnte auch nicht wissen, dass ein Unsterblicher schwerer starb als ein Sterblicher.
    Als er den Gleiter nicht schnell genug fand, schaltete er sein Flugaggregat auf höchste Leistung und schoss mit irrwitziger Beschleunigung weiter in die Ringstruktur hinaus.
    Erst nach geraumer Zeit, als er den Ring nach ›oben‹ durchquert hatte, änderte er die Richtung. Vor ihm lag eine der vielen materielosen Lücken und dahinter ein stark leuchtender, weil aus kleinen, aber stark reflektierenden Teilchen bestehender Ring.
    Nun bestand für Ferron kein Risiko mehr, wenn er die Geschwindigkeit weiter erhöhte. Die winzigen Materieteilchen, die seinen Anzug trafen, richteten keinen Schaden an. Allerdings fehlte nun auch jede Deckungsmöglichkeit.
    Der Anzug besaß nur lebenswichtige Systeme. Ortungsgeräte oder gar Minipositroniken gehörten nicht dazu. Nur so konnte es geschehen, dass Ferron seinen Verfolger nicht bemerkte, der sich in sicherem Abstand hielt.
    Unter Ferron blieb der innere Ring schnell zurück. Er näherte sich Ring B, wie er seit jeher von den Astronomen genannt wurde – aus der Entfernung gesehen fast eine kompakte Masse. Erst bei weiterer Annäherung konnte er dichte Materiewolken und einzelne Trümmerstücke unterscheiden. Als er sich umsah, entdeckte er den winzigen, leuchtenden Punkt, der ihm folgte. Ohne seine Geschwindigkeit zu verringern, raste er in den Ring hinein und hoffte, dass die dichte Materieansammlung eine Ortung für den Verfolger erschweren würde. Mehrmals änderte er abrupt die Flugrichtung, um seine ›Spur‹ völlig zu verwischen. Er wich Asteroiden aus, die nicht mehr als zehn oder zwanzig Meter Durchmesser besaßen. Was er suchte, war ein größerer Brocken, auf dem er sich verstecken oder zum Kampf stellen konnte.
    Seiner Schätzung nach war er fünfhundert Kilometer weit in Ring B eingedrungen, als er endlich fand, was er suchte: einen langsam dahinziehenden

Weitere Kostenlose Bücher