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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ihnen das schon mit?«
    »Titan? Leticron?«
    »Sieht so aus.«
    Einer der Polizisten stieß Tigentor an. »Rede nicht so viel – geh!«
    Die Bemerkung ließ erkennen, dass eine Unterhaltung zumindest nicht verboten war. »Shmitten und Walter wurden zurück ins Lager gebracht«, sagte Kalteen.
    »Das wissen wir«, erwiderte Tigentor. »Sie haben nichts gewonnen und nichts verloren.«
    Es gab noch einen kurzen Aufenthalt im Büro des Kommandanten, wo eine Positronik die ›Marschpapiere‹ ausspuckte. Alle vier Gefangenen trugen jetzt einfache Kombinationen, keine Raumanzüge. Das schien eine Vorsichtsmaßnahme zu sein, um jeden Fluchtversuch schon im Keim zu ersticken.
    »Sie werden auf Titan erwartet und dort verhört werden«, wandte sich der Kommandant an seine Gefangenen. »Abgesehen von Ihrem Fluchtversuch, Marquanteur, gibt es Verschiedenes, was wir gern wissen wollen. Ihre Vergangenheit interessiert uns.« Er wandte sich an die drei vermeintlichen Überschweren und fuhr fort: »Wir haben Ihre Spur bis zum Mars zurückverfolgt und einige merkwürdige Fakten entdeckt. Ich verspreche, dass die Befragung in der Stahlfestung kein Vergnügen für Sie sein wird.«
    »Wir freuen uns, Leticron kennen zu lernen«, sagte Kalteen ruhig und ohne Spott.
    Der Kommandant betrachtete ihn voller Zweifel und schien sich nicht entscheiden zu können, ob er die Bemerkung als ernst gemeinte Feststellung oder als Ironie einstufen sollte. Schließlich nickte er den Polizisten zu. »Bringt sie in den Transportraum!«
    Ein Lift sank mit ihnen tief unter die Oberfläche des Saturn, dann brachte eine Transportkapsel sie weit hinaus aus der Kuppelsiedlung zu einem Materietransmitter. Das grüne Leuchten zeigte Sendebereitschaft an.
    »Rein mit euch! Ihr werdet schon erwartet.«
    An Technikern und bewaffneten Polizisten vorbei betraten Kalteen und die drei Mucys den Transmitterkäfig, dessen Gittertür sich sofort hinter ihnen schloss. Sie würden ihr Ziel im Bruchteil einer Sekunde erreichen: Titan, die Stahlfestung Leticrons, der schon fast zur Legende geworden war.
    Was erwartete sie dort?
    Und was würde geschehen, falls Leticron die Wahrheit erfuhr?
    Dann erlosch das grüne Licht.
    Kalteen, Tigentor, Barratill und Grammlond hatten ihre Reise ins Ungewisse angetreten – und materialisierten bereits in diesem Augenblick im Empfangstransmitter des Saturnmonds Titan …

14.
    Als Bosskerrigg sein Robotpferd aus der Festungsschleuse in Richtung des Hochplateaus lenkte, herrschte auf der Ebene, die zum Stein der Nichtwiederkehr führte, eine Temperatur von 130 Grad unter Null. Das von Saturn reflektierte spärliche Sonnenlicht reichte aus, die Ebene vor der Festung in einen hellen Schein zu tauchen. Trotz der dünnen Wasserstoff-Methan-Ammoniak-Atmosphäre waren das Licht und der Schatten so scharf voneinander getrennt, dass einzelne Landschaftsteile wie ausgestanzt wirkten.
    Die Kälte stülpte sich wie eine Glocke über Bosskerrigg und ließ ihn nach Atem ringen. Er trug einen Thermoanzug und eine Atemmaske; eine Ausrüstung, mit der ein Terraner nicht länger als ein paar Minuten in dieser Umwelt überlebt hätte. Bosskerrigg jedoch hatte Aussicht, das wahnsinnige Unternehmen, zu dem er aufgebrochen war, auch zu überleben.
    Er war ein Überschwerer, lebte seit drei Jahren Standardzeit auf Titan und hatte bei den von Leticron veranstalteten Turnieren oft einen der ersten Plätze belegt. Er besaß einen kräftigen, für die hiesigen Verhältnisse trainierten Körper.
    Allerdings war dies sein erster Ritt zum Stein der Nichtwiederkehr – und er unternahm ihn nicht freiwillig. Leticron hatte ihm eine Strafe auferlegt, und ob Bosskerrigg letztlich freigesprochen wurde, hing davon ab, wie er den Ritt überstand.
    Er kniff seine Augenbrauen zusammen, als könnte er auf diese Weise etwas mehr von der kostbaren Wärme unter der Atemmaske speichern. Sein Gesicht war mit einer zentimeterdicken Schicht Fett eingerieben, das einen zusätzlichen Schutz gegen die Kälte gewähren sollte.
    Die Ebene lag verlassen vor ihm; links und rechts wurde sie von den hufeisenförmigen Aufbauten der Festung umschlossen, und am Ausgang dieses riesigen Hufeisens erstreckte sich das Hochplateau mit der Rampe.
    »Kösigh!«, sagte Bosskerrigg mit dumpfer Stimme. Das Robotpferd, eine nahezu originalgetreue Nachbildung eines Falben, spitzte die Ohren. »Vorwärts, Kösigh!« Das Pferd setzte sich auf einen leichten Druck von Bosskerriggs Stiefelabsätzen in die

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