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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beschäftigte, das schwarze Getränk und ein langer Zug an seiner Zigarette klärten seine Gedanken. »Einer der beiden wird gewinnen«, dachte er laut und grinste kühl. Er war sicher, dass der Sieger auf keinen Fall Leifer Khantank heißen würde. Dafür sorgten Schmenk Ructyn, er selbst und als effiziente Helfer die Outsider.
    Nachdenklich blickte Rothman aus dem Fenster auf die Lichter von Terrania City. Hinter den Fassaden ebenso wie auf den Straßen spielte sich der Machtkampf ab. Auch in den anderen Städten und sogar bis tief hinab in die Eingeweide des Mondes.
    Can Rothman fühlte ein fast unwiderstehliches Bedürfnis, zu duschen und sich einer langen Massage zu unterziehen. Dennoch unterdrückte er diesen Impuls.
    Die Gesellschaft des Planeten Terra – der Begriff umfasste Goshmos Castle ebenso wie Luna – war ohne Führung. Seit der Aufsehen erregenden Flucht Reginald Bulls herrschte dort, wo das Licht der Vernunft strahlen sollte, ein Vakuum. Zudem drängte die Zeit, alles unter einer straffen Führung zu vereinigen, denn Bull hatte das gesamte Wissen mitgenommen.
    Sein Überlaufen zur OGN hatte selbst Khantank und Ructyn überrascht. Deshalb leistete Can Rothman unbezahlte Überstunden, die letztlich nur Ructyn nützen würden. Vielleicht auch ihm, aber momentan hatte er zu viel Arbeit und überreizte Magennerven.
    Es war ein offenes Geheimnis, das selbstverständlich auch Bull gekannt hatte, dass es zwei Anwärter auf seinen Titel gab. Das Licht der Vernunft wurde von Khantank und Ructyn beansprucht. Ein dritter Anwärter war zu Bulls Zeiten nicht bekannt gewesen, und bis heute hatte sich keiner gezeigt.
    Ein Summton erklang. Fünfzehn Minuten nach Mitternacht konnte das nur Schmenk Ructyn sein. Rothman ging um den Tisch herum, stellte sein Glas außerhalb des Erfassungsbereichs ab und nahm den Anruf an. Ructyn, der kleine sechsundachtzigjährige Mann, strahlte ungebrochene Aktivität aus.
    »Wie geht es voran?«
    »Ich werde morgen die Liste fertig haben. Bei einigen Personen bin ich noch im Zweifel.«
    Ructyn strich über sein blauschwarzes Haar und knurrte: »Im Zweifelsfall lieber einen Namen zu viel. Haben Sie einen Kontakt vereinbart?«
    »Ich treffe mich morgen mit einem der besten, aber leider auch teuersten Outsider.«
    Nicht umsonst nannte man Ructyn das Wiesel. Jede seiner Bewegungen rief diese Assoziation hervor. Unglaublicher Ehrgeiz steuerte seine Handlungen. Niemand war mehr davon überzeugt, das Licht der Vernunft wirkungsvoller zu präsentieren, als Schmenk Ructyn selbst.
    »Geld ist unwichtig. Weisen Sie an, was benötigt wird.«
    Rothman nickte knapp. Sobald Ructyn Regierungschef der Terraner wurde, würde er selbst ebenfalls eine Reihe von Stufen hinauffallen. »Ich bin bis auf weiteres hier zu erreichen«, sagte er und deutete auf die geöffnete Verbindungstür zu seinem Privatraum. »Ich habe noch zu tun.«
    »Ich werde Sie nicht mehr anrufen. Haben Sie schon die Nachrichten gehört?«
    »Ich hatte noch keine Zeit«, antwortete Can Rothman leise.
    »Schalten Sie ein! Wir sind recht erfolgreich. Khantanks Anhängerschaft nimmt ab, besonders in den Spitzenfunktionen.«
    »Das ist unser Ziel.« Rothman sah zu, wie das Bild des Chefs im Amt für Staatssicherheit sich auflöste. Dann war er wieder allein. Und plötzlich, von einer Sekunde zur anderen, kroch die Angst in ihm empor. Noch war alles übersichtlich. Er hatte lediglich dafür zu sorgen, dass die Outsider die Anhängerschaft Khantanks weiter verringerten.
    Mechanisch griff er nach seinen Unterlagen und überflog die Analysen und Beobachtungen. Khantank, der Leiter des Ressorts der industriellen Kooperation, hatte sehr viele wunde Punkte und schwache Stellen, er war leicht anzugreifen, in Auseinandersetzungen zu verwickeln und zu besiegen.
    Ein Blick auf die Uhr. Rothman arbeitete weiter, die Liste wurde länger. Etwa 300 Personen mussten eliminiert werden, um dem Wiesel den Weg zu ebnen.
    Major Heylin Kratt beugte sich über die Tischplatte, starrte in Casalles braune Augen und sagte beschwörend: »Ich erkenne den Grund Ihrer mangelnden Bereitschaft, Admiral.«
    Trevor Casalle lag in seinem Sessel, in einen dicken weißen Bademantel gehüllt, und drehte zwischen seinen schlanken Fingern ein halb geleertes Glas. Es war tiefe Nacht, die Stadt lag im Dunkel, nur die Sterne funkelten in der Schwärze.
    »Eigentlich schätze ich solche Bemerkungen nicht, Major«, erwiderte Casalle gedämpft.
    »Sie wissen, dass ich Ihre

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