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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Marhola. »Aber jetzt gebe ich eine klare Anordnung. Wir trennen uns bis heute Abend acht Uhr. Jede von uns geht einen anderen Weg. Wir sehen uns um und versuchen, die Rolle von Aphilikerinnen zu spielen. Wir wissen, dass es viele Menschen gibt, die mit Erfolg geflüchtet sind. Wir sammeln Informationen aller Art. Abends treffen wir uns hier wieder, um unsere Erfahrungen auszutauschen. Mehr können wir im Augenblick nicht tun. Wir wussten, dass unser Vorhaben kein Job für vierundzwanzig Stunden ist.«
    Nayn verdrehte die Augen und sagte sarkastisch: »Der ganze Planet ist voller gut aussehender Männer, aber sie sind so charmant wie Roboter.«
    Natürlich hatten sie jeden Mann, der ihnen über den Weg gelaufen war, eindringlich gemustert. Dennoch sahen sie sich außerstande, den Unterschied zwischen einem Normalen und einem Aphiliker festzustellen.
    »Vergesst die Männer! Hier ist fast jeder krank und unser Feind. Wenn sie wüssten, woher wir kommen, würden sie uns verfolgen und einsperren.«
    Nano lachte. »Ich war noch nie mit einem Mann zusammen eingesperrt.«
    »Vielleicht bekommst du dieses zweifelhafte Vergnügen eher, als dir lieb ist.« Marhola deutete in Richtung des ungepflegten Parks, der sich rund um den Pool erstreckte. »Habt ihr die Waffen bei euch?«
    Sie trugen nur kleine Paralysatoren unter der Kleidung. Marhola el Fataro war die Erste, die mit zielstrebigen Schritten in Richtung Stadtzentrum ging.
    Die City bot ein normales Bild. Gleiter, Fußgänger, Roboter und Bewegung. Marhola versuchte zu unterscheiden. Sie sah offenbar nur normale Menschen, die in einer normalen Umgebung ihrer Arbeit nachgingen.
    Seit zwei Stunden lief sie durch die Stadt. Ihr war etwas aufgefallen, aber sie vermochte nicht zu sagen, was es war.
    Ein kleiner Platz wurde von halbhohen Gebäuden umgeben. Treppen und Rampen prägten den Bereich. Vor langer Zeit hatte es hier einen Brunnen gegeben, eine Anzahl riesiger Steine, über die einst Wasserfontänen sprudelten. Die Bäume rund ums Zentrum waren verwildert, der Brunnen tropfte nur noch.
    Was ist hier nur los? Was ist mit diesen Terranern? Begierig nahm Marhola alle Einzelheiten in sich auf. Sie sah Frauen und Männer, nur Kinder nicht. Und plötzlich fiel es ihr auf. Keine Kinder! Keine Menschen, die älter als hundert bis hundertzwanzig Jahre waren.
    Sie erschrak. Konnte es ein deutlicheres Zeichen dafür geben, dass die Entwicklung, die sich vor vierzig Jahren angekündigt hatte, abgeschlossen war? Die Kinder, so hatte es damals geheißen, sollten unabhängig von ihren Eltern unter staatlicher Aufsicht heranwachsen, und die alten Menschen wurden aus dem öffentlichen Leben ausgegliedert und in Stummhäuser gebracht, von denen niemand wusste, was sie wirklich waren. Die Menschen, denen sie hier zusah, gingen gleichgültig ihrer Arbeit nach und kümmerten sich nicht um ihre Nachbarn und auch nicht um sie selbst, obwohl der Verkehr auf der Brücke zunahm, von der sie den Platz überschaute.
    Ein Wort hakte sich in ihren Überlegungen fest. Gleichgültigkeit. Das war der zutreffende Begriff. Er drückte das Verhalten dieser Menschen aus. Sie bewegten sich wie Marionetten. Also doch Aphiliker, denen die Gefühle genommen worden waren?
    »Nein, nicht! Das ist zu viel«, zischte Marhola so laut, dass es einige Passanten hinter ihr hören mussten. Als sie abermals zusammenzuckte, weil sie sich verraten glaubte, stellte sie fest, dass ihr niemand zugehört hatte. Keiner reagierte. Ein Mann schaute sie an, zuckte die Schultern und ging weiter. Er drehte sich dreimal nach ihr um.
    Sie merkte, dass sie der einzige Mensch auf diesem Platz war, der genügend Zeit zu haben schien. Eine seltsame Furcht ergriff sie, als sie über die Brücke ging, einen Blick auf den Strom der Gleiter unter ihr warf und die Gesichter der Menschen betrachtete. Bisher hatte sie mit niemandem ein Wort gewechselt.
    Zum ersten Mal seit der Landung fiel ihr bewusst auf, dass kaum jemand mit einem anderen sprach. Alle schienen einander fremd zu sein. Ein eisiges Gefühl beherrschte sie, als sie die Brücke wieder verließ und auf ein Geschäft zusteuerte.
    Vier Meter weiter öffnete sich eine Tür. Eine Frau stolperte heraus und schrie auf, als der ihr folgende Mann ihr einen heftigen Schlag ins Gesicht versetzte.
    Marhola machte einen schnellen Schritt, hielt aber sofort inne. Nicht eingreifen!, sagte sie sich.
    Die Fremde schrie ein zweites Mal auf. Der Mann hatte sie am Arm ergriffen, zerrte sie herum

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