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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihm, auf einer kostbaren Steinplatte, stand ein winziger Allround-Empfänger.
    Mit leisem Zischen lief der Sekt in zwei Schalen. Die Frau, mit schulterlangem rostrotem Haar und einer aufregenden Figur, kam näher und hielt dem Mann das Glas entgegen. Er nahm es und blickte sie abschätzend an.
    Die Musik riss ab. Ein Sprecher redete jetzt. Unmerklich versteifte sich der Mann. Während er die Meldung hörte, trank er die Sektschale halb leer und stellte sie auf den Tisch zurück.
    Der Text der Meldung war aufschlussreich. Der Mann grinste kühl, dann krümmten sich seine Finger wie eine Vogelklaue. Jäh hämmerte ein Finger seiner rechten Hand mit rasender Geschwindigkeit auf den Stein. Das Geräusch ließ die Frau zusammenzucken, es dauerte etwa zehn Sekunden, dann riss es unvermittelt ab.
    Mit aufgerissenen Augen starrte die Frau ihr Gegenüber an. Er zuckte die Schultern und blickte an ihr vorbei ins Leere. Seine Gedanken waren in dem Moment sehr weit weg, dennoch zog er sie zu sich heran.
    Das Glas fiel ihr aus der Hand, der Sekt versickerte im Teppich. Während der Mann nachdachte, streichelte er seine Gefährtin. Die Bewegungen waren mechanisch, aber sie erregten trotzdem.
    »Du machst mich wahnsinnig«, flüsterte sie an seinem Ohr. Seine Finger bewegten sich weiter, unablässig. Schließlich kehrte sein Blick zurück und heftete sich auf ihr Gesicht.
    »Du bist aufregend«, sagte er, küsste sie und streifte den Rest der Kleidung von ihrem Körper. Seit einer Woche waren sie zusammen und ergänzten sich auf geheimnisvolle Weise.
    »Diese Meldung … war sie wichtig?«, flüsterte die Frau, als ihre Körper im weichen Sessel miteinander verschmolzen.
    »Vielleicht«, sagte er. Seine Hände krampften sich um ihre Arme; ihre Fingernägel rissen blutige Spuren in seine Haut.
    Kurze Zeit später wurde er starr wie eine Steinfigur. Dieses Mal war die Durchsage länger, ausführlicher und offenbar genau das, was er erwartet hatte.
    »Was bedeutet das?«, fragte die Frau, sich langsam aus seiner Umarmung lösend.
    »Das hat nur mich zu interessieren.« Er wischte sich das Haar aus dem Gesicht. »Aber es kann wichtig werden.«
    Ein Flugkörper war von einer unwichtigen Station gemeldet worden. Die Meldung war zu spät eingetroffen und hatte keine Suche eingeleitet.
    In der Folge gab es weitere Durchsagen, die sich – nur für ihn, den Outsider – zu einer logischen Folge addierten.
    In ein Haus war eingebrochen worden …
    Jemand hatte eine startende Jet mit unbekannter Bezeichnung gesehen …
    Eine Landung auf einem kleinen Raumhafen unweit von Marina Tower …
    Dazu in der Nacht ein Gefecht mit der Polizei und eine verrückte Jagd mit schweren Gleitern … Angeblich drei Frauen und ein großer Dunkelhäutiger …
    »Nachschenken!«, kommandierte der Mann und kippte den Sessel nach vorn. Das Spezialgerät übertrug wieder Aufrufe für das Wohlverhalten der Bevölkerung. Der Mann ging langsam, das nachgefüllte Glas in der Hand, auf die Terrasse hinaus und schirmte die Augen mit der Hand gegen das grelle Sonnenlicht ab.
    Die Vorgänge reizten ihn.
    Er hatte sich eine Wohnung in dem zur Hälfte leer stehenden Mahne Tower genommen, einem besonders anspruchsvoll ausgestatteten Wohncenter. Die Frau sorgte dafür, dass ihm nicht langweilig wurde. Allerdings würde er sie sofort vergessen, sobald sich eine neue Aktion abzeichnete. Er war Outsider, und seine selbst gestellte Aufgabe blieb es, Kranke zu jagen und hinzurichten.
    Er arbeitete wieder allein, ohne Unterstützung. Reginald Bull war nicht mehr Licht der Vernunft, und niemand zahlte ihm Prämien. Schmenk Ructyn auch nicht mehr. Also musste er wieder die Beute selbst als Prämie ansehen.
    Die Frau betrat hinter ihm die Terrasse und blieb neben ihm stehen. Sie lehnte sich verlangend an ihn. »Was ist los, Jocelyn? Du bist plötzlich weggegangen – willst du mich nicht mehr?«
    Der Specht zuckte die Schultern und trank einen Schluck. »Du weißt, dass ich von der Beute lebe, die meine Gegner mir hinterlassen.«
    »Was heißt das?« Sie legte ihre Hände auf seine Schultern.
    »Das heißt, dass ich mir überlege, ob ich eine Aktion starte.« Er blickte in die Richtung des kleinen Raumhafens. Irgendwo hier versteckten sich die vier Personen. Es waren zweifellos Kranke, und mit einiger Wahrscheinlichkeit kamen sie aus den Verstecken Roi Dantons. Einen Gleiterkampf mit der Polizei wagten nur verbrecherische, unheilbare Kranke.
    »Welche Aktion?« Die Frau war

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