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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und schlug sie erneut.
    Marhola ging schneller und erreichte die beiden. Sie streckte ihre Hand aus, packte den Mann am Jackenaufschlag und schleuderte ihn kraftvoll zur Seite. Rückwärts prallte er gegen eine Scheibe, die dröhnend vibrierte. Plötzlich fühlte Marhola wieder die Leichtigkeit ihrer Bewegungen in der reduzierten Schwerkraft. Beschwichtigend sagte sie zu der anderen Frau: »Ich helfe Ihnen. Kommen Sie, ich bringe Sie weg.«
    Die Fremde starrte sie verständnislos an.
    Einige Passanten blieben stehen. Der Mann stieß sich von der Wand ab, sprang auf Marhola zu und keuchte heiser: »Das geht Sie nichts an.«
    Marhola drehte sich halb herum und erwartete den Angriff. Sie wusste nicht, was vorgefallen war, aber sie war erschüttert. Im gleichen Augenblick begriff der Mann offensichtlich, dass er eine Immune vor sich hatte.
    »Du bist krank!«, schrie er. Mehr Menschen blieben stehen. Dann musste sich Marhola wehren. Sie fing den ersten Schlag mit der flachen Hand auf. Es gab ein klatschendes Geräusch. Gleichzeitig riss sie den Mann von den Beinen, wirbelte ihn herum und ließ los. Er schlug auf Knie und Ellbogen auf und riss mehrere Passanten mit sich zu Boden.
    Marhola kümmerte sich nicht um das Durcheinander, sondern wandte sich erneut an die Frau, die sie wie ein Fabelwesen angaffte. »Warum hat er Sie geschlagen?« Vorsichtig berührte sie die aufgeplatzte Wange der Frau, die jedoch mit allen Anzeichen von Entsetzen zurückwich.
    »Sie sind eine Kranke … gehen Sie … ich zeige Sie nicht an … verschwinden Sie …«
    Marhola verstand. Sie hatte genau das getan, was sie unter keinen Umständen hätte tun dürfen. Niemand reagierte ohne Befehl oder ohne besonders starke Motivation.
    »Eine Kranke! Polizei! Haltet sie!« Bewegung kam in die Zuschauer. Von allen Seiten drängten sie heran. Marhola blickte unruhig um sich. Weiter vorn gab es eine leere oder fast leere Brücke, auf der sie in die Richtung fliehen konnte, aus der sie gekommen war.
    »Eine Kranke!«, skandierte der Mob.
    Marhola rannte los, auf eine Lücke zwischen den Menschen zu. Jemand stellte sich ihr in den Weg. Zwei kurze Schläge, und alle taumelten zur Seite. Marholas Körperkräfte waren den Terranern überlegen. Sie spurtete los.
    Weiter vorn bog ein Polizeigleiter um die Ecke, und auf dem Platz schrien die Menschen wild durcheinander. Auch auf der gegenüberliegenden Seite wurden Passanten aufmerksam.
    Marhola rannte die Estrade entlang. Ein vielstimmiger Ruf folgte ihr: »Eine Kranke! Dort läuft sie! Eine Kranke …!«
    In diesen Sekunden begriff Marhola, dass der Begriff krank mit Verbrecher gleichgesetzt wurde. Die Aphiliker verfolgten jeden, der nicht so war wie sie. Nun verfolgten sie Marhola.
    Sie erreichte die nächste Brücke und schlug einen Kerl zur Seite, der mit einem Knüppel ausholte. Der Mann kippte nach hinten, seine Waffe wirbelte durch die Luft und flog in hohem Bogen auf die Gleiterpiste hinunter.
    Mit heulender Sirene folgte ihr der Polizeigleiter. Marhola griff unter die Jacke und zog den Paralysator.
    Das Geschrei hinter ihr wurde leiser, je weiter sie sich in schnellem Lauf von dem Platz entfernte. Sie rannte Treppen aufwärts und abwärts, hetzte über schmale Stege hinweg und bahnte sich inzwischen rücksichtslos einen Weg zwischen nichts ahnenden Passanten hindurch. Dennoch wurde die Sirene lauter, und ein zweites nervtötendes Heulen erklang aus einer anderen Richtung und wurde ebenfalls deutlicher. Marhola ahnte, dass sie verloren hatte. Wohin sollte sie fliehen? Zurück ins Hotel? Das würde einem Verrat an ihren Begleiterinnen gleichkommen.
    Sie erreichte einen mit staubigem Gras bewachsenen Grünstreifen zwischen mehreren Häusern. Eine eisige Ruhe bemächtigte sich ihrer, als sie stehen blieb, mit dem Paralysator auf den näher kommenden Gleiter der ersten Polizeistreife zielte und abdrückte.
    Nur noch Sekundenbruchteile, dann war der Gleiter heran. Marhola sprang zur Seite und löste erneut den Paralysator aus. Diesmal trafen ihre Schüsse.
    Der Gleiter schlug einen seltsam kreiselnden Kurs ein und setzte auf, wurde ruckartig abgebremst und prallte dumpf dröhnend gegen eine Mauer. Aber da war auch ein Schatten. In derselben Sekunde, in der Marhola nach oben blickte und die Waffe hochriss, traf sie der Schuss aus einem kleinen Narkosegeschütz.
    Die zweite Maschine senkte sich wie ein Raubvogel herab. Vier Bewaffnete sprangen heraus. Das Wimmern der Sirene schraubte sich die Tonleiter

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