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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wahr?«
    »Seltsam wäre das nur, entspräche es der Wahrheit«, erwiderte Jawalia Minshan. »Wie viel haben Sie getrunken?«
    »Ein paar Liter wahrscheinlich – Wasser.« In Hershan erwachte das Verlangen, die mysteriösen Vorfälle zu klären. »Wie ich schon sagte, ich war ertrunken.«
    »Natürlich.« Die Psychologin seufzte. »Sie sehen tatsächlich so nass aus, als wären Sie ins Wasser gefallen. Erinnern Sie sich noch, was diesem … Unfall vorausging?«
    Katus Hershan nickte, froh, dass er wenigstens darauf eine Antwort wusste. »Selbstverständlich, Professor. Ich sprach gerade auf mein elektronisches Notizbuch, als eine kleine blaue Hand aus dem Wasserfall auftauchte und mir winkte. Vor Überraschung sprang ich auf, stolperte vorwärts, rutschte aus und stürzte in den Katarakt.«
    »Sie sahen also eine blaue Hand, die aus dem Wasserfall auftauchte und Ihnen zuwinkte. Würden Sie mir einen Gefallen tun?«
    »Natürlich«, antwortete Katus Hershan eifrig. »Für Sie würde ich alles tun, Jawalia.«
    Die Frau lächelte. »Sie brauchen nicht alles zu tun. Begleiten Sie mich nur in mein Kabinett und helfen Sie mir dabei, die Angelegenheit wissenschaftlich zu klären.«
    »Mit dem größten Vergnügen. Mir wäre es allerdings noch lieber, würden wir die beiden Humanoiden finden, die mich durch das Schattenreich hierher führten. Sie müssen irgendwo geblieben sein.«
    »Vielleicht finden wir die Antwort, sobald wir Ihr Erlebnis gründlich untersuchen«, sagte die Psychologin mit unerschütterlicher Ruhe.
    Die beiden Gestalten bewegten sich unbeholfen auf ihren dünnen Metallbeinen. Bei jedem Schritt war ein deutliches Klacken zu vernehmen. Romeo und Julia, die 2,50 Meter großen, spielzeughaft wirkenden Roboter, hatten den Befehl erhalten, sich in der Inspektionshalle der Kybernetischen Abteilung zu melden. Perry Rhodan hatte sich entschlossen, sie zu den Keloskern zu schicken, um über eine Zusammenarbeit mit den herrschenden Intelligenzen der Kleingalaxis Balayndagar zu verhandeln.
    Als Romeo und Julia den Antigravlift verließen, sahen sie zwei Kinder vor sich. Das war nichts Besonderes, denn im Schiff wimmelte es von Kindern. Es gab sogar schon zahlreiche Frauen und Männer in verantwortlichen Positionen, die an Bord geboren worden waren und die Erde nur aus den Erzählungen der Älteren und aus den Daten der Infospeicher kannten.
    Die Kinder, denen sich Romeo und Julia gegenübersahen, wichen jedoch stark von der Norm ab. So war eines rund achtzig Zentimeter groß, hatte einen kürbisförmigen Kopf, hellblaue Haut und einen beinahe kugelrunden Rumpf. Das zweite war gut zwei Handspannen größer, unglaublich dürr und knochig, hatte einen langen, schmalen Kopf, abstehende Ohren und schwarzblaue Haut.
    Im Grunde genommen waren sie Menschenkinder, deren Aussehen niemanden auf der SOL verblüffte. Hin und wieder kam es vor, dass an Bord geborene Kinder körperliche Veränderungen aufwiesen. Die Genetiker versuchten, diese Mutationen mit Strahleneinwirkungen zu erklären, denen die Eltern bei Einsätzen in unerforschten Regionen oder auf den Oberflächen fremder Himmelskörper ausgesetzt gewesen waren. Völlig befriedigend war dieses Phänomen aber bislang nicht geklärt worden.
    »Hallo, Romeo und Julia«, sagte das kleinere der Kinder.
    Die Roboter blieben stehen. Die bunten Lämpchen auf ihren kastenförmigen Körpern flackerten, die Augen in den quadratischen Köpfen leuchteten stetig, und die Ohren aus Antennendraht drehten sich unaufhörlich.
    »Hallo«, erwiderten Romeo und Julia wie aus einem Mund, wobei ihre Münder auf- und zuklappten. »Wer seid ihr? Wir kennen euch noch nicht.«
    Das dicke Kind mit dem Kürbiskopf bohrte mit dem Zeigefinger in der Nase. »Ihr könnt kaum alle Menschen an Bord kennen. Ich bin Ulturpf Emraddin.«
    »Und ich bin Kjidder Emraddin«, fügte das große dürre Kind hinzu. »Sind unsere Namen schön?«
    »So schön wie ein Schluck Schmieröl«, versicherte Romeo.
    »Oder wie ein Teelöffel Grafit«, behauptete Julia mit knarrender Stimme.
    Ulturpf Emraddin schüttelte sich. »Schmieröl und Grafit«, sagte er empört. »So etwas Scheußliches. Und damit vergleicht ihr unsere Namen. Ihr seid böse.«
    »Wir bitten um Verzeihung«, antwortete Julia. »Für Roboter wie uns gibt es nichts Köstlicheres als Schmieröl und Grafit.«
    Kjidder Emraddin kicherte, dann sagte er: »Na schön. Wenn ihr vor uns tanzt, versprechen wir euch, jedem eine Büchse Schmieröl zu besorgen.

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