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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stimme.
    Als sie das große Gadget holen wollten, um es in den Labors der SZ-1 zu untersuchen, stellte sich heraus, dass die Maschine inzwischen aus eigener Kraft verschwunden war. Aber wie hätte man ein Aggregat, das sich selbst transmittieren konnte, festhalten sollen? Teleporter konnten am Einsatz ihrer Begabung gehindert werden, aber Maschinen? Die Umgebung der SOL wurde tagelang abgesucht, doch es gab kein einziges Gadget mehr. Die Kelosker hatten zurückgeholt, was ihnen auf Last Stopp ohnehin nichts mehr nützte.
    Vylma Seigns war inzwischen völlig genesen, und Sunchex Oliviers Gedächtnis hatten Mediziner und Neurologen weitgehend rekonstruiert. Und seltsam: Seit er wieder wusste, wer er war und woher er kam, hatte er auch seine Verehrung für Vylma wiederentdeckt.
    Seltsamerweise behauptete SENECA nach wie vor, ein Start von Last Stopp würde unweigerlich den Untergang der SOL herbeiführen. Er wies die Behauptung, selbst der Urheber dieser Drohung zu sein, weit von sich, gab jedoch zu, dass der fremdartige Energiefluss, der ihn nach wie vor durchdrang, damit zu tun habe. Er konnte sich dem nicht entziehen. Was von dieser Aussage zu halten war, wusste niemand. Die Energie, von der SENECA sprach, ließ sich mit terranischen Messinstrumenten nicht nachweisen.
    Als die weitere Suche nach Gadgets eingestellt wurde, besprach Rhodan sich mit Deighton und dem Mausbiber. Inzwischen hatten sich die Verhältnisse an Bord normalisiert.
    Deshalb fand die Besprechung in jenem geheimen Raum statt, in den SENECA noch nie Einblick gehabt hatte und der ihm auch weiterhin verborgen blieb.
    »Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass unsere Lage sich nur durch direkte Verhandlungen mit den Keloskern verbessern lässt«, sagte Rhodan. »Was haltet ihr davon? Habt ihr Vorschläge, wie wir mit ihnen Verbindung aufnehmen können?«
    Nach kurzem Schweigen antwortete Galbraith Deighton: »Verhandlungen sind auf jeden Fall sinnvoll. Wir müssen von hier fort, aber die Kelosker werden nicht auf die SOL verzichten wollen. Wie wir sie zur Aufgabe ihrer Pläne veranlassen können, weiß ich nicht. Nur zum Thema Unterhändler hätte ich einen Vorschlag.«
    »Lass hören!«, forderte Rhodan den Freund auf.
    »SENECA fühlt sich den Keloskern verwandt. Ich nehme an, dass sie dieses Empfinden, wenn auch rein zweckbedingt, erwidern. Folglich bin ich der Ansicht, dass wir – da SENECA nicht selbst zu den Keloskern gehen kann – Romeo und Julia schicken sollten. Allerdings unter dem Aspekt, dass wir der Hyperinpotronik nach wie vor nicht völlig vertrauen dürfen.« Er schaute Rhodan forschend an.
    »Es ist erstaunlich, wie man sich im Lauf der Zeit aufeinander einspielt«, bemerkte der Terraner. »Ich hatte in der Tat den gleichen Gedanken und habe inzwischen den Auftrag erteilt, beide Roboter in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen.«
    Inzwischen wälzte SENECA finstere Gedanken. Er vermisste das Gefühl der Macht, das ihn vor wenigen Tagen durchdrungen hatte, und es schmerzte ihn, dass der Bruder sich so weit von ihm zurückgezogen hatte.
    Er argwöhnte, dass er den Pakt mit dem Bruder unter dem Eindruck von Panik voreilig gelöst hatte. Wie hatte er von dem Bruder verlangen können, dass er genau wusste, was sich hinter den stählernen Kuppeln des Lebenserhaltungssystems verbarg?
    SENECA machte sich Vorwürfe. Und das bedeutete, dass Galbraith Deightons anhaltendes Misstrauen gerechtfertigt war.

5.
    Fasziniert beobachtete Dr. Katus Hershan die Wassermassen, die tosend rund achthundert Meter tief ins Meer stürzten. Der Fluss war an dieser Stelle nahezu unüberschaubar. Starke Regenfälle hatten ihn in den letzten Tagen anschwellen lassen und das Wasser gelbbraun gefärbt. Dr. Hershan näherte sich vorsichtig dem Rand des Abgrunds. Der Boden war nass und schlüpfrig, ein Fehltritt konnte den Tod bedeuten.
    Ein Baumstamm, der von der Flut ans Ufer geworfen worden war, verlockte Katus Hershan zum Setzen, nachdem er die gröbste Nässe von dem rindenlosen Stamm abgewischt hatte. Anschließend zog er das elektronische Notizbuch aus der Brusttasche seines Schutzanzugs und diktierte den Anfang eines Gedichts, das er ›Ode an die Urgewalt des Wassers‹ nannte.
    Dr. Katus Hershan war nicht nur Kosmopsychologe, sondern auch Dichter. Seine Verse wurden hin und wieder von ›Daily SOL‹ gesendet, was aber keineswegs nur dem Umstand zu verdanken war, dass sein Vater als Programmdirektor fungierte.
    Katus diktierte gerade die letzte Strophe,

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