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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beziehungsweise stehen sollte, musste dem Großgehirn äußerst unangenehm sein. Darum hatte es auch so lange um den ›heißen Brei‹ herumgeredet.
    »Das kann ich mir denken«, sagte Rhodan versöhnlicher. »Ich lasse eine Großfahndung nach Romeo und Julia anlaufen. Gib mir sofort Bescheid, sobald du etwas über ihren Verbleib erfährst.«
    »Selbstverständlich«, antwortete SENECA. »Ich bitte aber zu bedenken, dass mir nichts in der SOL entgeht. Befänden sich die Roboter an Bord, wüsste ich es.«
    Rhodan hätte dem entgegenhalten können, dass SENECA, wenn er tatsächlich alles wüsste, was an Bord geschah, niemals die Kontrolle über seine Ableger verloren hätte. Er verzichtete jedoch darauf, weil es sinnlos gewesen wäre, die Hyperinpotronik in ihrem Selbstwertgefühl noch stärker zu verletzen. »Ich denke daran«, sagte er deshalb nur. Augenblicke später rief er die Besatzung dazu auf, nach Romeo und Julia zu fahnden.
    Kaum war das geschehen, meldete sich die Chefpsychologin und bat um eine Unterredung.
    »Wissen Sie etwas über den Verbleib der Roboter?«, fragte Rhodan hoffnungsvoll.
    Professor Dr. Jawalia Minshan schüttelte den Kopf. »Das nicht. Ich möchte Sie aber über einen anderen ungewöhnlichen Fall informieren.«
    Perry Rhodan wollte zuerst ablehnen, denn er hielt die Suche nach den verschwundenen Robotern für wichtiger als irgendein psychologisches Problem, um das sich die Psychologen besser kümmern konnten als er, der Expeditionsleiter. Doch er überlegte es sich anders. Die Kosmopsychologin war eine Könnerin in ihrem Fach und würde ihn kaum mit Unwichtigem belästigen. »Ich kann jetzt nicht aus der Hauptzentrale weg«, erklärte er. »Aber ich bin bereit, Ihnen zuzuhören, sobald Sie zu mir kommen.«
    »Danke.« Jawalia Minshan unterbrach die Verbindung.
    Rhodan nahm dankbar den Becher Kaffee entgegen, den ihm jemand reichte. Erst nach dem zweiten Schluck blickte er auf und erkannte Galbraith Deighton. »Danke, Gal«, sagte er mit mattem Lächeln. »Wird unser Kaffee eigentlich noch aus echten Bohnen gebrüht oder synthetisch produziert?«
    Deighton wölbte die Brauen. »Synthetisch, Perry. Echten Bohnenkaffee haben wir schon lange nicht mehr. Aber dieser schmeckt kaum schlechter, oder?«
    Prüfend trank Rhodan den nächsten Schluck. »Warum hast du mich nicht angelogen? Es wäre schön, wenn ich glauben könnte, noch echten, auf Terra geernteten Kaffee zu trinken.«
    Galbraith Deighton schüttelte den Kopf. »Wir dürfen nicht mit Selbsttäuschungen anfangen. Das wäre auf die Dauer verhängnisvoll.« Er blickte zum Hauptschott und sagte: »Da kommt unsere Seelenmasseurin – und sie scheint ihren Fall gleich mitgebracht zu haben.«
    Perry Rhodan erkannte Professor Minshan sofort, ihren Begleiter identifizierte er erst nach kurzem Nachdenken. Es war Dr. Katus Hershan, ein tüchtiger Fremdrassenpsychologe, den er – mit anderen – zur Begleitung des Roboterpärchens ausersehen hatte.
    Dr. Hershan war groß und dürr. Er hatte nackenlanges flachsblondes Haar, hellblaue Augen, einen Schnauzbart und eine markante und stark gekrümmte Nase. Mit vierunddreißig Jahren gehörte er zu den Menschen, die an Bord geboren und aufgewachsen waren.
    Rhodan bot seinen Besuchern Platz an, holte persönlich am nächsten Versorgungsautomaten zwei Becher Kaffee für sie und forderte dann die Chefpsychologin auf, ihr Problem vorzutragen.
    Jawalia Minshans Lächeln wirkte fahrig, als sie sagte: »Das Problem sitzt neben mir und heißt Katus Hershan. Ehrlich gesagt, ich hoffe immer noch, dass ich nur träume.«
    »Was beunruhigt Sie?«, wollte Deighton wissen.
    »Mein Patient hatte ein Erlebnis, das ich einerseits nur als Wachtraum einstufen kann, andererseits aber als Pseudorealität bezeichnen muss. Außerdem ist Dr. Hershan felsenfest davon überzeugt, dass er die Sache genau so erlebt hat. Und bis auf dieses Phänomen ist er geistig absolut gesund.«
    Sie bat Katus, sein Erlebnis zu schildern. Er redete sachlich und ohne Emotionen darüber, wie er – seiner Meinung nach – im Katarakt ertrunken und von zwei menschenähnlichen kleinen Geschöpfen durch eine Schattenwelt an Bord geführt worden war.
    Als er geendet hatte, herrschte Schweigen. Erst Perry Rhodan stellte fest: »Das klingt tatsächlich so, als wären Sie das Opfer einer Halluzination geworden, Dr. Hershan.«
    »Das war auch mein erster Eindruck«, warf Jawalia Minshan ein. »Inzwischen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass eine

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