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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Einverstanden?«
    »Wir haben leider keine Zeit«, entgegnete Romeo. »Wir werden erwartet. Später einmal, vielleicht.«
    »Nicht später, sondern sofort«, drängte Kjidder Emraddin mit Bestimmtheit. »Ich will, dass ihr jetzt sofort tanzt.«
    »Das geht nicht«, erwiderte Julia. »Das lässt SENECA nicht zu.«
    »Dieser blöde SENECA ist genauso böse«, schimpfte Kjidder. »Aber wir lassen uns nicht ärgern. Nicht wahr, Ulturpf?«
    »Das lassen wir uns nicht gefallen«, versicherte Ulturpf Emraddin.
    »Verzeiht, Kinder«, erklang plötzlich eine menschlich klingende Stimme. »Hier spricht SENECA. Ich muss Romeo und Julia leider unverzüglich weiterschicken. Es ist sehr wichtig, andernfalls dürften sie für euch tanzen.«
    Kjidder Emraddin zeigte dem Akustikfeld die Zunge, dann sagte er: »Du wirst schon sehen, was wichtig ist, du blöder Roboter. Meine Mutter sagt sowieso immer, du wärst ein bösartiges Monstrum.«
    »Das wüsste ich aber«, erwiderte SENECA mit gekränkt klingender Stimme. »Bitte, lasst Romeo und Julia weitergehen.«
    Als die Kinder daraufhin schwiegen, setzten sich beide Roboter wieder schwerfällig in Bewegung. Sie wirkten wie jene großen Blechkästen, die vor Beginn des Raumfahrtzeitalters als technischer Fortschritt präsentiert worden waren, die sich unbeholfen bewegt und mit Tonbandstimme einen geringen Wortschatz geplärrt hatten. Aber das war lange schon Vergangenheit. Äußerlich verriet an Romeo und Julia nichts, dass ihre Positronengehirne eine Leistungskapazität besaßen, die der großer Positroniken der ersten terranischen Raumschiffe in nichts nachstand. Ihnen war ebenso wenig anzusehen, dass in ihren Kastenkörpern Energiewaffen verborgen waren, die im Notfall blitzartig aktiviert werden konnten. Auch von den Projektoren für den HÜ-Schirm und den Paratron war nichts zu erkennen.
    Es handelte sich bei Romeo und Julia um zwei hochintelligente und von SENECA mit einer ›Seele‹ versorgte Roboter, deren Kampfkraft die einer konventionell ausgerüsteten Armee übertraf. Dennoch waren sie eine halbe Stunde später noch nicht am Ziel eingetroffen, obwohl sie von dem Antigravlift, an dem sie mit den Kindern zusammengetroffen waren, höchstens zehn Minuten hätten gehen müssen – eine Zeitspanne, die durch Benutzung des Transportbands um acht Minuten zu reduzieren gewesen wäre.
    Perry Rhodan runzelte die Stirn, als der Chef des Kybernetiker-Teams sich in der Hauptzentrale meldete und erklärte, dass Romeo und Julia unauffindbar verschollen seien.
    »Das ist ausgeschlossen«, stellte Rhodan fest. »Zumindest SENECA muss wissen, wo sich seine Ableger aufhalten. Ich kläre das.« Tief atmete er ein, ehe er sagte: »Rhodan an SENECA! Warum ist meine Anweisung hinsichtlich Romeo und Julia nicht befolgt worden?«
    Auf einem Monitor erschien das Symbol der Hyperinpotronik. »Ich habe Romeo und Julia angewiesen, sich unverzüglich zu melden. Eine andere Anordnung erging nicht.«
    »Das glaube ich nicht«, entgegnete Rhodan. »Die Roboter verstoßen nicht gegen deine Befehle. Folglich musst du sie anders instruiert haben.«
    »Das wüsste ich aber, Sir!«, erwiderte SENECA.
    Perry Rhodan reagierte zornig auf die Redewendung. »Natürlich weißt du das, du Heuchler! Ich will von dir die Wahrheit über den Verbleib der beiden. Du hast erst vor wenigen Stunden zugegeben, dass du deine vorherige Handlungsweise bereust. Zwar kannst du deine früheren Fehlentscheidungen nicht rückgängig machen, aber du kannst mir auch nicht einreden, die Kelosker würden sich in so banale Dinge wie das Verhalten zweier Roboter einmischen.«
    »Das liegt mir fern, Sir. Es entspricht der Wahrheit, dass ich Romeo und Julia keinen anders lautenden Befehl erteilt habe.«
    »Wo sind sie dann?«, fragte Rhodan ungehalten.
    SENECA zögerte fast eine Sekunde lang. Als er dann antwortete, schwang in seiner absolut menschlich klingenden Stimme Verlegenheit mit. »Ich weiß es nicht, Sir.«
    »Du weiß es nicht?«, fragte Rhodan überrascht. »Heißt das, du hast die Kontrolle über sie verloren?«
    »Ja. Und das ist mir furchtbar peinlich, Sir.«
    Diesmal glaubte Perry Rhodan der Hyperinpotronik. SENECAs Egosektor hatte infolge einer überzähligen Balpirol-Halbleiterverbindung ein übersteigertes Selbstgefühl entwickelt, weshalb er schon die geringste Wissenslücke zu vertuschen suchte. Ein krasser Fehler wie der Verlust der Kontrolle über das Roboterpärchen, das ständig mit SENECA in Verbindung stand

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