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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Dickhäuters auf.
    Der Kelosker lief auf zwei kurzen, plumpen Beinpaaren und stützte sich ab und zu auf seine langen Tentakelarme. Dieser unbeholfene Gang erregte Hellmuts Mitleid. Allerdings unterdrückte er das Gefühl, wusste er doch genau, dass die Kelosker das anders empfanden und sich recht gut selbst helfen konnten.
    Danach wandte er seine Aufmerksamkeit dem Kopf des Wesens zu. Dessen Form erinnerte vage an eine Suppenterrine; die Schädeldecke bestand aus einer gekrümmten Knochenplatte, aus der in unregelmäßigen Abständen vier höckerartige Auswüchse ragten.
    Aus dem Bericht der ersten Expedition wusste Hellmut, dass sich in den Höckern Gehirnsektoren befanden, über die sonst kein Lebewesen verfügte. Sie standen mit dem Großhirn in Verbindung und erlaubten es den Keloskern, abstrakt mathematische Zusammenhänge zu begreifen, die den Terranern und anderen Intelligenzen nicht zugänglich waren.
    Sie waren rechnerisch sogar schon in den Bereich der siebten Dimension vorgedrungen, die von Terranern mit dem absoluten Nichts gleichgesetzt wurde. Die Kelosker schienen mit diesem ›Nichts‹ umgehen zu können wie andere Intelligenzen mit fünfdimensionalen Gravitationskonstanten. Offenbar war ›Nichts‹ doch kein treffender Ausdruck für den Bereich der siebten Dimension.
    Der Kybernetiker entdeckte in dem mehr als einen Meter breiten und etwa halb so hohen Schädel vier Augen, von denen zwei dort saßen, wo sich beim Menschen die Schläfen befanden. Das dritte Auge lag in Stirnhöhe, das vierte unterhalb und etwa da, wo beim Menschen der Mund war. Bei den Keloskern lag die Mundöffnung unterhalb dieses vierten Auges, an der Übergangsstelle zwischen Kopf und Rumpf. Den Mund benutzten sie ähnlich zum Sprechen wie Menschen.
    Als sich zu dem einen Wesen weitere gesellten, lösten Romeo und Julia die Verbindung zur Hauptpositronik. »Wir verlassen das Schiff und bitten dich, uns zu begleiten, Joscan«, sagte Julia.
    »Wollen die Kelosker überhaupt mit uns verhandeln?«, erkundigte sich der Kybernetiker.
    »Das wird sich herausstellen«, antwortete Romeo. »Ich schlage vor, du nimmst Deightons Translator mit.«
    Joscan Hellmut nickte. Er nahm dem gelähmten Gefühlsmechaniker das Übersetzungsgerät ab und war sich dabei bewusst, dass Deighton ihn trotz seiner Lähmung sehen und hören konnte. Dennoch schwieg er und schloss sich den Robotern an, um Kontakt zu den Keloskern aufzunehmen.
    Drei kastenförmige Radfahrzeuge hielten wenige Meter vor ihnen an. Die Gefährte waren äußerlich sauber gearbeitet, doch die Bedienungsinstrumente im Innern erschienen als derart plumpe Machwerke, dass sie an die Schalter und Hebel von Intelligenzen auf der Stufe des Übergangs vom Handwerk zur Industrialisierung erinnerten.
    Türen klappten nach außen und bildeten primitive Rampen, auf denen mehrere Kelosker unbeholfen ihre Fahrzeuge verließen.
    Vor den Robotern und Hellmut richteten sie sich auf. Sie standen nur auf den hinteren Beinpaaren und waren durchweg 2,70 Meter groß und zwei Meter breit. Diese Gestalten wirkten, als hätte sich die Natur mit ihnen einen Scherz erlaubt oder den ersten Versuch gemacht, intelligentes Leben zu formen.
    Aber die Kelosker mussten, so grotesk und schwerfällig sie wirkten, eine sinnvolle Lösung der Evolution darstellen. Wie ihre Heimatwelt ausgesehen haben mochte, konnte Hellmut nicht einmal erraten. Er war nur überzeugt davon, dass es kein Planet vom Typ Takrebotans gewesen sein konnte.
    Der größte Kelosker bewegte die Hautlappen seines Munds und sagte etwas in seiner fremdartigen Sprache.
    »Willkommen auf Takrebotan, ihr Sendboten unseres Verbündeten SENECA«, übersetzte der Translator. »Ihr seid zur rechten Zeit gekommen.«
    Joscan Hellmut erschrak, dass die Roboter und er als Sendboten des Verbündeten SENECA bezeichnet wurden. Er hob die Hand und antwortete: »Wir danken für die freundliche Begrüßung. Mein Name ist Joscan Hellmut, und meine Begleiter, Romeo und Julia, sind SENECAs Kinder. Wir sind zu euch gekommen, um über ein Bündnis zu verhandeln, das beiden Seiten Vorteile bringt und den Frieden zwischen unseren Völkern sichert.« Er beobachtete, dass die Kelosker unruhig wurden.
    Schließlich wandte sich der Sprecher der Fremden an ihn. »Wir erkennen Ihren guten Willen an, Joscan Hellmut, aber wir brauchen keine Verhandlungen. Wir benötigen das große Schiff, das ihr SOL nennt, um unsere wichtigsten kybernetischen Geräte in Sicherheit zu bringen. Dazu ist

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