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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ist darauf zu achten, dass möglichst wenigen Angreifern die Flucht gelingt!«
    Reginald Bull sah einen bitteren Zug auf Hsiao Li Tsens Miene. Der Kampf ums Überleben in der chaotischen Welt der Aphilie war brutal. Niemand wusste wirklich, was die Angreifer wollten. Aber jeder war sich darüber klar, dass sie ohne Rücksichtnahme vorgehen würden, um ihr Ziel zu erreichen. Jedermann wusste ebenso, dass eine bloße Abwehr des Angriffs für die Angreifer nur einen Anreiz darstellte, ihren Versuch unter günstigeren Umständen zu wiederholen. Allein die Vernichtung des feindlichen Stoßtrupps würde genug Abschreckungspotenzial haben, um Ihsien auf Dauer vor den Aphilikern zu bewahren.
    Die Kolonne von Robotern und Menschen hatte die Talsohle fast erreicht. Es gab, unmittelbar vor der Straße, die sich wenige hundert Meter nördlich im Grün verlor, eine abermalige Kursänderung, die noch eindeutiger als zuvor auf das nördliche Stadtende als Zielpunkt hinwies.
    »Feuer in sechzig Sekunden!«, sagte der Lautsprecher.
    Einen Augenblick später fächerten die Angreifer auf. Die beiden ausschließlich aus Robotern bestehenden Flügel schoben sich nach vorne, während die Menschen im Zentrum zurückfielen. Es sah aus, als sollte eine Umklammerungsaktion durchgeführt werden. In diesem Augenblick fiel es Reginald Bull wie Schuppen von den Augen. Er wusste plötzlich, wem der Vorstoß der Aphiliker galt. Im Zentrum des Halbkreises, den die Front der Angreifer jetzt bildete, befand sich das Haus, das man ihm zugewiesen hatte.
    »Feuer in zehn Sekunden!«
    »Halt!«, schrie Bull. »Nicht schießen!«
    »Ich will hinaus und mir die Sache aus der Nähe ansehen«, beantwortete er Hsiao Li Tsens fragenden Blick. »Können Sie das Feuer stoppen?«
    Der Alte gab halblaut einen Befehl. Sekunden später meldete sich der Lautsprecher: »Der Feuerbefehl ist bis auf weiteres ausgesetzt! Die Feuerbereitschaft bleibt aber weiterhin akut.«
    »Es geht um Sie, nicht wahr?«, erkundigte sich Hsiao Li Tsen. Hinter der Frage verbarg sich eine zweite, unausgesprochene: Wie kommt es, dass die Aphiliker sich ausgerechnet um Sie kümmern? Reginald Bull ging nicht darauf ein.
    »Ich will wissen, was sie vorhaben«, sagte er. »Vielleicht kann ich etwas hören, wenn ich mich nahe genug anschleiche.«
    »Das ist gefährlich!«, warnte der Alte.
    »Darauf kann ich keine Rücksicht nehmen.« Bull vergewisserte sich, dass seine Waffe im Gürtel schussbereit war. Dann trat er in die Nacht hinaus.
    Er hielt sich abseits der Straße und in Deckung der Büsche. In der Finsternis war der Gegner schwer auszumachen. Nur die schweren Schritte der Roboter hallten mit dem Wind heran.
    Eine Gruppe tauchte unvermittelt vor Bull auf. Er duckte sich, ging halbwegs zu Boden und hörte dumpfes Murmeln.
    »Umzingelung fertig!«
    »Die Roboter sollen vorgehen!«
    Bull war etwa fünfzig Meter von seinem Haus entfernt. Acht Männer lauerten vor ihm. Näher am Haus waren die Schatten der vorrückenden Ka-zwos zu sehen. Bull sah, dass einige von ihnen im Haus verschwanden. In der Gruppe vor ihm krächzte ein Empfänger. Er verstand nicht, was wahrscheinlich ein Roboter meldete, aber er hörte die Reaktion: »Der Kerl ist nicht zu Hause!«
    »Wir müssen die Stadt absuchen«, erklärte jemand. »Kratt nimmt uns nicht ab, dass wir ohne Bull kommen.«
    Die Aphiliker hatten also seine Maske durchschaut! Und der Auftrag, ihn einzufangen, stammte von Heylin Kratt, Trevor Casalles Adjutanten.
    Die Aphiliker berieten sich. Bull verstand nicht alles, aber doch genug, um zu erkennen, dass sie die ganze Stadt nach ihm durchsuchen wollten. Das bedeutete, dass er sich zurückziehen musste. Andererseits war es notwendig, die Angreifer daran zu hindern, in die Stadt einzudringen.
    Er zog sich vorsichtig zurück. Doch dann hörte er hinter sich im Gebüsch ein krachendes Geräusch. Ein Roboter sagte: »Hier ist ein Fremder!«
    Mit der Reaktionsschnelligkeit, die ihn die Erfahrung der Jahrhunderte gelehrt hatte, warf er sich zur Seite und entging gerade noch den zupackenden Händen des Roboters. Von einer anderen Seite her erfasste ihn jedoch der Lichtkegel eines Scheinwerfers. Jemand rief: »Das ist Reginald Bull!«
    Die Waffe glitt wie von selbst in seine Hand. Ein daumendicker Energiestrahl fauchte zum Ausgangsort des Lichtkegels, der einen Bogen beschrieb und erlosch.
    Reginald Bull floh. Angesichts der Übermacht hatte es keinen Sinn, den Tollkühnen zu spielen. Er musste außerdem damit

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