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Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zweikampf?« fragte der Ertruser. »Ich lege meinen Aggregattornister ab, sodass ich keinen Paratronschirm aufbauen kann. Dafür normalisieren Sie Ihre Körperstruktur. Anschließend legen wir hundert Meter Abstand zwischen uns und schießen, bis einer von uns tot ist.«
    Lraton Perlat stellte fest, dass es der Logik widerspräche, wenn er sich mit dem Ertruser auf einen chancengleichen Kampf einließ. Schließlich kämpfte er nicht zweckfrei, sondern aus der Notwendigkeit heraus, größeres Unheil abzuwenden. Er würde dieses Ziel gefährden, wenn er im Kampf mit dem Gegner auf seine Überlegenheit verzichtete. Andererseits musste er den Ertruser deswegen bewundern, denn für den Umweltangepassten war ein Haluter selbst ohne veränderte Körperstruktur ein gefährlicher Gegner.
    Er blickte den Ertruser prüfend an und sah, dass dieser ihn gelassen musterte. »Einverstanden!« sagte Perlat. »Würden Sie so freundlich sein und mir Ihren Namen nennen, damit ich weiß, gegen wen ich antrete?«
    »Ich heiße Toronar Kasom, bin aber natürlich nicht identisch mit dem echten Toronar Kasom. Leider wurde die Erinnerung an meinen richtigen Namen von den Laren ausgelöscht.«
    »Dann soll der Name Toronar Kasom, der bei uns Halutern einen guten Klang hat, für Sie gelten«, erwiderte Perlat. »Fangen wir an!« Während er die Verhärtung seiner Zellstruktur langsam aufhob, schritt der Ertruser bereits rückwärts.
    Bevor die vereinbarte Distanz erreicht war, erfasste Perlats scharfes Gehör das behutsame Scharren zahlreicher Füße, das sich von allen Seiten näherte. Sein Planhirn wertete das Geräusch mit der Schnelligkeit einer Hyperinpotronik aus.
    Die Besatzung der falschen MARCO POLO war dabei, ihn einzukreisen. Das setzte voraus, dass jeder genau wusste, wo er sich befand – und das wieder war nur möglich, wenn es jemand mitgeteilt hatte. Lraton Perlat musterte seinen Gegner scharf und erkannte, dass sich dessen Lippen kaum merklich bewegten. Der Ertruser hatte ihn nur hingehalten.
    Perlat war empört über so viel Schändlichkeit. Dennoch protestierte er nicht. Er formte nur seine Körperstruktur abermals um. Da sich sein Äußeres dabei nicht veränderte, konnte der Ertruser nichts davon bemerken.
    Endlich blieb der falsche Toronar Kasom stehen. »Die Entfernung dürfte ausreichen!« rief er. »Es kann losgehen!«
    »Erst müssen Sie Ihren Aggregattornister ablegen, Kasom!« Der Ertruser lachte spöttisch und aktivierte seinen Schutzschirm. Er hätte wissen müssen, dass der relativ schwache Paratron eines Kampfanzugs dem Kombistrahler eines Haluters nicht lange standhielt. Der falsche Toronar Kasom wunderte sich bestenfalls noch darüber, dass sein eigener Impulsstrahler gegen den Haluter wirkungslos blieb, dann starb er.
    Lraton Perlat musste jetzt mit dem nächsten Angriff der Schiffsbesatzung rechnen. Kraftvoll stieß er sich ab, durchschlug die Gangdecke und stand inmitten einer Gruppe völlig überraschter Männer, die nicht schießen konnten, weil sie sich gegenseitig behinderten.
    Der Haluter explodierte schier. Innerhalb weniger Sekunden war alles vorbei. Aber schon näherten sich eilige Schritte von allen Seiten.
    Lraton Perlats Zorn über das Betrugsmanöver des Ertrusers entlud sich in wilder Raserei. Um sich schießend, durchbrach er Stahlwände, wälzte schreiende Angreifer nieder und hinterließ eine breite Spur der Verwüstung.
    Als er das Nebenkraftwerk erreichte, das ohnehin sein Ziel gewesen war, bemerkte er genau das zu spät. Er konnte sich erst abbremsen, nachdem er gleich einem stählernen Geschoss das Aggregat zur Steuerung des Schwarzschild-Meilers durchschlagen hatte.
    Der Katastrophenalarm heulte auf. Leuchtfelder flackerten hektisch. Ein dumpfes, schnell anschwellendes Donnern kündigte die Freisetzung der bisher gebändigten thermonuklearen Energien an.
    Lraton Perlat verharrte nur eine Zehntelsekunde, dann raste er weiter, einem jäh wiedererwachten Selbsterhaltungstrieb folgend, sich jedoch zugleich bewusst, dass jede Flucht sinnlos war.
    Er kam beachtliche 600 Meter weit, bevor die Kernfusion außer Kontrolle geriet.
    Lraton Perlat sah sich in grelles Leuchten getaucht. Er hörte das Bersten der Schiffszelle und wusste, dass die falsche MARCO POLO verloren war.
    Sein Bewusstsein erlosch wie eine Kerzenflamme im Orkan …

24.
    Ein buntes Kaleidoskop von Farben wirbelte an seinen Augen vorüber. Das Ordinärhirn nahm die wechselnden Eindrücke auf, konnte sie aber nicht einordnen,

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