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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf der Erde war von NATHAN über meteorologische Stationen und Wettersatelliten reguliert worden. Sandstürme gehörten nicht zum klimatischen Repertoire dieser Funktionseinheit.
    Vielleicht, überlegte der hagere Mann, ist es zu einer vorübergehenden Unregelmäßigkeit gekommen.
    Er stieß auf die ersten Gebäude – zwei Flachbauten, in denen einst Andenken verkauft worden waren. Auf den ersten Blick sah der Maskenträger, dass die Häuser verlassen waren. Irgendwo schlug eine Tür immer wieder gegen ihre Fassung. Alle sichtbaren Fenster waren verschlossen. Staubschichten hatten sie zudem blind werden lassen.
    Im Seitenhof eines Hauses lag ein umgestürzter Pick-up. Seine Räder ragten nach oben, als wollten sie dem einsamen Passanten einen Hinweis geben.
    Alaska, der von seinen Erlebnissen auf den verschiedensten Planeten und im Weltraum Grauen erregende Bilder kannte und sich für abgehärtet hielt, wurde von dieser Szene eigentümlich berührt. Sie vermittelte etwas Endgültiges und Gespenstisches. Unwillkürlich beschleunigte er seine Schritte.
    Der Wind sprang um. Eine Bö peitschte ihm Sand entgegen. Alaska vernahm das Prasseln winziger Sandkörner auf seiner Maske. Jetzt war er sogar froh, dass er sie trug. Zwar drang Sand durch Mund- und Augenschlitze, aber er traf nur auf das in dieser Beziehung unempfindliche Cappinfragment.
    Der hochgewachsene Mann zog den Kopf zwischen die Schultern, beugte sich nach vorn und kämpfte weiter gegen den Sturm an. Ab und zu blieb er stehen, um zu lauschen. Trotz des Tosens wartete er darauf, andere Geräusche zu hören, wie sie typisch für die Anwesenheit von Menschen waren.
    Doch bis auf das Heulen des Windes und das Knistern des Sandes blieb alles still.
    Saedelaeres Unbehagen wuchs. Er fühlte, dass Unheimliches geschehen war und die Erde verändert hatte.
    Als er einige Zeit später die Stadt erreichte, ließ die Heftigkeit des Sturmes nach. Es war, als wollte er Atem holen, um dem potenziell Unsterblichen die Möglichkeit zu geben, das Bild einer verlassenen Stadt in sich aufzunehmen.
    Tiahuanaco war eine verlassene Stadt.
    Eine Geisterstadt!
    Alaskas Blick wanderte die Häuserreihen entlang. Vergeblich suchte er nach einer menschlichen Bewegung. Zum Teil wuchsen vor den Gebäuden bereits kleine Dünen aus rotem Sand. Einige Fahrzeuge standen herum. Sie sahen aus, als seien sie gerade erst von ihren Besitzern verlassen worden. Ein schweres Transportfahrzeug hatte sich mit der Schnauze in die Auslage eines Elektrogeschäfts gebohrt. Die Frontscheibe des Wagens war geborsten, roter Sand lag auf den Polstersitzen.
    Alaska warf einen Blick in das Elektrogeschäft. Dort standen die Gebrauchsartikel unangetastet auf den Regalen. Wertvolle Geräte waren darunter, aber es gab offenbar keine Plünderer, die sich dafür interessiert hätten.
    Alaska vermutete, dass die Einwohner von Tiahuanaco vor einem schweren Sandsturm geflohen waren und bald wieder zurückkehren würden. Tief im Innern wusste er jedoch, dass dies eine Fehleinschätzung der Lage war.
    Er drang mit einer gewissen Scheu in die Stadt ein. Allmählich flaute der Sturm völlig ab. Der Wind, der jetzt an den Häuserreihen entlangstrich, genügte jedoch, um feine Schleier roten Staubes über die Straßen zu wehen.
    Der Mann mit der Maske betrat ein großes Wohngebäude. Er durchsuchte alle zugänglichen Räume, ohne auf Menschen zu stoßen. Dabei machte er eine niederschmetternde Entdeckung. Die Trividempfänger, die er fand und einschaltete, funktionierten nicht. Er kam zu dem Schluss, dass keine Station mehr sendete.
    Alaska musste diese Feststellung erst verarbeiten. Noch immer verschloss er sich vor der Wahrheit. Er redete sich ein, dass der Ausfall der Sender ebenfalls ein lokales Problem war, das mit dem Sandsturm zusammenhängen konnte.
    Alle Räume, die er untersuchte, schienen erst seit kurzem verlassen zu sein. Es gab keine Anzeichen dafür, dass die Bewohner von Tiahuanaco sich für einen Aufbruch vorbereitet hatten.
    Menschen, die ihre Stadt verlassen, nehmen ihre Habseligkeiten mit, überlegte Saedelaere. Koffer und andere Gepäckstücke, die er in den Wohnungen fand, waren jedoch nicht benutzt worden. Auch Nahrungsmittel und Kleider schienen unberührt geblieben zu sein.
    Es sah alles so aus, als seien die Bewohner von Tiahuanaco nur auf einen kurzen Sprung zu einem guten Nachbarn gegangen.
    Die Stille erschien Alaska plötzlich unerträglich. Er stürmte aus dem Zimmer hinaus, stieß einen Stuhl

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