Silberband 090 - Gegner im Dunkel
einen Ihrer Befehlshaber mit, wenn er zurückgekommen ist.«
In den Gesichtern der Tbahrgs konnte er nicht erkennen, ob seine Worte den geringsten Eindruck gemacht hatten.
»Dürfen wir eine Bitte äußern?«, fragte Mugeb’thum überraschend.
»Selbstverständlich …«
»Dann haben Sie noch eine Weile Geduld. Alles wird sich aufklären, sobald ein bestimmter Punkt erreicht ist. Es ist wie bei einem Weg, der einmal einen guten Ausblick vom Rücken eines Hügels gestattet. Wir sind dorthin unterwegs. Die Tbahrgs ebenso wie die Terraner.«
13.
»Beachtlich«, murmelte Kordahl. »Wirklich beachtlich. Vor allem die Beschleunigungswerte sind hervorragend.«
Hommersolth schüttelte den Kopf. »Es ist nicht unsere Aufgabe, die Fremden zu loben«, stellte er fest. »Wir haben Wichtigeres zu tun.«
»Im Augenblick ist das dort wichtig«, widersprach Kordahl. »Sieh dir an, was von dem See übrig geblieben ist.«
Beide hatten sie mitverfolgt, wie das gewaltige Kugelschiff herangerast war und in kürzester Zeit das Wasser verdampft hatte. Auch das war eine Leistung, die ihnen Respekt abnötigte.
»Ich stelle fest, dass das Gebiet um den See unbewohnt war«, sagte Kordahl. »Das zwingt zu der Schlussfolgerung, dass die Aktion des Kugelraumschiffs als Warnung gedacht war, nicht als Drohung.«
»Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fremden nicht wussten, dass dieses Gebiet unbewohnt ist, muss ebenfalls berücksichtigt werden. Sie ist ziemlich hoch.« Mehr noch als seine Stimme verrieten die Augen Hommersolths Erregung. Sie glitzerten extrem stark.
»Diese Fremden könnten versuchen, uns hinters Licht zu führen«, stellte Kordahl fest. »Nach wie vor ist nicht erwiesen, dass sie wirklich nichts mit der Inkarnation VERNOC zu tun haben. Wir wissen, dass VERNOC sehr geschickt ist …«
»VERNOC ist ein ausgesprochener Blender unter den Inkarnationen. Es ist sehr wohl möglich, dass er seine Spione so gut getarnt hat, dass die Tbahrgs ihnen nicht auf die Spur gekommen sind. Wir müssen äußerst vorsichtig sein.«
Kordahl dachte kurz nach, dann nickte er. Seines kurzen Halses wegen war die Bewegung kaum wahrnehmbar. »Ich stimme zu«, sagte er ruhig. »Die Fremden sind den Tbahrgs technisch überlegen. Das vergrößert das Risiko.«
Die Tbahrgs, die in der Nähe ihrer Arbeit nachgingen, zeigten keine Reaktion. Sie waren es gewohnt, solche Äußerungen stillschweigend hinzunehmen.
»Schlussfolgerung?« Kordahls Frage war rein rhetorisch, die Konsequenzen, die sich aus der Lagebeurteilung ergaben, lagen auf der Hand.
»Wir besorgen uns ein Probeexemplar«, erklärte Hommersolth. »Bevor wir Kontakt aufnehmen oder handeln, müssen wir sicher wissen, dass die Fremden nichts mit VERNOC zu tun haben. Wir werden den Fremden gründlich befragen, und uns wird keiner täuschen können.«
Sekundenlang betrachtete Kordahl die Tbahrgs, die sich nicht in ihrer Arbeit stören ließen. »Perialtac«, sagte er ruhig.
Einer der Männer kam respektvoll näher.
»Stelle eine Gruppe zusammen! Der Xenthor-Materialisator soll aktiviert werden. Es eilt!«
Perialtac deutete mit einer Handbewegung an, dass er den Befehl verstanden hatte, dann zog er sich eilig zurück. Kordahl sah Hommersolth an. Die breiten, hornigen Lippen seines Freundes hatten sich leicht geöffnet. Offenbar war Hommersolth vergnügt, er entblößte jedenfalls sein Gebiss mit den starken Eckzähnen.
»Ich bin gespannt«, sagte Hommersolth lächelnd, »was wir uns einfangen werden. Endlich gibt es wieder eine reizvolle Aufgabe. Die einzige Voraussetzung ist, dass es sich um einen typischen Vertreter der Fremden handelt.«
Bericht Galto Quohlfahrt
Warten ist eine ausgesprochen zweischneidige Angelegenheit, das wurde mir wieder einmal klar. Die Ruhe in der Zentrale war nervenbelastend, eine drohende Ruhe.
Perry Rhodan wollte momentan weder starten noch einen bewaffneten Konflikt vom Zaun brechen. Also warteten wir. Es lag bei den Tbahrgs, den nächsten Schritt zu unternehmen.
Neben mir lauerten drei Posbis und ein Matten-Willy auf jede meiner Bewegungen. Als ich langsam aufstand, reagierten sie sofort und folgten mir. »Wohin?«, erkundigte sich der Matten-Willy leise, als er neben mir die Zentrale verließ.
Sehr vorsichtig machte ich meinen Begleitern klar, dass ich mich von gewissen verbrauchten Stoffen zu trennen wünschte. »Dann aber vorwärts!«, befahl einer der Posbis. »Galtos Gesundheit ist bedroht. Es ist wirklich an der Zeit, ihm einen rückstandsfreien
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