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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Konvertermagen einzubauen.«
    Ich lächelte. Wenn die Posbis daran erinnert worden wären, dass sich in meiner Darmflora Millionen Bakterien tummelten, dass ich zum Leben so giftige Stoffe wie Phosphor brauchte und dass meine Verdauungssäfte Salzsäure enthielten – es war nicht auszudenken, was sie dann mit mir veranstaltet hätten.
    Wir erreichten die Toilette. »Galto!«, kreischte der Matten-Willy. »Du erwartest hoffentlich nicht, dass wir dich einen derart bakterienverseuchten Ort aufsuchen lassen? Das wäre denkbar unhygienisch.«
    Hinter mir erklang ein spöttisches Lachen. Ich wandte mich wütend um und verhedderte mich dabei in den Pseudoarmen des Matten-Willys, der mich zurückhalten wollte. Als ich endlich den Knoten gelöst hatte, war ich bleich wie ein Leichentuch. Die Posbis wimmerten deshalb.
    Den jungen Mann auf der anderen Seite des Korridors hätte ich am liebsten mit der flachen Hand erschlagen, aber aus nahe liegenden Gründen verzichtete ich darauf. Der Bursche lachte, dass ihm die Tränen über das Gesicht liefen. »Prachtvoll!«, kicherte er. »Galto Quohlfahrt, der Pseudo-Posbi mit seinem positronischen Kindergarten. Sagen Sie, klettern Ihnen die Maschinen auch ins Bett nach, um Ihre Gesundheit zu überwachen?«
    »Das ist eine ausgezeichnete Idee!«, rief der Matten-Willy. »Auf diese Weise könnten wir deine Gesundheit am wirkungsvollsten schützen.«
    Ich beherrschte mich mühsam.
    »Dieser Mann gefährdet mein Wohlbefinden«, erklärte ich meinen Begleitern. »Er steigert den Druck in meinen biohydraulischen Leitungen. Das kann schwere Schäden zur Folge …«
    Weiter kam ich nicht. Zwei Posbis packten den unverschämten Spötter und führten ihn rasch und nachdrücklich fort. Noch aus einiger Entfernung konnte ich sein idiotisches Kichern hören.
    Immerhin, eines hatte der flegelhafte Bursche erreicht: Zwei meiner Aufpasser waren einstweilen anderweitig beschäftigt. Jetzt musste ich nur noch den verbliebenen Posbi und den Matten-Willy überlisten.
    Ich brachte sie dazu, den Raum erst einmal gründlich zu desinfizieren. Mit einem erstaunlichen Aufwand an Arbeit und Desinfektionsmitteln machten sich die beiden auf die Jagd nach dem vereinsamten Bakterium, das die normalen Reinigungsprozesse überlebt haben konnte. Währenddessen schlüpfte ich in den Nebenraum. Ich brauchte eine halbe Minute, um das Lüftungsgitter an der Rückwand zu lösen. Vorsichtig zwängte ich mich durch die Öffnung. Wie tief ich fallen würde, falls ich den Halt verlor, konnte ich nicht sehen, dafür war der Schacht zu tief. Was meinen Blick fesselte, war eine gleich große Öffnung auf der gegenüberliegenden Seite.
    Tahta Zerthan war Solanerin, jung, gut gewachsen und intelligent, etwas zu gut gewachsen, um ein völlig unbeschwertes Leben führen zu können. Insgeheim amüsierte sie sich über die mehr oder minder geschickten Annäherungsversuche der Männer.
    An diesem Nachmittag hatte sie es sich in ihrer Kabine bequem gemacht und sich über eine Datenbrille in ferne Welten versetzt. Tahta hatte sich entschlossen, den Chefstrategen des anderen Geschlechts zu studieren, und sich eine Casanova-Biografie besorgt. Die Stimme, die sie plötzlich zu hören glaubte, erschreckte sie.
    »Hallo!«, sagte jemand, und dass dieser Jemand ein Mann war, ließ sich nicht überhören.
    Tahta nahm die Datenbrille ab. Das ging dann doch zu weit. Offenbar hatte sich ein hartnäckiger Verehrer in ihr Zimmer eingeschlichen. Falls er dafür einen Deflektor benutzt hatte …
    »Hallo«, sagte der Mann erneut. »Ist dort jemand?«
    »Allerdings«, stellte Tahta wütend fest. »Und wenn Sie nicht sofort verschwinden, werden Sie diesen Jemand kennen lernen.«
    Vorsichtig sah sie sich um. Da war kein noch so vages Flimmern in der Luft, das ihr den Standort des Eindringlings verraten hätte.
    »Sie müssen mir helfen!«, zischte die Stimme jetzt. »Ich bin in Gefahr!«
    »Natürlich«, gab Tahta gereizt zurück. »Wenn Sie sich nicht verziehen, werden ich Ihnen einen harten Gegenstand auf den Kopf schlagen.«
    »Nur das nicht«, lautete die Antwort. »Und sprechen Sie bitte ganz leise. Niemand darf uns hören.« Der Mann flüsterte. Seine Stimme klang tatsächlich, als fühle er sich bedroht.
    »Wo stecken Sie eigentlich?«, fragte Tahta. Nach dem zweiten Wort dämpfte sie ihre Stimme.
    »Im Lüftungsschacht«, gestand der Unbekannte.
    »Machen Sie keine Witze«, empörte sich Tahta. »Der Schacht führt beinahe vierhundert Meter in

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