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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Tiefe.«
    »Vielen Dank für die Auskunft«, murmelte der Unbekannte. »Jetzt weiß ich wenigstens, wie tief ich falle, wenn Sie nicht bald das Gitter entfernen. Hören Sie, ich will gar nichts sonst von Ihnen.«
    »Ach«, spottete Tahta. »Und warum stecken Sie im Lüftungsschacht?«
    »Das ist eine lange Geschichte, aber ich habe keine Zeit, denn ich … Hilfe!«
    Tahta wurde blass. Sie stand mittlerweile unter dem Gitter des Lüftungsschachts, und es konnte keinen Zweifel geben, dass die Stimme tatsächlich von dort kam.
    »Leben Sie noch?«, flüsterte Tahta.
    »Bald nicht mehr, wenn Sie das Gitter nicht entfernen. Die Verbindungen sind ganz leicht zu lösen. Aber beeilen Sie sich, ich kann mich nicht mehr lange halten!«
    Tahta blieb misstrauisch. »Warum klettern Sie nicht einfach zurück?«, wollte sie wissen.
    »Das kann ich nicht. Dann würden sie mich finden.«
    »Ich?«
    »Nein, die anderen.«
    »Augenblick«, bemerkte Tahta. »Sie klettern in Lüftungsschächten herum, weil jemand hinter Ihnen her ist?«
    »Ungefähr richtig, aber eben nur ungefähr. Hören Sie, ich will hier heraus. Ich verspreche Ihnen, dass ich Ihre Kabine sofort verlassen werde, sobald Sie mich befreit haben. Ich bin schließlich kein Unhold, ich weiß, wie man sich älteren Damen gegenüber zu benehmen hat.«
    Sekundenlang war Tahta sprachlos vor Empörung, dann löste sie die letzte Verbindung und setzte das Gitter auf dem Boden ab.
    Eine metallisch schimmernde Spitze schob sich aus der Öffnung, dahinter war noch mehr Metall zu sehen. Tahta glaubte jetzt zu wissen, dass sie es mit einem fehlgeschalteten Posbi zu tun hatte. Vorsichtshalber wandte sie sich zur Flucht.
    Während sich hinter ihr der defekte Roboter durch die Öffnung schob, wühlte sie mit zitternden Händen in ihren Taschen nach dem Impulsgeber für die Kabinentür. Sie hatte sich eingeschlossen, um ungestört zu bleiben. Mit Posbis kannte sie sich nicht sonderlich aus, sie wusste nur, dass diese Maschinen lebendes Zellplasma enthielten. Dass Posbis hervorragend menschliche Stimmen nachahmen konnten, wenn sie entsprechend ausgerüstet waren, war auch kein Geheimnis. Eines aber hätte ein Posbi mit Sicherheit niemals getan … Tahta hörte den typischen Pfiff, der sich allen Anfechtungen zum Trotz durch die Jahrtausende gerettet hatte – jenes unverkennbare Pfeifen, mit dem eine aufdringliche Sorte Mann Jagdabsichten verkündete und dabei noch unverschämt genug war, die Beute vor dem Angriff zu warnen.
    Langsam wandte sie sich um. »Sie, Sie …!«
    »Gestatten, Galto Quohlfahrt. Es tut mir Leid, wenn ich Sie erschreckt habe.«
    »Sie sind der komische …?« Tahta unterbrach sich hastig.
    Galto Quohlfahrt lächelte dezent.
    Bericht Galto Quohlfahrt
    »Damit wäre die ältere Dame wohl ausgeglichen«, sagte ich freundlich. Die junge Frau war bildhübsch, ich hätte in keiner besseren Kabine landen können. Meine Beine schmerzten allerdings, jedenfalls da, wo sie noch original waren. »Ich hoffe, ich habe Sie nicht allzu sehr gestört«, fuhr ich fort. »Sie wollten sicher gerade etwas für Ihre Bildung tun.«
    Ich nahm die Datenbrille und den zugehörigen Speicherchip vom Tisch und stellte erstaunt fest, dass es sich um die Lebensbeschreibung eines gewissen Casanova handelte.
    »Sie sind eine Verehrerin des Meisters?«, erkundigte ich mich.
    »Mitnichten«, antwortete die Frau. »Und von Ihnen weiß ich auch genug. Verlassen Sie sofort meine Kabine!«
    »Zuerst will ich das Gitter wieder befestigen. Ich möchte verhindern, dass meine Kindermädchen mir folgen, sonst erleben Sie hier bald einen Aufmarsch von Posbis und Matten-Willys. Würde Ihnen das Spaß machen?«
    Verwirrt schüttelte sie den Kopf. Während ich das Gitter in die Höhe hob, konnte ich hören, wie auf der anderen Seite des Lüftungsschachts mein Gefolge aufkreischte. Die Burschen hatten meine Spur gefunden. So schnell es ging, brachte ich das Gitter wieder an. Dass ich dabei einem Posbi in die Sehzellen blickte, ließ sich leider nicht vermeiden.
    »Hören Sie … ähm, Miss?«
    »Tahta!«
    »Ein sehr schöner Name, Tahta. Meine Bewacher haben mich soeben entdeckt. Wenn sie uns hier finden, sind wir verloren.«
    »Sie vielleicht, ich nicht!«
    »Wie Sie meinen. Ich konnte nicht wissen, dass es Ihnen Freude bereitet, von wild gewordenen Posbis verschleppt und in einem Behälter voll Desinfektionsmitteln halb ersäuft zu werden. Bleiben Sie also ruhig in Ihrer Kabine, aber lassen Sie mich

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