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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kontrolleure des Mytharton-Systems hatten sie zwar eine verantwortungsvolle Position inne, aber innerhalb der Mächtigkeitsballung der Kaiserin von Therm waren sie nicht mehr als unbedeutende Rädchen im Getriebe.
    »Sie könnten uns aber Ihr Vertrauen beweisen, indem Sie Ihren Einfluss auf Ihr Volk geltend machen«, sagte Perry schließlich.
    »Woran denken Sie?«, fragte Hommersolth.
    »Ich würde einen verstärkten Kontakt mit Ihrem Volk schätzen und möchte auf einer der Hauptwelten der Feyerdaler landen.«
    »Diesen Vorschlag wollte ich Ihnen selbst schon unterbreiten«, sagte Hommersolth.
    »Was … wirklich …?« Perry war verblüfft.
    »Da wir in einigen Planetentagen abgelöst werden sollen, wird die Station auf Sh’donth nicht lange unbemannt sein. Wir können das Mytharton-System jederzeit verlassen. Wenn es Ihnen recht ist, können wir sofort nach Kursobilth fliegen. Das ist eine unserer Hauptwelten.«
    Der Grauvater trat über die Schwelle. Nun stand er im Innersten des Shma’ingo der Sh’majino gegenüber. Sie lag auf einem großflächigen Lager, das sich ihren Bewegungen anpasste. Im Augenblick warf sie sich auf dem Bett unruhig hin und her. Ihre entzündeten Gehörnerven zitterten. Ihre weit geöffneten Augen flackerten unruhig. Ein Labungstuch verhüllte ihren Körper und spannte sich über den prallen Leib.
    Aus dem halb geöffneten Mund mit den starren Hornlippen quoll ein glucksender Laut. Die Sh’majino wandte sich dem Grauvater zu, ihre glühenden Blicke schienen ihn durchbohren zu wollen, doch er hielt ihnen stand. Dabei konzentrierte er sich auf die Umgebung.
    Im Hintergrund des im Dämmerlicht liegenden Raumes standen die Geburtshelfer-Roboter. Die Mutter konnte sie bei Bedarf jederzeit aktivieren. Das würde sie aber nur im äußersten Notfall tun. Ebenso würde sie sich nur dann des Funksprechgeräts bedienen, sobald sie Hilfe von außen benötigte.
    Unvermutet schlug das Kind im Leib der Sh’majino aus. Die Bewegungen des Ungeborenen waren so heftig, dass sie sich durch die gespannte Decke deutlich abzeichneten.
    Hatte das Kind etwas gemerkt?, fragte sich der Grauvater ängstlich.
    Er öffnete den Mund, um ein tröstendes Wort an die Mutter zu richten. Aber da bäumte sie sich wie unter Schmerzen auf und rief stöhnend: »Geh!«
    Der Grauvater zögerte.
    »Geh, geh!«
    Hatte sie an seiner Ausstrahlung gemerkt, dass er ein Grauvater war? Wodurch mochte er sich verraten haben? Er hatte doch alles getan, um seine Gedanken vor ihr abzuschirmen!
    Langsam verließ er den Raum. Der nächste Vater trat ein.
    »Geh!« Die Sh’majino wälzte sich auf dem Lager. »Lasst mich allein! Geht mir alle aus den Augen!«
    Da wusste der Grauvater, dass die Ablehnung der Mutter nicht ihm persönlich galt. Als er aus dem Shma’ingo ins Freie trat, hatte er sich wieder beruhigt. Er entfernte sich vom Geburtshaus und suchte im Kräutergarten den Platz auf, wo er seine Kleider abgelegt hatte.
    Das lange Warten begann. Aber das machte ihm nun nichts aus. Gefahr drohte ihm nicht mehr. Nichts konnte ihn von seinem Vorhaben abhalten. Er hatte Zeit. Erst wenn der entscheidende Augenblick gekommen war, würde er gnadenlos zuschlagen. Er, der Vater vieler Minderkinder, würde auch diesmal sein Ziel erreichen …
    Bericht Danjsher
    Als ich den Gleiter der GALANSCH über meinem Anwesen kreisen sah, hatte ich sofort ein ungutes Gefühl. Aber die Zeiten, da ich mich auf meinen danjsh verlassen konnte, waren längst vorbei. Deshalb sagte ich mir, dass alles nur Einbildung sei, und widmete mich weiterhin meiner Gartenarbeit.
    Um diese Jahreszeit blühten die Blumen am schönsten. Ihre Blüte würde aber nur wenige Tage dauern, solange das Klima mild blieb. Wenn dann die Sommerhitze kam, würden die Blumen wie ich unter den sengenden Sonnenstrahlen leiden.
    Aber selbst unter diesen Bedingungen konnte ich sie zum Blühen bringen. Auch in der klirrenden Winterkälte gelang es mir, die Knospen treiben zu lassen. Ich verstand mich auf das Ziehen von Pflanzen mehr als auf alles andere. Sie waren meine einzigen Freunde. Ich hatte sonst nichts mehr.
    Das Summen des Gleiters riss mich aus meinen Gedanken. Und als das Antriebsgeräusch kurz darauf erstarb, war mir klar, dass die Maschine gelandet sein musste. Mein Gefühl hatte mich also doch nicht getrogen. Wenn Beamte der GALANSCH zu mir kamen, bedeutete das in keinem Fall etwas Gutes für mich.
    Ich verließ meine blühenden Freunde und ging zum Haus. Auf dem Landeplatz

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