Silberband 090 - Gegner im Dunkel
scheinen die Feyerdaler die gleiche Rangordnung einzunehmen wie die Terraner in der Mächtigkeitsballung von ES. Würden Sie Ihr Volk unter diesem Aspekt mit den Terranern auf dieselbe Stufe stellen?«
»Unter diesem Aspekt – ja«, antwortete Hommersolth.
»Gut. Die Kaiserin von Therm fürchtet offenbar Aktivitäten einer anderen Superintelligenz gegen sich. Diese Superintelligenz soll nach Ihren Andeutungen eine Inkarnation mit der Bezeichnung VERNOC ausgeschickt haben, damit sie in den Bereich der Kaiserin von Therm eindringt.
In der Galaxis Dh’morvon weiß man, dass VERNOC der Blender unter den Inkarnationen ist. Er kann also in allen möglichen Erscheinungsformen auftreten. Deshalb lag es für Sie nahe, uns für VERNOC oder dessen Diener zu halten, weil wir gerade zu der Zeit in Dh’morvon eintrafen, in der jeder sein Auftauchen erwartet. Ist das richtig?«
»Ja.«
»Aus diesen Fakten ergeben sich eine Reihe von Fragen«, fuhr Perry fort. »Sie haben sich als Beauftragte der Kaiserin von Therm bezeichnet. Demnach hoffe ich, dass Sie uns mehr über diese Superintelligenz sagen können. Welche Ziele verfolgt sie? Über welchen Raumsektor dehnt sich ihre Mächtigkeitsballung aus? Es wäre natürlich ebenso interessant zu erfahren, ob es sich bei der Kaiserin von Therm um ein Einzelwesen handelt, um eine fremdartige Wesenheit oder um ein Volk aus vielen Individuen.«
»Ja, das wäre es zweifellos«, sagte Kordahl.
»Wie bitte?«
Der Feyerdaler verzog seine hornigen Lippen, dass sein Raubtiergebiss zu sehen war. »Sehen Sie, Perry Rhodan«, antwortete er dann, »Ihre Fragen könnte man doch auch in Bezug auf ES stellen.«
»Sie weichen aus, Hommersolth. Sobald die Rede auf Ihre Superintelligenz kommt, werden Sie verschlossen.«
»Das ist ein offenes Wort«, sagte Hommersolth. »Aber meine Verschlossenheit hat nichts mit Ablehnung zu tun. Umgekehrt habe ich erkannt, dass Ihre spärlichen Angaben über ES nichts mit Geheimnistuerei zu tun haben. Vielmehr wird deutlich, dass Sie von Ihrer Superintelligenz ES keine rechte Vorstellung haben. Das ist eine Stufe zu hoch.«
Perry nickte. »Akzeptiert. Aber da ist noch etwas, das mit der Kaiserin von Therm in Zusammenhang stehen könnte. Sie wissen, dass wir auf der Suche nach unserer Heimatwelt Terra sind. Die Kelosker haben einen siebendimensionalen Rasterplan erstellt, doch ist für uns nur verständlich, dass uns von Terra noch etliche Galaxien trennen. Ein äußerst vager Begriff.
Nun haben wir auf Xumanth die Bildprojektion einer Sonne mit zwei Planeten gesehen. Eine Kurzanalyse ergab, dass es sich bei dieser Sonne um Medaillon handeln könnte, den Stern, in dessen Umlaufbahn sich unsere Welt befindet. Die Bildsendung wurde von etwas gesendet, was die Tbahrgs MODUL nennen. Ist MODUL ein Begriff aus der Mächtigkeitsballung der Kaiserin von Therm? Und was hatte es mit dieser Bildsendung auf sich?«
»Wir haben die Projektion auf Sh’donth ebenfalls empfangen«, sagte Kordahl. »Die Sendung ging über viele Relaisstationen. Aber wir konnten sie nicht auswerten. Wir können nur vermuten, dass dieses Sonnensystem für das MODUL von großer Wichtigkeit ist, weil es die Aufnahme über die Relaiskette schickte.«
Perry seufzte. Ich konnte seine Enttäuschung verstehen, wir alle hatten uns von den Feyerdalern exaktere Angaben erwartet.
»Was ist dieses MODUL?«, fragte Perry fast verzweifelt. »Eine Forschungsstation, ein Beobachter oder ein Botschafter?«
»Zweifellos das alles und noch mehr, eben das MODUL«, antwortete Hommersolth. Mir schien es, dass er sich die Worte regelrecht abquälte.
Perry schoss die nächste Frage unvermittelt ab. »Was sagt Ihnen der Begriff BARDIOC?«
»Ich habe ihn auf der SOL gehört«, antwortete Kordahl. »Der Name BARDIOC wird von Ihnen mit einer Gefahr in Zusammenhang gebracht, vor der ein Bote Ihrer Superintelligenz ES warnte.«
»Vorher haben Sie diesen Begriff noch nie gehört?«
»So ist es.«
Perry verbarg seine Enttäuschung nicht.
»Wir haben ausgemacht: Vertrauen gegen Vertrauen«, sagte er nach einer Weile. »Ich habe gezeigt, dass ich mich daran halten will. Doch Sie sind mir den Beweis bislang schuldig geblieben.«
»Hommersolth und ich sind nicht allwissend«, entgegnete Kordahl ohne Vorwurf. »Das müssten wir sein, um Sie zufrieden stellen zu können. Wir sind längst nicht so mächtig, wie Sie gerne glauben würden.«
Perry musste einsehen, dass er von den Feyerdalern einfach zu viel verlangte. Als
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