Silberband 090 - Gegner im Dunkel
Hommersolth und Kordahl hinzu, die sich diskret im Hintergrund gehalten hatten.
Er hielt sich nicht mit Vorreden auf, sondern fiel sofort mit der Tür ins Haus. »Wir kennen nun Ihr Problem mit dem Grauvater, Konemoth. Ich glaube, wir könnten Ihnen helfen, ihn ausfindig zu machen. Fragen Sie Hommersolth und Kordahl, beide werden Ihnen bestätigen, dass unser Angebot seriös ist.«
Konemoth erholte sich schnell von seiner Überraschung. »Ich zweifle nicht an Ihren guten Absichten, Perry Rhodan – der Bericht unserer Kontrolleure über die Terraner ist äußerst positiv ausgefallen. Aber Sie sind noch nicht lange genug auf unserem Planeten, um die Verhältnisse zu kennen …«
»Uns stehen Mutanten zur Verfügung«, unterbrach Perry. »Die parapsychisch begabte Truppe ist in der Lage, den Grauvater innerhalb der Frist von fünf Tagen aufzufinden und unschädlich zu machen. Erwirken Sie bei Ihrem Regenten eine Audienz für mich, damit ich ihm mein Angebot unterbreiten kann.«
Konemoth warf Hommersolth und Kordahl einen fragenden Blick zu. Kordahl bestätigte: »Die terranischen Mutanten könnten mehr erreichen als die gesamte GALANSCH!«
»Wenn das so ist«, sagte Konemoth, »werde ich Harrerath Ihren Vorschlag unterbreiten.«
Endlich war es so weit. Die Gedankenströme aller 20.000 Väter hatten sich auf derselben Frequenz eingependelt. Auch die des Grauvaters, der sich bisher noch Zurückhaltung auferlegt hatte. Aber bald war seine Zeit gekommen.
Die Väter wagten geschlossen einen zögernden Vorstoß auf das schwach pulsierende Etwas in ihrer geistigen Sphäre. Je näher sie mit ihrem Mentalblock rückten, je intensiver sie sich zusammenzogen, desto deutlicher wurde, dass es sich bei dem pulsierenden Etwas um zwei Gebilde handelte.
Mutter und Sohn.
Sh’majino und Zharyox!
Zwei Geister in einem Körper.
Und dort: 20.000 Körper und ein Geist. Ein mächtiger Geist, gebildet aus 20.000 potenten Gehirnen, der sich wie ein schützender Kokon um den kleinen, unfertigen Gedankensender schloss.
Erste beruhigende Impulse … ein Anfang.
Das winzige Mentalgebilde des Kindes pulsierte unruhig. Sofort zogen sich die 20.000 Väter geschlossen zurück.
Wenig später ein neuer Vorstoß. Diesmal zeigte das Ungeborene keine Anzeichen aufkommender Panik. Es verhielt sich abwartend, ließ sich von der mentalen Strömung berieseln und zeigte bald durch Kontaktbereitschaft, dass es seine Scheu vor dem Unbekannten abgelegt hatte.
In dem Moment schlug der Grauvater zu! Er schoss seine zerstörerischen Impulse wie Giftpfeile in das im Werden begriffene Gebilde, dass es zuckte und sich konvulsivisch wand. Der Mentalsphäre der 20.000 Väter brandete eine Schmerzwoge entgegen, die sie erschaudern ließ – ein Schreiimpuls des Kindes, gefolgt von Panikstrahlung der Mutter, die auf die Väter übergriff.
Aufruhr. Chaos.
Schmerz durch Stiche und Hiebe. Verursacht durch einen Fremdkörper, der wie ein Schatten inmitten der Sphäre des Guten lauerte.
Die Väter bäumten sich auf und versuchten, den Fremdkörper zu erfassen und aus ihrer Sphäre zu stoßen. Doch der Grauvater hatte sich längst wieder zurückgezogen und sandte Impulse auf ihrer Frequenz aus.
Langsam legte sich der Aufruhr. Das Kind beruhigte sich wieder, ließ sich von den zärtlichen, besänftigenden Impulsen einlullen und in Sicherheit wiegen. Dennoch stand die Angst unauslöschlich im Raum. Die Väter wussten, dass unter ihnen ein zerstörerisches Element war, ein Grauvater. Und die Mutter wusste es ebenso.
Die Väter versuchten, die geistige Sphäre zu verlassen, den Mentalblock aufzulösen. Doch sie mussten erkennen, dass dies längst nicht mehr möglich war. Zu fest waren bereits die geistigen Bande zu dem Kind. Wären sie gewaltsam zerrissen worden, hätte das Kind sterben müssen.
Das wussten die Väter.
Und das war dem Grauvater bekannt.
Er konnte triumphieren.
Bericht Danjsher
Harrerath hatte mein größtes Problem bereits angedeutet: »Wie willst du als einziger Discorer unter lauter Feyerdalern unerkannt bleiben, Kinderfinder?«
Als Feyerdaler konnte ich mich nicht verkleiden, denn dazu war ich um einen Kopf zu klein. Ganz abgesehen davon, dass keine Maske einer eingehenden Prüfung standgehalten hätte. Es gab jedoch eine einfachere Methode, mich unerkannt unters Volk zu mischen: Ich tarnte mich als Winterkind. Es gab viele Winterkinder auf Kursobilth und besonders viele in Arp’arongh. Sie waren an Geist und Körper geschädigt,
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