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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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am Ufer stehen. Das Biodil kam langsam auf ihn zu und verharrte etwa drei Meter von ihm entfernt. Es schien sich nicht zu einem Angriff entschließen zu können.
    Hommersolth ahmte einige Sekunden lang das brüllende Gelächter der Männer nach. Als er verstummte, sank Kordahl bedächtig auf die Knie herab. Er stützte sich mit den muskulösen Armen auf und trommelte mit seinen zwölf Fingern rhythmisch auf den Boden. Hommersolth antwortete ihm kurz darauf mit einem wilden Trommelwirbel seiner Finger. Das Reptil schien zu spüren, dass es keine Beute machen konnte, und wühlte sich tiefer in den Schlamm hinein.
    »Sie sind anders als wir«, stellte Hommersolth fest.
    »Ganz anders.« Kordahl atmete tief durch. Er hatte Mühe, sich seine Empfindungen nicht anmerken zu lassen.
    Hommersolth richtete sich auf. Seine hornigen Lippen verzogen sich. »Wer kann diese Verantwortung tragen?«, fragte er.
    »Wir müssen es tun«, erwiderte Kordahl. »Uns bleibt nichts anderes übrig. Sie müssen den Weg gehen, der vorgeschrieben ist.«
    »Gibt es keine andere Möglichkeit?«
    »Keine«, sagte Kordahl unerbittlich.
    »Sie haben keine Chance.«
    »Richtig. Sie werden das Ziel nicht erreichen. Sie sind nicht geeignet. Trotz allem sind sie nur Barbaren der mittleren Stufe.«
    »Caljoohl bedeutet für sie das Ende.« Hommersolth zögerte. Die Ereignisse der letzten halben Stunde hatten ihn davon überzeugt, dass er und Kordahl einen anderen Weg gehen mussten als bisher. Er bedauerte diese Wendung. Aufgrund seiner Sympathie für die Terraner hätte er sich gern anders entschieden, aber er konnte nicht.
    »Wir müssen Rhodan erklären, was ihn erwartet«, sagte Kordahl. »Er muss wissen, welche Bedingungen er zu erfüllen hat.«
    »Wir gehen zu ihm. Alles Weitere liegt bei Joftblahn. Seine Aufgabe wird es sein, den Terranern zu zeigen, wo ihre Grenzen sind.«
    Feinsprecher Joftblahn blieb stehen. Er schloss die Augen und sog die Luft behutsam durch die geblähten Nasenflügel ein. Ein Raubvogel kreiste hoch über ihm und schrie in Sekundenabständen schrill auf.
    Joftblahn öffnete die Augen wieder und schritt einen schmalen Pfad hinunter, der sich in Serpentinen in die Tiefe wand.
    Hundert Meter unter ihm lag eine weitläufige Dschungellandschaft. Mehrere Vulkankegel ragten hier auf, aus weit verstreuten Geysiren schossen siedende Dämpfe und heiße Schlammfontänen in die Höhe.
    Der Pfad endete an einer Klippe. Joftblahn ließ sich auf die Knie nieder, schwang sich über die Felskante und hangelte sich an der Steilwand abwärts. Er glitt schnell und sicher in die Tiefe, obwohl kaum Vorsprünge an dem Gestein zu erkennen waren. Jeder Griff saß, als hätte er ihn tausendfach geübt.
    Der Regelbewahrer fing eine Pheromonschockwelle auf, doch er reagierte nicht darauf. Augenblicke später stieß der Raubvogel auf ihn herab. Im letzten Moment wich der Feyerdaler geschickt zur Seite. Das Tier schoss an ihm vorbei, fing sich mit ausgebreiteten Schwingen ab und segelte davon. Die Thermik trieb dem Feinsprecher den Duft von Histaminen zu, und eilig schloss er die Nasenfalten.
    Wenig später erreichte er einen breiten Pfad. Das Gestein sah hier zwar fest und eben aus, tatsächlich war es brüchig und porös. In kaum sichtbaren Falten und Löchern lebten ungemein angriffslustige Insektenvölker. Nur etwa hundert Steinkäfer konnten einen Mann wie Joftblahn innerhalb weniger Sekunden töten. Wenn noch einmal hundert dazukamen, schafften sie es, ihn bis auf das blanke Skelett aufzufressen.
    Joftblahns nackte Füße klatschten auf das Gestein, als sei keine Gefahr vorhanden. Er sah einige Grünkriecher aus den Spalten hervorkommen, und der abstoßende Geruch ihrer Zahndrüsen schlug ihm entgegen. Joftblahn schritt nicht schneller und nicht langsamer als bisher aus. Zentimeternah ging er an den Insekten vorbei.
    Als er das Unterholz des Dschungels erreichte, trat eine Frau aus dem Dickicht. Augenblicklich schloss er die Nasenfalten, dennoch erreichte ihn ein Schwall ihres Geruchs. Sein vegetatives Nervensystem reagierte auf den Hormonsturz. Joftblahn streckte die Arme aus und zeigte der Frau seine Handflächen. Dann wandte er ihr den Rücken zu und wartete.
    Sie trat an ihn heran. »Fremde werden kommen«, stellte sie fest.
    Joftblahn wartete schweigend. Er fühlte ihren Atem im Nacken. Ihre Hände glitten über seine Schultern.
    »Sie suchen den Weg, der über Pröhndome zur Kaiserin von Therm führt.« Sie ließ die Hände sinken und trat zwei

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