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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Begleiter die Station erobert hatten.
    »Jetzt staunst du?«, fragte er hämisch, als wir in den Bau einflogen. »Damit hast du nicht gerechnet.« Er blickte mir forschend ins Gesicht, konnte aber nicht feststellen, was ich dachte. Wie erwartet machte ihn meine Haltung unsicher.
    »Tu nicht so, als ob dich das alles nicht berührt!«, brüllte er. »Maltsaan hat prächtig mit uns zusammengearbeitet. Das weißt du genau, und ich weiß, wie sehr dich das ärgert.«
    Die ungeheuerliche Behauptung traf mich wie ein Hieb. Dennoch fasste ich mich so schnell, dass ich mich nicht einmal durch ein Lidzucken verriet. Einem Mann wie Maltsaan traute ich ohne weiteres einen derart abscheulichen Verrat zu. Er wollte oberster Regelbewahrer sein. Vielleicht versuchte er, mich loszuwerden, indem er den Barbaren Jorkdahl in seine Intrigen einbezog.
    Aber dann bäumte sich alles in mir gegen einen solchen Gedanken auf. Maltsaan war ein eiskalt berechnender Mann, der dennoch immer wusste, welche Regeln er zu beachten hatte. Es gab genügend Männer und Frauen, die ihn kontrollierten. Sein Weg nach oben würde von ihnen sofort versperrt werden, sobald er gegen die Grundgesetze von Caljoohl verstieß.
    Wir kamen in die Schaltzentrale. Die vierundneunzigste Generation hatte alles großzügig und weiträumig angelegt. In der Halle hätte sogar ein kleines Raumschiff Platz gefunden. An den Wänden erhoben sich die Projektionsfächer bis unter die Decke. Alle Kontrollaggregate waren eingeschaltet, sodass überall die dreidimensionalen Bilder der Landschaften zu sehen waren. In der Mitte der Leitstelle befanden sich die Kontrollpulte, von denen aus das Geschehen gelenkt werden konnte. Von hier aus lösten meine Assistenten bei Bedarf Vulkanausbrüche aus, ließen Geysire zu fauchendem Leben erwachen und hetzten beutelüsterne Raubtiere aus ihren Verstecken.
    Eine ständige Überwachung war unerlässlich, weil sich sonst chaotische Verhältnisse ergeben hätten. In dem Moment wäre es zu einem lebensgefährlichen Abenteuer geworden, sich in den Prüfungszonen aufzuhalten. Mit einem Blick erkannte ich, dass Jorkdahls Begleiter die Station beherrschten. Zehn meiner Assistenten saßen aber noch auf ihren Plätzen. Daher bestand vorläufig keine Gefahr für die Feyerdaler, die innerhalb der künstlichen Landschaften lebten.
    Jorkdahl wies auf die zwanzig Männer und Frauen seiner Begleitung. Alle waren bewaffnet.
    »Wir wollen es kurz machen«, sagte er zu mir und dirigierte mich von der Plattform herunter. »Du weißt, worum es geht. Wir wollen den Feinsprechertitel.«
    »Sie werden ihn nicht erhalten, Jorkdahl«, erwiderte ich. Mit einem gewissen Stolz stellte ich fest, dass keiner meiner Assistenten sich dazu erniedrigte, auf meine Lage zu reagieren. Sie versahen ihre Arbeit, als sei überhaupt nichts geschehen.
    »Ich zweifle nicht daran, dass wir bekommen werden, was wir haben wollen.« Der Barbar stieß mir seine Waffe in den Magen. »Wenn nicht, werden wir zuerst dich töten und anschließend diese Station vernichten. Das würde auf Caljoohl ein völliges Chaos auslösen.«
    »Die Atmosphäre entweicht in den Raum«, stellte ich fest. »Planetenweite Beben würden vermutlich alles zerstören, was Sie noch heil gelassen haben. Die Vulkane brechen auf, und damit ist das Ende erreicht. Gleichzeitig verschließt sich Ihnen der Weg nach Pröhndome für alle Zeiten. Sie werden verfemt sein – Sie und alle, die Ihnen folgen.«
    Er öffnete die Lippen und schlug die Zähne krachend aufeinander, um mir seine Verachtung zu zeigen. Mir schauderte.
    »Maltsaan wird es nicht so weit kommen lassen«, erklärte Jorkdahl triumphierend. »Die Situation ist günstig für uns. Maltsaan will dein Nachfolger werden, Joftblahn. Er wird kaum etwas dagegen einzuwenden haben, dass wir dich beiseite schaffen. Aber er wird auf keinen Fall zulassen, dass wir die Testanlagen zertrümmern, denn dann hätte er keine Zukunft mehr als oberster Feinsprecher von Caljoohl.«
    Er blickte mich mit leuchtenden Augen an, als erwarte er ein Kompliment von mir. Doch ich schwieg. Seine Worte glitten von mir ab, als hätte er sie nicht ausgesprochen. Er mochte ein primitiver Barbar sein, aber er war ein guter Psychologe. Vor allem hatte er Maltsaans Charakter offenbar genau analysiert und auf dem Ergebnis seinen Plan aufgebaut. Wenn Maltsaan seine Pflichten und seine Würde über dem Wunsch vergaß, oberster Feinsprecher zu werden, konnte das Vorhaben Jorkdahls gelingen. Und

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