Silberband 090 - Gegner im Dunkel
Mahlstrom ein kaum zu übersehendes Zeichen gesetzt. Die SOS-Rufe waren absolut eindeutig.«
»Rhodan, ich …«
Sein Lächeln vertiefte sich. »Ich hoffe, Sie geben uns Landeerlaubnis auf Ovarons Planet.«
»Selbstverständlich.«
Es war still geworden in dem Raum. Jetzt fuhr Mayk Terna herum und brüllte: »Stellt endlich den verdammten Alarm ab!«
In Hildenbrandt standen die Männer, Frauen und Kinder schweigend auf den Straßen und Plätzen, als die drei gigantischen Schiffsteile der SOL herabsanken. Rhodan führte die SZ-1, die SZ-2 und das zylinderförmige Mittelstück langsam an die Stadt heran, um atmosphärische Turbulenzen so weit wie möglich zu vermeiden.
»Mein Gott«, staunte Mayk Terna, die mit ihren Freunden und Mitarbeitern auf dem Dach der Hauptverwaltung stand. »Ich hätte nie gedacht, dass die SOL so groß ist.«
Im Vergleich zu den Raumschiffen vor der Stadt wirkten die Schiffsteile der SOL wie fliegende Gebirge. Selbst der Fragmentraumer erschien im Vergleich klein, obwohl er die erbeuteten Einheiten der Lemurer deutlich überragte.
»Jetzt ist es vorbei mit deiner Herrlichkeit als Oberkommandierende der Flotte des Großimperiums Ovarons Planet«, sagte Vay Bays bissig.
»Niemand hat von einem Imperium gesprochen«, entgegnete Mayk Terna hitzig.
»Vorbei ist es dennoch mit deinen militärischen Ambitionen.«
»Ich weiß«, erwiderte die Administratorin ärgerlich. »Lass mich damit in Ruhe.«
»Was geschieht mit Bully und Roi?«
»Sie bleiben, wo sie sind.«
»Das ist nicht dein Ernst?«
Mayk Terna schnaufte wütend. »Es ist mein Ernst. Verlass dich darauf.«
Vay Bays lachte. Kayla Hildenbrandt lächelte nur. Sie blickten in den Himmel hinauf, aus dem sich nun die PHARAO herabsenkte.
Mayk Terna fuhr abrupt herum. »Wir Narren!«, rief sie. »Wir müssen die Baustelle besetzen und dürfen sie Rhodan nicht in die Hände fallen lassen. Vay, du fliegst mit einem Trupp von wenigstens zweihundert Frauen zur Baustelle. Beeile dich!«
Vay Bays stellte keine Fragen, sondern hastete ins Amtsgebäude hinab, wobei sie ihre Befehle bereits über Armbandfunk weitergab.
»Perry Rhodan bittet Sie um eine Unterredung, Mayk Terna«, traf kurz darauf die Meldung ein. »Sind Sie mit seinem Besuch in Hildenbrandt einverstanden?«
»Selbstverständlich«, antwortete die Administratorin hastig. Ihre schwankende Stimme verriet, dass sie Rhodan mit gewaltigem Respekt begegnete. Sie blickte zum Mittelteil der SOL hinüber, das am weitesten westlich an der Küste gelandet war. Von dort näherte sich ein Gleiter, eine große Maschine, die sicherlich Platz für zwanzig Personen bot.
Mayk Terna verließ das Dach. Nur Kayla wartete, bis der Gleiter landete. Sie kannte die beiden Männer, die ausstiegen, von alten Dokumentarberichten. Der eine war Perry Rhodan, der andere Fellmer Lloyd, der Chef des Mutantenkorps. Eine Polizistin der Ovaron-Streife führte die Besucher ins Haus.
Kayla Hildenbrandt ging nun auch hinunter. Sie hatte keine Schwierigkeit, bis in den Versammlungssaal vorzudringen. Hier war allerdings kaum noch ein Platz frei. Alle standen dicht gedrängt und warteten auf Rhodan. Es wurde still, als der Terraner und Fellmer Lloyd eintraten.
Mayk Terna, die im Sessel der Vorsitzenden gewartet hatte, sprang auf. Ihr flammend rotes Haar fiel ihr über die Schultern nach vorn. Sie warf es zurück, stemmte die Fäuste in die Hüften und bemühte sich um ein ausdrucksloses Gesicht, mit dem sie ihre Selbstsicherheit beweisen wollte. Sie wartete, bis Rhodan vor ihr stand, dann streckte sie ihm ihre fleischige Rechte entgegen.
»Willkommen auf Ovarons Planet«, sagte sie mit dröhnender Stimme. »Wir haben lange auf Sie warten müssen, Perry Rhodan.«
Er ergriff ihre Hand. »Es war nicht besonders schwierig, diese Welt zu finden.« Seine Stimme verriet nicht, was er bei dem übertrieben heftigen Händedruck empfand. Auch Fellmer Lloyd zeigte keine Reaktion.
»Wir sind auf der Suche nach der Erde«, sagte Rhodan.
»Terra ist aus dem Mahlstrom verschwunden. Sie sind zu spät gekommen.«
Rhodans Lippen zuckten. Doch der Schock währte nur Sekunden.
»Darüber werden wir ausführlich reden«, sagte er. »Selbstverständlich interessiert mich, was inzwischen geschehen ist. Ich habe gesehen, dass eine Produktionsanlage für Treibstoff errichtet wird. Aber es sieht so aus, als wären Sie nicht damit einverstanden.«
»Ganz recht.«
»Die Situation hat sich geändert. Die SOL ist hier und benötigt
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