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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Erste, der auf unsere Angebote eingeht, und Sie scheinen tatsächlich noch so etwas wie jugendliches Temperament zu haben.«
    »Stellen Sie das sofort ab!«, befahl der Aktivatorträger zornig. Er zeigte zu dem Holo hinauf. »Ich dulde das nicht. Ahnen Sie überhaupt, was Sie damit anrichten?«
    »Natürlich«, erwiderte Kayla erheitert. »Keiner Ihrer Männer arbeitet mehr. Und hören Sie sich den Jubel an: Alle sind begeistert.«
    Bull blickte grimmig zu einer nahen Gruppe von Arbeitern hinüber. Sie standen dicht beisammen und verfolgten die Vorführung mit glänzenden Augen.
    »Stellen Sie den Projektor ab!«
    »Nein.«
    Reginald Bull hob die Hände, um nach Kayla zu greifen, doch sie trat rasch einen Schritt zurück. »Wollen Sie eine zweite Ohrfeige?«, fragte sie spöttisch.
    Er ließ die Arme sinken. »Irgendwo ist eine Grenze«, sagte er mühsam beherrscht. »Wir können die Männer nicht aus den Schiffen lassen. Wenn wir die Defensivkraft erhalten wollen, ist Disziplin unerlässlich. Ihr Verhalten ist schlicht unmöglich.«
    »Das finde ich überhaupt nicht«, antwortete Kayla Hildenbrandt ernst. »Die Kampfkraft der Raumer wird nicht dadurch geschwächt, dass die Männer, die dienstfrei haben, statt in ihren Kabinen in den Häusern der Frauen schlafen. Es gibt keinen vernünftigen Grund, sie zu kasernieren.«
    »Begreifen Sie denn nicht, Kayla?« Reginald Bull stöhnte verzweifelt. »Das geht nicht. Im Angriffsfall müssen wir innerhalb weniger Minuten starten, oder wir sind verloren.«
    »Ja und?«
    »Es ist unmöglich, die Männer in dieser kurzen Frist aus den Betten zu trommeln und an Bord zu holen.«
    »Das beeindruckt mich nicht, Bully. Wenn es so ist, dass uns im Angriffsfall nur wenige Minuten bleiben, dann müssen wir eben durch ein Frühwarnsystem mehr Zeit gewinnen.«
    »Das sagen Sie so einfach. Wir können die Raumer nicht einmal ausreichend besetzen. Wie sollten wir unter den Umständen ein Frühwarnsystem aufbauen? Es würde uns noch mehr Männer entziehen und uns dadurch weiter schwächen.«
    »Mr. Bull, ich erinnere mich, dass Sie zu jenen Personen gehören, denen in der Vergangenheit immer eine gute Lösung eingefallen ist. Strengen Sie Ihren Kopf auch dieses Mal an. Ich jedenfalls werde dafür kämpfen, dass Ihre Männer sich das Recht auf eine Lebenspartnerin erzwingen.«
    Ihre Blicke begegneten sich. Reginald Bull spürte, dass er auf ernsthaften Widerstand stieß. Kayla Hildenbrandt durfte er nicht unterschätzen, obwohl er genau das bisher getan hatte. Da er sich im Moment unterlegen fühlte, brachte er es aber auch nicht fertig, ihr mit einem Kompliment zu begegnen, obwohl dadurch die Spannungen zweifellos geringer geworden wären.
    »Ich warne Sie eindringlich«, sagte er. »Falls Sie unsere Besatzungen zur Meuterei verleiten, wird das Konsequenzen für die Bevölkerung dieses Planeten haben.«
    »Ich verstehe nicht, wie Sie das meinen.«
    »Dann denken Sie in Ruhe darüber nach!« Bully blickte auf sein Kombiarmband. »Es ist acht Uhr. Ich gebe Ihnen eine Stunde Zeit. Um neun ist es vorbei mit diesem Supermarkt der Weiber.« Er deutete zu dem Holo hinauf, drehte sich um und stieg in seinen Gleiter, ohne Kayla Hildenbrandt einen weiteren Blick zu gönnen.
    Sie trat hastig an die Maschine heran. »Was geschieht, Bully, falls ich die Sendung nicht unterbreche?«
    »Das werden Sie erleben«, antwortete er kühl und startete.
    Er kehrte in die PHARAO zurück. In der Hauptzentrale befanden sich nur Commander Rik Radik, Roi Danton und Leutnant Raydoc.
    »Was ist hier los?«, fragte Bull.
    Roi Danton wandte sich ihm zu. Er lächelte und zeigte damit, dass er die Lage nicht als so ernst ansah, wie sie vielleicht war. »Die Männer haben ihre Posten verlassen. Sie stehen in den Schleusen und gaffen zu der Projektion hinüber«, berichtete er.
    Leutnant Raydoc trat Bull entschlossen entgegen. »Sir, ich wurde von den Besatzungen der Schiffe beauftragt, mit Ihnen zu reden!«
    »So, wurden Sie das?«
    »Allerdings, Sir.«
    »Was haben Sie mir zu sagen?«
    »Es geht um die Frauenfrage, Sir.«
    »Aha. Und wenn ich nicht mit Ihnen darüber verhandle?«
    »Dann, Sir, werden die Männer den Dienst vorerst nicht wieder aufnehmen.«
    »Das kann ja heiter werden.« Bully blickte Roi Danton flüchtig an. »Sie wagen es also, mir eine Meuterei anzukündigen?!«
    »Sir, darum geht es nicht. Sie missverstehen die Situation.«
    Reginald Bull erkannte den Leutnant kaum wieder. So entschlossen hatte er ihn

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