Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
dich?«
    »Miserabel!« Der Junge ächzte.
    Walik fuhr ihm vorsichtig durch das wirre rote Haar. Er fühlte eine verkrustete Stelle. Bluff zuckte zusammen.
    »Platzwunde«, lautete Waliks Diagnose. »Hast du Kopfschmerzen?«
    Der Junge nickte.
    »Verständlich. Übelkeit?«
    »Nein.«
    »Vielleicht kommst du ohne Gehirnerschütterung davon.«
    »Was war eigentlich los?«, wollte Bluff wissen.
    »Auf den letzten sechs oder sieben Metern fiel das künstliche Schwerefeld aus. Ein Wunder, dass wir uns nichts gebrochen haben.«
    »Zufall …?«
    Walik Kauk schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht.«
    »Shamanov?«
    »Er muss Augustus wieder beschwatzt haben, und das scheint ihm sogar ziemlich leicht gefallen zu sein. Du weißt, wie man den Ka-zwo dazu bringt, etwas zu tun, was er eigentlich nicht tun will …«
    »Man behauptet, der Lokalrechner hätte eine entsprechende Anweisung ausgegeben.«
    »Shamanov muss dahinter gekommen sein.«
    »Woher weißt du das alles? Ich meine … wieso kann es kein Zufall sein?«
    Walik Kauk hob die Steckplatten hoch. »Ich fand das hier unten. Ich bin sicher, dass es uns nachgeworfen wurde. Wahrscheinlich stammen die Platten aus einem Kontrollmechanismus, der für den Antigravschacht verantwortlich ist.«
    Bluff stand vorsichtig auf und blickte in die Höhe. »Was jetzt?«
    »Wir suchen weiter nach der Medostation.«
    Sie einigten sich darauf, dass Walik Kauk als Erster den Schacht verlassen sollte, weil er besser bei Kräften war als der Junge. Bluff stellte sich mit dem Rücken an die Schachtwand und verschränkte die Hände vor dem Leib zu einer Stufe, über die Walik auf seine Schultern stieg. Anschließend gelangte der Mann mühelos nach oben.
    »Hab Geduld!«, rief er dem Jungen zu. »Ich bin zurück, sobald ich Kann!« Dann eilte er davon.
    Der Gang folgte einer lang gestreckten Krümmung und verlief anschließend etwa einhundert Meter weit geradlinig, bevor er sich in einen weiten, dreieckigen Raum öffnete. Eine unüberschaubare Vielzahl technischen Geräts stand hier.
    Walik sah sich nicht lange um. Er ergriff die erstbeste Metallstange, die ihm zwischen die Finger kam, und eilte zurück. Als er den Schacht wieder erreichte, waren fast zwei Stunden vergangen. Aber Bluff beschwerte sich nicht. Mit Hilfe der Stange kletterte er zu Walik empor.
    »Immer der Nase nach, Junge.« Walik Kauk deutete in den Gang hinein.
    Nach fünf Stunden erfolglosen Umherirrens war von Baldwin Tingmers Zuversicht nicht mehr allzu viel übrig. Seine Umgebung hatte sich stetig verändert, aber nirgendwo hatte er eine rote Leuchtmarkierung der Art gefunden, die zur Medostation wies.
    Er war müde und hungrig, und irgendwann würde er Halt machen müssen. Dann aber blieben kaum mehr vier Tage, um das Medo-System zu finden und sich behandeln zu lassen. Die Zeit wurde knapp.
    Als ehemaliger Ingenieur wusste Tingmer mehr als Walik Kauk oder Bluff Pollard über die Struktur der Kontrollstationen vom Typ der Palatka-Station. Sie waren unmittelbare Untergebene des Großrechners NATHAN und erhielten von diesem Aufgaben übertragen, die sie jeweils für ein Gebiet, eine Region, einen Bezirk ausübten. NATHAN ließ seinen Untergebenen ziemlich viel Spielraum. Den Kontrollstationen wurden in der Mehrzahl der Fälle nur die zu erreichenden Ziele genannt – zum Beispiel der reibungslose Ablauf des Oberflächenverkehrs, die Versorgung der Bevölkerung und der Industrie mit Energie. Wie sie diese Ziele jedoch erreichten, blieb den Kontrollstationen überlassen. Sie waren demnach weitgehend autark. NATHAN behielt sich zwar die Möglichkeit eines Direkteingriffs vor, aber soweit Baldwin wusste, hatte es in den vergangenen Jahrhunderten höchstens fünf solcher Eingriffe gegeben.
    Eine der Aufgaben der Kontrollstationen war die medizinische Betreuung der Bevölkerung. Jeweils eine Sektion war allein dem vorbehalten. Das Medo-System hatte nicht unmittelbar mit Menschen zu tun – wie überhaupt der Anblick eines Terraners im Innern einer Kontrollstation eine Seltenheit war. Vielmehr lieferten die Rechner die von den in der Region ansässigen Ärzten und sonstigen medizinischen Versorgungseinrichtungen angeforderten Daten, schlugen Heilmethoden vor, erstellten Diagnosen und was es dergleichen sonst noch zu tun gab.
    Das Medo-System an sich war also nicht für die unmittelbare Untersuchung und Behandlung von Kranken eingerichtet. Wer sich hier behandeln lassen wollte, der musste zunächst eine Reihe von Umbauten

Weitere Kostenlose Bücher