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Silberband 092 - Das MODUL

Silberband 092 - Das MODUL

Titel: Silberband 092 - Das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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spöttisch. »Willst du damit sagen, wir hätten uns das leibhaftige Grauen an Bord geholt?«
    Geoffry Waringer hielt dem Blick mit großem Ernst stand. »Etwa so«, antwortete er.
    Ein Hologramm baute sich auf. Reginald Bull erschien in Lebensgröße zwischen den Männern.
    »Die Proviantsache muss unbedingt untersucht werden, Perry«, stieß er sichtlich erregt hervor. »Was die Leute vorgesetzt bekommen, ist inzwischen so gut wie ungenießbar.«
    Wortlos fixierte Rhodan den Freund. Bull reagierte erst verwundert, dann unsicher. »Seit wann gibst du dich so redselig? Wenn du nichts von meinem Vorschlag hältst …«
    »Warum kommst du nicht hierher und hörst dir an, was Geoffry zu sagen hat?«, fiel ihm Rhodan ins Wort. »Wir haben größere Probleme als nur die Sache mit dem Proviant.«
    An diesem Morgen vergaß Joscan Hellmut seine Weltfremdheit und kümmerte sich intensiv um die Geschehnisse der letzten Tage. Der seltsame Traum, den er ebenso wie die beiden Roboter gehabt hatte, beschäftigte ihn. Zwei Stunden vor Mittag nahm er eine kleine Zwischenmahlzeit ein – nicht in seinem Quartier, wie er es sonst tat, sondern in einer kleinen Messe, nicht weit von seinem Labor entfernt.
    Anschließend verschaffte er sich alle Informationen, die es bislang über den COMP gab.
    Im Umgang mit seinen Robotern gab sich Joscan oft und gerne den Anschein, er halte Romeo und Julia für Menschen, die ihr groteskes Äußeres einer skurrilen Laune des Schicksals verdankten. Es gab Personen, die diesen Anschein ernst nahmen und ihn für verrückt hielten. In Wirklichkeit war sich Joscan der Robotnatur seiner Schützlinge vollkommen bewusst. Auch dessen, dass es ihnen unmöglich war, im menschlichen Sinn ›zu träumen‹. Also hatten sie die Geschichte von dem Traum nur erfunden, um eine Wahrnehmung, die sie sich nicht logisch erklären konnten, in gängiger Sprache zu umschreiben.
    Anders war es mit Joscans eigenem Traum. Es war wirklich ein Traum gewesen.
    Joscan Hellmut bezweifelte keinen Augenblick, dass diese Träume von dem COMP induziert worden waren. Nicht er selbst, nicht Romeo und auch nicht Julia hatten geträumt, sondern die Traumempfindungen waren ihnen eingegeben worden. Von dem angeblichen Datenspeicher der Kaiserin von Therm.
    Joscan wusste, dass er gerufen worden war. Schon einmal war ihm Ähnliches widerfahren: auf Last Stop, der Welt der Kelosker, als er zum Vermittler zwischen SENECA und den Menschen geworden war und bei der Besatzung der SOL lange Zeit in dem Ruf gestanden hatte, ein Verräter zu sein.
    Zweifellos war der COMP eine selbstständige Intelligenz wie das Shetanmargt. Er brauchte einen Kontakt zu den Menschen, einen Mittler sozusagen. Joscan Hellmut fühlte sich aufgerufen, dieser Mittler oder Anwalt zu sein. Er, gemeinsam mit seinen beiden Robotern. Er wusste nicht, warum die Wahl fremder maschineller Intelligenzen immer wieder auf ihn fiel, aber er war entschlossen, dem Ruf zu folgen.
    Dabei war ihm unklar, was er wirklich zu tun hatte. Mit dem Traum hatte der COMP bewiesen, dass er auf menschliche Bewusstseine Einfluss nehmen konnte. War das gleichbedeutend mit seiner Fähigkeit, Gedanken zu lesen? In dem Fall würde er wissen, wie Joscan Hellmut sich entschieden hatte, und ihm beizeiten seine Wünsche kundtun.
    Joscan beschloss abzuwarten. Der COMP würde sich wieder melden.
    Vigo Hynes leitete eine Gruppe der Abteilung Feuersicherung. Seine Gruppe war dafür verantwortlich, die schweren Desintegratoren, Strahlgeschütze und Transformkanonen in einsatzbereitem Zustand zu halten. Hynes' Gruppe bestand aus zwölf Personen. Ihre Aufgabe erschöpfte sich in der Regel darin, Anzeigen abzulesen und auf Kleinrechnern Simulationen durchzuführen, die zeigten, ob die Feuerbereitschaft der Geschütze gewährleistet war oder nicht. Im Konfliktfall allerdings – zum Beispiel bei der Auseinandersetzung mit den schwarzen Raumschiffen – wurde die Aufgabe der Abteilung Feuersicherung ziemlich aufreibend, und die Männer gaben alles, um eine Minderung der Feuerkraft zu verhindern.
    Einmal am Tag nahm Vigo Hynes selbst eine grundlegende Prüfung vor, die sich bis hinein in die Arbeitsspeicher der Positroniken erstreckte. Diese Prüfung wurde vom Standard nicht verlangt, denn die Feuerleitrechner galten als absolut zuverlässig. Hynes führte sie dennoch durch. Er sagte sich, die wirksamste Möglichkeit, die Feuerkraft der SOL zu schwächen, sei ein Eingriff in die Feuerleitpositronik, und schloss dabei

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