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Silberband 092 - Das MODUL

Silberband 092 - Das MODUL

Titel: Silberband 092 - Das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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waren dafür nur mehrere Minuten intensiven Kontakts mit dem Translator der anderen Partei notwendig.
    »Sie nennen sich Hulkoos«, informierte schon nach kurzer Zeit LOGIKOR seinen Besitzer.
    »Ruhe!«, bellte der Anführer der Hulkoos. LOGIKOR übersetzte getreu seiner Programmierung den Befehl. Gafed pfiff leise und ausdruckslos.
    Kaarmansch-Xes starrte den Fremden nachdenklich an. Er war als Raumfahrer Überraschungen gewohnt, wenn es darum ging, mit Fremden Kontakt aufzunehmen. Der Formenreichtum der Natur war gewaltig, aber der Hulkoo konnte sich nicht erinnern, jemals ein solches Wesen gesehen zu haben.
    Auf den ersten Blick wirkte der Gefangene, als habe sich eines der Sitzkissen aus der Kommandantenkabine plötzlich selbstständig gemacht. Kaarmansch-Xes betrachtete den merkwürdig geformten Rumpf, die vier Beine und die beiden oberen Extremitäten mit den feingliedrigen Klauen.
    Der Offizier, der das Bergungsmanöver überwacht hatte, erstattete Bericht: »… wir trauten unseren Augen nicht, aber als wir das Wrack öffneten, fanden wir dieses Wesen, obwohl es längst hätte tot sein müssen.«
    »Ich lebe aber noch«, warf der Fremde pfeifend ein. Die Kommunikation lief über seine Silberkugel und den Translator ohne jede Schwierigkeit.
    »Zu welchem Volk gehörst du?«, erkundigte sich Kaarmansch-Xes.
    »Ich weiß es nicht«, erklang es freundlich. »Ich heiße Kibat Gafed und bin Forscher.«
    Kaarmansch-Xes zwinkerte nervös. Einen Abgesandten der Kaiserin von Therm hatte er sich entschieden anders vorgestellt. Leider ließ sich bei dem merkwürdigen Forscher nicht ablesen, was er dachte oder empfand. Der Translator vermochte Stimmungen stets nur sehr unvollkommen wiederzugeben, daher konnte Kaarmansch-Xes nicht erkennen, ob das gefangene Wesen ihn veralbern wollte.
    »Was erforschst du?«
    Aus den Augenwinkeln heraus verfolgte der Kommandant, wie seine Flotte die Zahl der Keulenschiffe systematisch dezimierte. Die meisten der kleinen Raumer hatten sich in die Wolke abgesetzt, aber auch dort tobten die Kämpfe mit großen Verlusten, vor allem für die Fremden, die sich aber weiterhin verbissen zur Wehr setzten und für die Hulkoo-Einheiten nicht ungefährlich waren.
    »Was sich erforschen lässt«, lautete die wenig befriedigende Antwort auf Kaarmansch-Xes' Frage. Er spürte Ärger in sich aufsteigen, schluckte seinen Unwillen aber hinunter. Einstweilen zog er es vor, ruhig zu bleiben und seine Fragen gelassen zu stellen. Für andere Maßnahmen, die dem Gefangenen das Sprechen erleichtern würden, war später noch genügend Zeit.
    »In wessen Auftrag?«
    Kibat Gafed stieß einen erstaunten Pfiff aus. »Ich weiß es nicht.« Er war erschüttert, auch wenn der Hulkoo das nicht erkennen konnte.
    Gafed erinnerte sich, dass er einmal gewusst hatte, in wessen Auftrag er forschte, er erinnerte sich auch, dass er dieses Wissen noch vor kurzer Zeit besessen hatte. Nun war die Information verschwunden, als habe sie nie existiert. Rasch ignorierte Gafed jedoch dieses Problem.
    Langsam streckte er einen Arm aus und fasste behutsam nach einem der Stachel, die aus dem Pelz seines Gegenübers wuchsen. Die Hulkoos erstarrten förmlich.
    Vorsichtig zog Gafed an dem Stachel. Er bewegte sich nur geringfügig, umso rascher und heftiger rotierten die Arme des Hulkoos. Ein wuchtiger Hieb traf Gafed, ohne ihm jedoch Schaden zuzufügen. Ein Körper von seiner Schwere war mit einem solchen Schlag nicht umzuwerfen.
    Gafed interpretierte den Sachverhalt falsch und erwiderte das Grußritual. Der vor ihm stehende Hulkoo taumelte einige Schritte zur Seite und bellte auf.
    »Bist du von Sinnen?«, brüllte Kaarmansch-Xes wütend.
    »Keineswegs«, antwortete Gafed freundlich.
    Das Betragen des lebenden Sitzkissens ging über die Kräfte des Hulkoo-Kommandanten. »Ergreift den Burschen und stellt ihn unter einen Durchleuchter!«, befahl er. »Ich will wissen, wie er in seinem Innern beschaffen ist.«
    Gafed gab einen freudigen Pfiff von sich, denn das klang nicht schlecht. Vielleicht konnten ihm die Hulkoos bei der Lösung seiner brennendsten Fragen helfen.
    Der Translator lieferte dem Hulkoo-Kommandanten eine sinngemäße Übertragung von Gafeds Äußerung. Kaarmansch-Xes glaubte, seinen Sinnen nicht mehr trauen zu dürfen. Seine Männer hatten das Schiff des merkwürdigen Fremdlings schwer beschädigt, den Forscher selbst gefangen genommen und verhört – und dieses Wesen freute sich auf die Fortsetzung des Verhörs. War das

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