Silberband 093 - Abschied von Terra
Gebäude. Jetzt half ihm die Erfahrung, die er bei den Terranern gewonnen hatte. Im Gegensatz zu dem s-Tarvior kannte er sich in der einheimischen Architektur aus.
An die HÜPFER dachte er nicht mehr, denn er rechnete damit, dass der s-Tarvior sie bald aufspüren und vernichten würde. Vielleicht ließ sich der Sektionsleiter täuschen.
Noch bevor die anderen zurückkehrten, durchsuchte Gustafson den Kellerraum. In einer Ecke fand er zwei Eisenstangen, von denen eine ein umgebogenes spitzes Ende besaß. Er schwang sie prüfend durch die Luft.
Der schmächtige Mann hatte den Entschluss gefasst, nach Wordsworth House zurückzukehren, denn alles, was sie seiner Ansicht nach in Cockermouth finden würden, war der Tod.
Die Vorgänge der vergangenen Stunden und die damit verbundene Angst hatten ihn völlig verwirrt. Trotzdem vermochte er innerhalb der Vorstellung, die er sich von der Situation gebildet hatte, noch klar zu denken. Deshalb wusste er, dass die anderen ihn behindern würden.
Er brauchte keine zusätzlichen Vorräte. Mit dem, was er sich im Palast zur Seite geschafft und Sailtrit gestohlen hatte, konnte er noch einige Zeit sicher leben.
Geräusche auf der Kellertreppe ließen ihn zusammenzucken. Die anderen kamen zurück.
Gustafson hastete in die Ecke neben dem Eingang, presste sich eng an die Wand und hob die Eisenstange. Er musste genau darauf achten, in welcher Reihenfolge sie hereinkamen, denn es kam darauf an, dass er Smith wegen dessen Waffe sofort ausschaltete. Bevor die anderen begriffen, was geschehen war, musste er selbst den Kombilader haben.
Sailtrit kam zuerst herein. Selbst im Zwielicht wirkte sie groß und ungeschlacht. Nach ihr betrat Gary den Keller.
Ohne zu denken, schlug Gus zu. Es gab einen dumpfen Laut. Smith blieb stehen, und Gustafson holte erneut aus, weil er annahm, der Schlag hätte keine Wirkung erzielt. Da erst gaben Smiths Beine nach.
Gustafson hörte, dass Skirpan, der sich noch draußen auf der Treppe befand, einen überraschten Ruf ausstieß. Er ließ die Stange fallen und warf sich auf Smith, um ihm die Waffe zu entreißen. Smith lag jedoch auf der Hand mit dem Kombilader, so dass Gus größte Schwierigkeiten bekam.
»Du Schuft!«, hörte er Skirpan schreien. Da wusste er, dass er die Waffe nicht rechtzeitig in seinen Besitz bringen würde. Im selben Augenblick warf Skirpan sich auf ihn.
»Hört auf!«, rief Sailtrit. »Seid ihr wahnsinnig geworden?«
Ein Faustschlag brach Gustafson das Nasenbein und warf ihn zurück. Er landete neben Smith und kroch auf allen vieren davon. Doch Skirpan verfolgte ihn.
»Steve!« Sailtrit versuchte, sich zwischen die beiden Männer zu schieben. »Du wirst ihn umbringen.«
Skirpan stieß sie einfach weg, folgte Gustafson weiter und schlug zu.
Plötzlich stand Sailtrit mit der Waffe in der Hand neben ihm und zielte auf seinen Kopf. »Schluss!«, befahl sie atemlos. »Lass Gus in Ruhe und kümmere dich um Smith.«
Erst jetzt schien Skirpan zu sich zu kommen. Wortlos drehte er sich um und beugte sich über den reglos liegenden Astrodynamiker. »Gary ist tot!«, sagte er dumpf. »Gus hat ihn umgebracht.«
Sailtrit wurde so übel, dass sie sich an die Wand lehnen musste. »Warum hat er das getan? Er muss verrückt geworden sein.«
»Ist es nicht gleichgültig, warum er Smith umgebracht hat?«, fragte Skirpan finster. »Ich sage dir, dass wir ihn loswerden müssen, sonst wird noch ein Unglück passieren.«
»Wir müssen Gary begraben«, hörte Sailtrit sich sagen.
»Begraben?«, wiederholte der schwere Mann ungläubig.
»Ja«, sagte sie mit eiserner Beherrschung. Sie hörte, dass Skirpan mit den Stiefeln aufstampfte und bemerkte: »Hier im Keller wird es unmöglich sein, der Boden ist betoniert.«
»Dann trag ihn hinaus!«, verlangte sie.
Skirpan hob den Toten auf und warf ihn sich über die Schulter. Sailtrit folgte ihm. Erst auf der Straße fiel ihr ein, dass Gustafson im Keller geblieben war. Fast wäre sie umgekehrt, um ihn zu holen, doch dann verzichtete sie darauf. Zweifellos war der Positronik-Techniker wahnsinnig geworden.
Skirpan legte die Leiche hinter dem Haus ab. Er warf Sailtrit einen fragenden Blick zu. In dem Moment wünschte sie, wieder aphilisch zu sein …
Douc Langur wusste nicht, warum er ausgerechnet jetzt an die vier Menschen dachte, die er bei Tagesanbruch auf der Straße gesehen hatte, aber Terraner, ob sie nun zur TERRA-PATROUILLE gehörten oder nicht, waren seine Verbündeten. Er musste ihnen nur klar
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